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Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst für Prof. Helmut Rauch

TU-Physiker Helmut Rauch wurde am 15. Juni vom Bundespräsidenten ausgezeichnet. Als einer der Väter der Neutroneninterferometrie wurde Rauch weltweit bekannt.

 Prof. Helmut Rauch

© Atominstitut

Das österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst ist die höchste Auszeichnung, die von der Republik für künstlerische oder wissenschaftliche Leistungen vergeben wird. Am 15. Juni 2015 wurde Prof. Helmut Rauch, langjähriger Vorstand des Atominstituts der TU Wien, vom Bundespräsidenten Heinz Fischer mit dieser besonderen Auszeichnung gewürdigt. Mit seinen Experimenten lieferte Rauch wichtige Beiträge zum Verständnis der Grundlagen der Quantenphysik.

Neutronen und Wellen
Im Zentrum von Rauchs Forschung stand die Physik der Neutronen. Mit Hilfe des Reaktors am Atominstitut, der als Neutronenquelle dient, konnte Rauch wichtige Fragen aus der fundamentalen Quantenphysik untersuchen.

Im Jahr 1971 gelang es Rauch und seinem Team, Neutronen so durch einen Kristall zu schicken, dass jedes einzelne Neutron zwei verschiedene Wege gleichzeitig nimmt. Damit war bewiesen, dass sich auch schwere Teilchen wie Neutronen wie eine Welle verhalten können. Es war ein ganz entscheidender Schritt für das Forschungsgebiet der Neutroneninterferometrie, die bis heute ein wichtiges Instrument für die Festkörperphysik ist. 

Auch andere wichtige Erkenntnisse aus der fundamentalen Quantenphysik sind Helmut Rauch zu verdanken. Immer wieder sorgte er mit seinen Neutronen-Experimenten für Aufsehen – etwa durch seine Arbeiten zum Neutronenspin.
Helmut Rauch stammt aus Krems in Niederösterreich. Er studierte an der TU Wien und promovierte am Atominstitut (damals noch „Atominstitut der österreichischen Universitäten“), wo er dann 1972 Professor für experimentelle Kernphysik wurde. Er forschte auch am Kernforschungszentrum Jülich und am Institut Laue-Langevin in Grenoble, blieb aber immer eng mit der TU Wien verbunden und leitete bis 2005 das Atominstitut. 

Helmut Rauch wurde mit zahlreichen Preisen gewürdigt, darunter der Kardinal-Innitzer-Preis, der Ludwig-Wittgenstein-Preis und der Erwin-Schrödinger-Preis der österreichischen Akademie der Wissenschaften. Mit dem Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst gibt es nun einen weiteren Eintrag in der Langen Liste von Rauchs Auszeichnungen.

Mehr über Helmut Rauchs Neutronenexperimente: 
www.tuwien.ac.at/aktuelles/news_detail/article/8584/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster