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Digitalisierung stärkt Interdisziplinarität in der Forschung

Digitalisierung beschäftigt die Forschung in vielen Facetten. Die Fokusgruppe Forschung beleuchtet Themen von morgen und definiert, welche Rahmenbedingungen dafür notwendig sind.

Grafische Darstellung eines Computernetzwerkes

Spitzenforschung ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis eines perfekten Zusammenspiels von guten Rahmenbedingungen, dem geeigneten Personal und spannenden Forschungsfragen. Da Digitalisierung nicht nur als Objekt der Forschung inzwischen ein großes Thema ist, sondern verstärkt digitale Prozesse in den Forschungsalltag Einzug halten, kommt Forschung eine zentrale Rolle in den Zielen der Digitalisierungsstrategie der TU Wien zu. Gesellschaftlich und wirtschaftlich relevante Forschungsthemen wie Cybersecurity, Big Data, Künstliche Intelligenz, und Data Science finden sich in Forschungsprojekten wieder, die versuchen zukünftige, technische Entwicklung zu identifizieren. Gerade diese cutting edge-Themen profitieren davon, wenn sie stark interdisziplinär gedacht werden und eine thematische Vernetzung – auch international – angestrebt wird. Da viele Forschungsgebiete eine Menge an Daten produzieren, gilt es auch den Umgang mit diesen Daten näher zu beleuchten. Daten sollen den FAIR Data Principles entsprechen, die Daten leichter auffindbar, zugänglich, gegenseitig benutzbar und wiederverwendbar halten sollen, um den Austausch an Forschungserkenntnissen auch auf der Ebene der Daten leichter zu bewerkstelligen. Um diese digitalen Forschungsprozesse dann auch entsprechend unterstützen zu können, müssen alle Prozessschritte entlang des Weges entsprechend digital aufbereitet, flexibel und transparent gestaltet werden. Die Fokusgruppe Forschung hat im Rahmen des digitalen Transformationsprozesses an der TU Wien die Aufgabe übernommen, sich relevante Themen im Detail anzusehen und geeignete Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele zu definieren.

Die Forschungsinfrastruktur von morgen schon heute planen

„In der Fokusgruppe Forschung beschäftigen wir uns derzeit sehr stark damit, was wir als Forschungsenablement bezeichnen: Welche Rahmenbedingungen werden Forscherinnen und Forscher in zehn bis 15 Jahren benötigen, um effiziente Spitzenforschung betreiben zu können? Denn nur so können wir die Anforderungen und auch die Erwartungen der Gesellschaft an uns in der Forschungscommunity erfüllen“, erklärt Andreas Rauber, Leiter der Fokusgruppe Forschung und Leiter des Forschungsbereichs Information and Software Engineering an der TU Wien. Die Fokusgruppe blickt bei dieser Fragestellung durchaus weit über den eigenen Tellerrand hinaus und nutzt ihre internationalen Verbindungen, um die eigenen Anforderungen mit anderen Expertinnen und Experten abzugleichen. Letztendlich stehen ähnliche Forschungsbereiche vor ähnlichen Fragestellungen und Herausforderungen. Als zentraler Punkt hat sich dabei die Wichtigkeit einer gelebten Interdisziplinarität gezeigt, um Potentiale sowohl in der eigenen Organisation als auch im Netzwerk besser nutzen zu können. Dem spielt in die Hände, dass große Forschungsförderungen immer stärker auf den interdisziplinären Aspekt in ausgeschriebenen Projekten Wert legen.

Besserer Datenaustausch, höherer Innovationsgrad

Beim Thema Forschungsinfrastruktur steht der Bereich „Data“ ganz klar im Zentrum. Die Nutzbarkeit von Daten soll verstärkt vorangetrieben werden, und zwar in allen Aspekten. Die FAIRness der Daten muss sichergestellt werden, um einen Austausch leichter zu ermöglichen und Innovation zu beschleunigen. Dem entspricht auch die Überlegung, weitere „Living Labs“ wie die Pilotfabrik oder das Plus-Energie-Hochhaus der TU Wien zu schaffen. Diese Labore begünstigen die interdisziplinäre Zusammenarbeit enorm, da verschiedene Perspektiven direkt und gemeinsam analysiert und erprobt werden können. Interdisziplinär bedeutet in diesem Fall aber auch, dass Infrastruktur gemeinsam und universitätsweit genutzt und beforscht werden kann. Die bereits bestehende dataLAB-Infrastruktur soll außerdem weiter ausgebaut und vermehrt für Forschungsthemen genutzt werden. Diese Überlegungen kommen dem Credo der TU Wien umfassend zu Gute: forschungsgeleitete Lehre zu leben. Dadurch wird der interdisziplinäre Aspekt in diesem Thema nochmals nachhaltig gestärkt, weil die Forscherinnen und Forscher von morgen bereits ein gutes interdisziplinäres Rüstzeug für die digitale Zukunft mitnehmen können.

 

Digitalisierungsstrategie

Als erste Universität Österreichs hat die TU Wien in ihrer Digitalisierungsstrategie ein klares Bekenntnis zu Maßnahmen und Projekten für die Umsetzung eines digitalen Transformationsprozesses abgegeben, der alle Bereiche der Universität und alle TU-Angehörigen einschließt. Ziel der Strategie ist es, digitale Kompetenzen und Fähigkeiten auf allen Ebenen gezielt zu fördern und alle Angehörigen der TU Wien zu befähigen Alltag, Studium und Arbeit in einer digitalen Gesellschaft zu bewältigen, zu prägen und innovativ mitzugestalten.

Fokusgruppen des digitalen Transformationsprozesses

Die Fokusgruppen des digitalen Transformationsprozesses der TU Wien bilden sämtliche großen Themenbereiche einer Universität ab: Forschung, Lehre, Verwaltung, Infrastruktur und Studierende. Die Fokusgruppen identifizieren relevante Zukunftsthemen, vernetzen Interessierte und begleiten die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten.