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Neuland betreten: Meine Erfahrung bei Space Learning Journey nach Houston

Als Teilnehmerin der Learning Journey nach Houston im September 2024 tauchte ich in eine Welt ein, in der die Zukunft der Raumfahrt gestaltet wird. Durch spannende Vorträge von führenden Experten und intensive Zusammenarbeit mit anderen Studierenden erlebte ich eine transformative Reise. Diese Erfahrung erweiterte mein Verständnis, forderte meine Kreativität heraus und brachte mich den Innovationen in der Weltraumarchitektur näher. Hier ist mein persönlicher Bericht über eine inspirierende Woche, die meine Perspektive auf die Raumfahrt für immer verändert hat.

Die Learning Journey nach Houston, die vom 18. bis 26. September 2024 stattfand, war in meinen Augen außerordentlich gut organisiert. Für mich war es sowohl informativ als auch spannend und äußerst lehrreich. Das Programm war intensiv und beeindruckte durch eine Vielzahl an Vorträgen renommierter Expert_innen aus unterschiedlichen Bereichen der Weltraumarchitektur. Besonders beeindruckt hat mich diese Vielfalt an Fachwissen und die Hingabe, mit der die Vortragenden ihr Wissen vermittelt haben.

Die Atmosphäre war sehr angenehm: Es kam häufig zu Meinungsaustauschen, spontanen Debatten und angeregten Diskussionen, bei denen wir Studierenden die Gelegenheit hatten, jede Frage zu stellen, die uns auf der Seele brannte. Die behandelten Themen deckten ein breites Spektrum ab, von allgemeinen Konzepten bis hin zu spezifischen Details. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, verschiedene Aspekte des Weltraumdesigns sowohl in ihrer Tiefe als auch Breite zu erforschen. So konnte ich mein Wissen erweitern und bereits Erlerntes festigen.

Die Vorträge umfassten ein breites Themenspektrum: von der historischen Entwicklung der Raumfahrt und Missionen, über wirtschaftliche Chancen und Herausforderungen der Weltraumindustrie, bis hin zu technologischen Errungenschaften und Visionen sowie den damit verbundenen Einschränkungen. Besonders fesselnd fand ich jedoch die Vorträge über die psychologischen Aspekte von Weltraummissionen. Wir lernten viele wichtige Fakten aus erster Hand, basierend auf aktueller Forschung. Diese Einblicke sind von unschätzbarem Wert für das Design von Systemen und Räumen, die auf die psychischen Herausforderungen der Menschen in extremen Bedingungen – wie Isolation, enge Raumverhältnisse und spezialisierte Aufgaben – eingehen müssen.

Ebenso beeindruckten mich die Vorträge, die den menschlichen Körper in den Fokus des Designs stellten: Körperhaltung, motorische Fähigkeiten und alle körperlichen Grenzen spielen hier eine zentrale Rolle. Es wurde deutlich, wie sehr die physischen Fähigkeiten und Grenzen des menschlichen Körpers das Design in der Weltraumarchitektur beeinflussen.

Besonders tief in Erinnerung geblieben sind mir die Gespräche mit ehemaligen Astronauten. Wir konnten aus erster Hand ihre authentischen Eindrücke von bedeutenden Ereignissen hören – das war ein absolut einzigartiges Erlebnis. Ebenso faszinierend war es, das Training aktueller Astronauten im Schwimmbecken live mitzuerleben.

Es war für mich ein besonderes Privileg, mit so hochqualifizierten und wissbegierigen Studierenden zusammenzuarbeiten. Durch die enge Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe habe ich enorm viel gelernt. Die Arbeitsatmosphäre war angenehm und zugleich voller Energie. Besonders wertvoll fand ich die Möglichkeit, mit so klugen und begeisterten Kolleginnen und Kollegen an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten – trotz der Tatsache, dass ich vor dem Workshop niemanden persönlich kannte.

Unser Gruppenprojekt basierte darauf, technische Errungenschaften mit den Bedürfnissen der Crew sowohl während der Missionsvorbereitungen als auch während der Missionen zum Mond und Mars zu verbinden. Wir entwickelten ein Konzept, das den Einsatz von VR-Brillen und interaktiven Oberflächen vorsah, um Trainingsumgebungen in verschiedenen Szenarien zu simulieren und gleichzeitig eine engere Verbindung zwischen der Crew und ihren Angehörigen zu ermöglichen. Dieses Projekt basierte auf der Synthese des im Workshop erworbenen Wissens sowie auf den Ideen, die aus unseren Diskussionen entstanden sind. Die Gruppenarbeit war intensiv, aber auch unglaublich bereichernd und produktiv. Ebenso spannend und wichtig fand ich die Arbeit einer anderen Gruppe, die sich mit der Entwicklung von Gesetzesgrundlagen im Bereich der Weltraumarchitektur beschäftigte – eine essenzielle Grundlage für zukünftige Fortschritte sowohl in der Forschung als auch in der Praxis.

Die Vielfalt der wissenschaftlichen Themen, die während des Workshops behandelt wurden, hat mein Interesse an diesem Bereich noch weiter vertieft, den ich bis dahin nur oberflächlich kannte. Besonders fasziniert haben mich die Bereiche, die mir als logische Knotenpunkte dienen könnten, um mein bestehendes Wissen zu erweitern. Dazu gehören vor allem das Design von Habitaten unter extremen Bedingungen, das minimalistische Innendesign von Raumfahrzeugen sowie die Zonierung und Funktionsaufteilung im Weltraumdesign. Da mein Hauptinteresse im Urbanismus liegt, war ich besonders begeistert von den Projekten für Mars-Habitate. Diese Projekte, bei denen futuristische Visionen in konkrete Designs überführt werden, sind für mich immer ein Leuchtturm und eine treibende Kraft des Fortschritts gewesen. Die Gelegenheit, solche Projekte zu sehen und direkt von den Autoren darüber zu hören, war ein besonderes Highlight.

Insgesamt glaube ich, dass die Reise nach Houston meinen Horizont erweitert, mich zu weiterem Lernen und Forschen inspiriert und mir die Chance gegeben haben, außergewöhnliche Menschen kennenzulernen. Zum Abschluss möchte ich noch betonen, dass es einen ganz besonderen Wert hatte, sich an einem Ort aufzuhalten, der nicht nur die Geschichte der Menschheit in der Raumfahrt verändert hat, sondern auch in naher Zukunft weiterhin verändern wird.

Milica Ugrinov