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ECODESIGN Software-Studie zeigt: EDV-Programme leisten unterstützenden Beitrag zum Umweltschutz

Im Rahmen des Forschungsprojekts ECODESIGN unter-suchte ein Team an der TU Wien die Wirksamkeit von am Markt ange-botenen EDV-Programmen hinsichtlich Entscheidungsgrundlagen und Hilfestellungen für die Umsetzung betrieblicher Umweltschutzmaß-nahmen. Fazit bei insgesamt positiver Beurteilung: Umweltschutz auf Knopfdruck ist nicht möglich.

Wien (TU). - Die Initiative ECODESIGN beschäftigt sich mit der Entwicklung von Umwelt-schutzmaßnahmen, die viel umfassender sind, als herkömmlich üblich ist. Gemeint ist damit, daß neben der Optimierung bestehender Prozesse hinsichtlich Ressourceneffizienz, der Ver-meidung von Emissionen und Abfällen sowie der Effizienzsteigerung industrieller Produktion auch die Bereiche der Produktnutzung und der Bedürfnisbefriedigung bei den Konsumenten beleuchtet werden. In diesem Zusammenhang beauftragte das Bundesministerium für Um-welt, Jugend und Familie die Gruppe Angepaßte Technologie (GrAT) der TU Wien, das Forschungsprojekt “ECODESIGN Software Test” durchzuführen. Untersucht werden sollte, welche Bereiche von ECODESIGN durch Computerprogramme sinnvoll unterstützt werden können.

Es zeigt sich dabei eindeutig, daß die angebotenen Computerprogramme vor allem in den Bereichen Produktions- und Produktoptimierung wertvolle Dienste leisten können. Die dafür erforderlichen Instrumente zur Stoff- und Energieflußbilanzierung sind auf einem hohen Ent-wicklungsstand verfügbar. Die entsprechenden Datenbanken umweltrelevanter Informati-onen über Energiegewinnung, Transport, Herstellungsprozesse und Materialien können den Rechercheaufwand in der Datenerhebungsphase reduzieren. Als eher problematisch erweist sich die Tatsache, daß es sich dabei immer nur um Richtwerte handelt, die je nach Anwen-dung abweichen können. Auf eine Datenerhebung im Einzelfall sollte daher auf keinen Fall verzichtet werden!

Die am häufigsten verwendete Methodik der Bewertung und Modellierung von Umweltaus-wirkungen ist die Lebenszyklusanalyse (LCA). Berücksichtigt werden vor allem Material-flüsse, Energieverbrauch und die damit verbundenen Emissionen. Die Auswertung kon-zentriert sich vornehmlich auf die Beeinflussung einzelner Wirkungskategorien wie z. B. Treibhauseffekt und Ozonabbaupotential. Besonders gut anwendbar sind computergestützte LCA-Ergebnisse für Vergleiche konkurrierender Produkte unter identischen Rahmenbe-dingungen und gleicher Fragestellung. Die Durchführung von Sensitivitätsanalysen eignet sich für die gezielte Untersuchung einzelner Umweltauswirkungen. Defizite bestehen vor allem in den berücksichtigten Lebenszyklusbereichen bei nicht quantifizierbaren Einflußparametern. Ein großer Nachteil besteht auch darin, daß die Ergebnisse nicht transparent und nur schwer nachzuvollziehen sind.

Die Ergebnisse von computergestützten Lebenszyklusanalysen (LCA) und Stoff-flußmodellierungen liefern wertvolle Informationen über die Umweltrelevanz von Produkten und Prozessen. Diese Ergebnisse müssen aber verantwortlich in einen breiteren Kontext der Entscheidungsfindung eingebunden werden. Eigenes Engagement und das Einbringen der eigenen Expertise beim Auffinden von Schwachstellen und Veränderungsmöglichkeiten ist ein wesentlicher Bestandteil jeder ECODESIGN Initiative. Diese kann durch die angebote-nen Hilfsmittel unterstützt, aber nicht ersetzt werden kann. Die gesamte Studie kann vom Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie, Abt. II/3, Stubenbastei 5, 1010 Wien, bezogen werden. Email: <link tutextlinks>thomas.bertsch@bmu.gv.at