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Erklärung des Senates der TU Wien zur politischen Situation

(beschlossen in der Sitzung am 3. April 2000) Der Senat der Technischen Universität (TU) Wien ist über dieAuswirkungen der politischen Situation in Österreich auf Wissenschaftund Forschung besorgt. Ohne die unterschiedlichen Beweggründe für diepolitische Isolation nachvollziehen oder werten zu wollen, istjedenfalls die sich abzeichnende Distanzierung in verschiedenenBereichen der wissenschaftlichen Gemeinschaft in großem Ausmaßungerechtfertigt.

Der Senat der Technischen Universität Wien bekennt sich zu einerGesellschaft und Politik in Österreich, die auf Toleranz,Zusammenhalt und Integration baut. Daher bekennt er sich zu einerdarauf gegründeten internationalen Diskussion in den Wissenschaftenund zu einer rationalen Auseinandersetzung auch übergesellschaftliche und politische Differenzen.

Die Absage internationaler Kongresse in Österreich, die Ausladungvon österreichischen Wissenschaftlern von internationalen Tagungensowie die Streichung von internationalen Austauschprogrammen fürStudierende und Wissenschaftler schadet dem die Wissenschaftkonstituierenden Gedanken- und Meinungsaustausch. Die gegenwärtigepolitische Situation in Österreich darf nicht die internationalenBeziehungen in Wissenschaft und Forschung beeinträchtigen. 

Daher appelliert der Senat der Technischen Universität Wien analle Universitäten und internationalen Forschungseinrichtungen, dieentstandene Isolation Österreichs auf politischer und diplomatischerEbene nicht durch den Abbruch bewährter wissenschaftlicher Kontaktezu verschärfen. Das Lehrpersonal und die Studierenden an derTechnischen Universität Wien haben sich stets mit großem Engagementan der internationalen Wissenschaft und Forschung beteiligt undwollen diesen Weg auch in Zukunft fortsetzen.