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Der Teamgeist wächst im Garten

Das Institut für Verkehrswissenschaften verfolgt auch außerhalb der Forschung gemeinsame Ziele: In drei Hochbeeten wurde ein Gemüsegarten angelegt. Das verbindet – und liefert neue Forschungsideen.

Das Team mit einem der Hochbeete – eine reiche Ernte zeichnet sich ab.

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Das Team mit einem der Hochbeete – eine reiche Ernte zeichnet sich ab.

Das Team mit einem der Hochbeete – eine reiche Ernte zeichnet sich ab.

Kampf den Schnecken! Ein Kupferband wird gespannt

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Kampf den Schnecken! Ein Kupferband wird gespannt

Kampf den Schnecken! Ein Kupferband wird gespannt

"Die größte Gefahr sind die Schnecken", erklärt Prof. Günter Emberger, und pflückt ein besonders gefräßiges Exemplar vom Instituts-Salatkopf. Auf den Aspang-Gründen hat ein Team des Instituts für Verkehrswissenschaften einen Gemüsegarten angelegt. In diesem Jahr – der zweiten Saison des Garten-Experiments – zeichnet sich eine reiche Ernte ab. Der Nutzen des Projektes lässt sich aber nicht bloß in Paradeisern und Salatköpfen messen.

Drei Fachbereiche, ein Institut
Das Institut für Verkehrswissenschaften entstand durch die Fusion von drei unterschiedlichen Fachbereichen: Verkehrsplanung und Verkehrstechnik forschen daran, wie Verkehrsströme effizient und umweltfreundlich geplant werden können, der Forschungsbereich für Straßenwesen beschäftigt sich mit technischen Fragen zur Instandhaltung der Straßen, und der dritte Forschungszweig des Instituts befasst sich mit Eisenbahnwesen, Verkehrswirtschaft und Seilbahnen.

"Es ist nicht immer ganz einfach, diese drei Teams zusammenzubringen", erzählt Günter Emberger. Ein gemeinsames Gartenprojekt ist dafür aber optimal. Auf den Aspang-Gründen, wo ein Teil des Instituts untergebracht ist, gibt es große ungenutzte Grünflächen – sie eignen sich bestens für städtische Garten-Experimente. Deshalb legte man 2013 ein Hochbeet an, nun kamen noch zwei weitere dazu.
Gartenbeet statt Supermarkt

"Urban Gardening" ist derzeit ein Trend – und das passt auch gut zur Philosophie der Verkehrswissenschaften: Die "Stadt der kurzen Wege" ist das Ziel. Arbeit, Wohnen, Ernährung – die unterschiedlichen Aspekte des Lebens sollten nicht in ganz verschiedenen Regionen angesiedelt sein. Effizienter ist es, wenn sie einander geographisch durchdringen. Insofern ist es nur konsequent, wenn die Arbeitsgruppe für Verkehrsplanung demonstriert, dass sich auch mitten in der Stadt ein Garten betreiben lässt.

Um Unkraut zu jäten, Pflanzen zu gießen und Schädlinge zu bekämpfen, machen sich einige der Institutsangehörigen, die in der Gusshausstraße angesiedelt sind, mehrmals pro Woche auf den Weg zum Institutsteil in den Aspang-Gründen - natürlich mit dem Fahrrad. In wenigen Minuten ist man dort, mit dem Auto wäre man zur selben Zeit wohl längst noch auf der Parkplatzsuche. Unterwegs ergeben sich manchmal auch Forschungsfragen: "Der Rennweg bräuchte dringend einen Radweg", befindet Günter Emberger, während Autos gefährlich nahe an ihm vorbeibrausen.

Auch beim Gartenpflegen selbst hilft eine Portion Forschergeist: Zehn bis fünfzehn Schnecken pro Tag mussten bisher entfernt werden. Damit soll nun Schluss sein: Gemeinsam spannt das Team zwei Kupferbänder um das Hochbeet, eine Photovoltaikzelle sorgt für elektrische Spannung zwischen den Bändern. Ob sich die Schnecken davon nachhaltig fernhalten lassen, wird sich herausstellen – spätestens im Herbst, wenn man Bilanz über die Ernte des Jahres ziehen kann. Aber egal, wie oft man die Mittagsjaus dann tatsächlich mit institutseigenem Gemüse aufbessern kann: Für die Stimmung und den Zusammenhalt am Institut hat sich das Projekt jetzt schon ausgezahlt.