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Dämmen und Sanieren mit natürlichen Materialien

Beim thermischen Sanieren lassen sich nachwachsende Rohstoffe mit großem Erfolg einsetzen, wie ein Forschungsprojekt der TU Wien beweist. Diese ökologischen Sanierungs-Konzepte können nun an Vorzeigegebäuden kennengelernt und begutachtet werden.

Dämmung der Außenwand mit Hanfstopfwolle an der Lehrbaustelle

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Dämmung der Außenwand mit Hanfstopfwolle an der Lehrbaustelle

Dämmung der Außenwand mit Hanfstopfwolle an der Lehrbaustelle

Demonstrationsgebäude in Maria Anzbach, vorwiegend mit nachwachsenden Rohstoffen saniert

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Demonstrationsgebäude in Maria Anzbach, vorwiegend mit nachwachsenden Rohstoffen saniert

Demonstrationsgebäude in Maria Anzbach, vorwiegend mit nachwachsenden Rohstoffen saniert

Das S-HOUSE der GrAT

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Das S-HOUSE der GrAT

Das S-HOUSE der GrAT

Es müssen nicht immer High-Tech-Materialien sein. Beim Häuserbauen stellen sich einfache, natürliche Baustoffe wie Stroh oder Holz als besonders nützlich und umweltgerecht heraus. Wissenschaftlich erforscht wird das an der TU Wien vom Forschungszentrum GrAT (Gruppe Angepasste Technologie). Neue Methoden wurden im Projekt „Renew Building“ entwickelt, um alte Gebäude auf effiziente, umweltfreundliche Weise thermisch zu sanieren. Das Know-How der GrAT wird nun in speziellen Lehrgängen an konkreten Sanierungsobjekten weitergegeben.

Sanieren ist wichtig – aber wie?
Wenn Heizkosten gespart und CO2-Emissionen reduziert werden sollen, ist das Sanieren von Altbauten eine ganz entscheidende Maßnahme – darüber herrscht heute Einigkeit. Zu wenig Aufmerksamkeit wurde aber bisher der Frage gewidmet, wie solche Sanierungen möglichst umweltgerecht durchgeführt werden können. Auch wenn Dämmen grundsätzlich eine umweltfreundliche Maßnahme ist: Die Verwendung von energieaufwändigen, schwer entsorgbaren Dämmstoffen verursacht CO2-Emmissionen und schädliche Abfälle. An der TU Wien wurde untersucht, wie sich das vermeiden lässt.

Nachwachsend und recyclierbar
Im Zentrum der Untersuchungen standen regionale nachwachsende Materialien wie Stroh, Schilf oder Hanf. Dadurch führen die Sanierungskonzepte zu einem minimalen Bedarf an Energie und Ressourcen. Der gesamte Lebenszyklus der verwendeten Baustoffe wird dabei beachtet: Auch der Rückbau und das Recycling müssen in die Überlegungen einbezogen werden – denn kein Haus und keine Dämmwand ist wirklich für die Ewigkeit gebaut. Bei nachwachsenden Rohstoffen ist Recycling meist problemlos möglich, sie können auch ohne schädliche Zusatzstoffe verarbeitet werden und haben günstige baubiologische Eigenschaften, die für die Wohnqualität förderlich sind. Außerdem speichern diese Materialien Kohlenstoff und leisten so einen Beitrag zum Klimaschutz: Bis zu 125 kg CO2 kann ein Quadratmeter Wand- oder Dach-Dämmfläche speichern.
 
Neue Ideen mit natürlichen Materialien
Technologische Innovation steht bei den Projekten im Vordergrund. Die GrAT beschäftigt sich mit natürlichen Materialien, die bisher noch nicht für die Sanierung bestimmter Bauteile verwendet wurden – oder mit neuartigen Konstruktionen. Schon in den vergangenen Jahren konnte die GrAT an der TU Wien durch neue Konzepte zum umweltbewussten Bauen Aufsehen erregen: Im Rahmen des Projekts „S-House“ wurde der Prototyp eines mit Stroh gedämmten, umweltgerechten Passivhauses entwickelt – mit höchstem Wohnkomfort, minimalem Energieverbrauch und optimaler Recyclierbarkeit. Dieses Know-How ist nun auch im Sanierungs-Bereich nutzbar. In einer Wissensdatenbank werden zahlreiche Best-Practice-Beispiele präsentiert, in denen die Umsetzung und die Auswirkungen ökologischer Sanierungen sichtbar werden.

Lehrveranstaltungen für Profis
Angesichts des wachsenden Klimabewusstseins sowie nationaler und internationaler Regulierungen steigt auch die Nachfrage nach ökologischen Sanierungsmaßnahmen stark an. Fachleute aus dem Planungs- und Baubereich können in diesem neuen Markt mit Wettbewerbsvorteilen rechnen. Durch das Projekt „Renew Building“ wird fundiertes Wissen darüber weitergegeben: In Trainings für Baufachleute und über E-Learning werden Ausführende, Planer und Architekten mit den Eigenschaften und Verarbeitungsweisen von ökologischen Bau- und Dämmstoffen in Theorie und Praxis vertraut gemacht. Außerdem findet eine Lehrveranstaltung dazu an der TU Wien statt, um die nächste Generation von Expertinnen und Experten für umweltgerechtes Bauen auszubilden.


Für die nächsten Trainings zwischen 26. und 30. März in Langenlois und Böheimkirchen (NÖ) gibt es noch freie Plätze für Ausführende, Planer und Architekten.

Nähere Infos unter <link http: www.renew-building.eu>www.renew-building.eu oder über <link>contact@grat.at.
 
Am 29. und 30. März besteht außerdem die Möglichkeit für JournalistInnen, sich das Training an der Lehrbaustelle Böheimkirchen (Standort S-HOUSE) aus der Nähe anzusehen und mit Experten aus dem Bereich ökologische Sanierung zu sprechen.

Fotodownload: <link dle pr aktuelles downloads daemmen>

www.tuwien.ac.at/dle/pr/aktuelles/downloads/2012/daemmen, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

 


Rückfragehinweis:
Magdalena Burghardt, MA
GrAT - Gruppe Angepasste Technologie
Technische Universität Wien
Argentinierstraße 8, 1040 Wien
T.: +43-1-58801-49535
<link>magdalena.burghardt@tuwien.ac.at


Aussender:
Dr. Florian Aigner
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Technische Universität Wien
Operngasse 11, 1040 Wien
T.: +43-1-58801-41027
<link>florian.aigner@tuwien.ac.at