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EU-Projekt bringt Landschaftsarchitektur auf Hochglanz

Institut für Landschaftsplanung und Gartenkunst der Technischen Universität (TU) Wien leitet ab kommenden Herbst EU-Projekt LENOTRE - mehr als 80 europäische Hochschulen aus über 30 Ländern nehmen daran teil.

Wien (TU) André Le Notre, französischer Landschaftsarchitekt des Barock und Planer der Gärten von Versailles stand dem jüngsten europäischen Landschaftsarchitektur-Projekt Pate. Das Themenspektrum ist reichhaltig beginnend von der Geschichte und Pflege historischer Gärten über Strategische Landschaftsplanung bis hin zur Erhaltung der Kulturlandschaft und zu städtischer Freiraumplanung. Die Leitung von LENOTRE stellt für die TU Wien eine große Ehre dar, ist es doch das erste derartige Projekt im Zusammenhang mit dem SOCRATES-ERASMUS-Programm, das von einer österreichischen Universität aus initiiert und koordiniert wird.

Anleihe wurde beim berühmten Gartendesigner von Versailles, André Le Notre, genommen. LENOTRE steht hier aber für "Landscape Education New Opportunities for Teaching and Research in Europe". In drei Jahren sollte es durch LENOTRE gelingen, einen qualitativen Quantensprung in der Zusammenarbeit bei der universitären Lehre und Forschung in der Landschaftsarchitektur zu erreichen. Dadurch wird die potentielle Mobilität von Studenten, Lehrern und Forschern verbessert - ganz im Sinne des "Bologna-Abkommens".

Ausgangspunkt bildet die derzeitige europäische ‚best practice' in der Landschaftsarchitektur. Verschiedene Arbeitsgruppen, die ein breites Themenspektrum der Landschaftsarchitektur behandeln werden (z. B. Vegetationstechnik und Pflanzenverwendung, Landschaft und die Umweltverträglichkeit von Großprojekten), bilden den Kern von LENOTRE. Das Gesamtbudget von LENOTRE wird mit Euro 1.126.897,00 veranschlagt.

Erreichen will man mit LENOTRE, dass die europäische Dimension und Identität der Landschaftsarchitektur gestärkt wird, Kernthemen für Lehrpläne an den europäischen Universitäten herausgearbeitet, verbesserte Lehrmethoden und gemeinsame Ressourcen für die Lehre entwickelt sowie neue Möglichkeiten zur Präsentation von Forschungsergebnisse gesucht werden. Das Potential für Forschung auf dem Gebiet der Landschaftsarchitektur auf europäischer Ebene soll als wichtige Vorbedingung für forschungsgeleitete Lehre gestärkt werden.

Die Kommunikation mit Berufsverbänden, öffentlichen Behörden, LandschaftsarchitekturstudentInnen und verwandten Disziplinen auf europäischer Ebene soll darüber hinaus intensiviert werden. Wichtig ist den Projektpartnern dabei, dass der Dialog nach Projektrealisierung auf einem unverändert hohen Qualitätsniveau und in gleich bleibender Intensität weiter geführt wird.

Initiiert wurde das EU-Projekt LENOTRE von Professor Richard Stiles, Vorstand des Institutes für Landschaftsplanung und Gartenkunst an der TU Wien und seit 1998 Präsident des European Council of Landscape Architecture Schools. Das Dreijahresprojekt wird von Stiles koordiniert und geleitet. Er wird mit einer internationalen Steuerungsgruppe von Professoren und Hochschullehrern auf dem Gebiet der Landschaftsarchitektur aus allen Teilen Europas zusammenarbeiten. Der Gruppe werden Vertreter aus der EU als auch aus möglichen zukünftigen EU-Mitgliedsländern Mittel- und Osteuropas angehören.