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Chemie-Auszeichnung für Martina Marchetti-Deschmann

Der Fritz-Feigl-Preis der Austrian Society of Analytical Chemistry geht an Prof. Martina Marchetti-Deschmann von der TU Wien.

Prof. Martina Marchetti-Deschmann

Prof. Martina Marchetti-Deschmann

Prof. Martina Marchetti-Deschmann

Wie findet man heraus, welche Moleküle in einer biologischen Probe an welchen Stellen zu finden sind? Prof. Martina Marchetti Deschmann vom Institut für Chemische Technologien und Analytik der TU Wien löst dieses Problem mit Hilfe der Massenspektrometrie und erhielt für ihre Leistungen auf diesem Gebiet nun den Fritz-Feigl-Preis der ASAC (Austrian Society of Analytical Chemistry). Die Auszeichnung wurde am 23. September bei den Chemietagen in Graz vergeben.

Schwere Teilchen, leichte Teilchen
Massenspektrometrie verwendet man, um Atome und Moleküle unterschiedlicher Masse getrennt voneinander zu detektieren. Die Partikel werden ionisiert, in die Gasphase überführt, dann in einem elektrischen Feld beschleunigt und schließlich dem Massenanalysator zugeführt, der diese je nach dem Verhältnis zwischen Masse und Ladung separiert.

Wenn man es schafft, Massenspektrometrie mit sehr feiner räumlicher Auflösung durchzuführen, lässt sich eine detailgenaue „chemische Landkarte“ des untersuchten Objekts herstellen. „Wir beschäftigen uns in erster Linie mit besonders großen Molekülen, wie man sie in biologischen Proben findet“, sagt Martina Marchetti-Deschmann. „Daher finden die Analysemethoden, die wir weiterentwickeln, vor allem in den Life-Sciences Anwendung.“

Martina Marchetti-Deschmann möchte das ungeheure Potenzial, das in der Massenspektrometrie steckt, aufzeigen und durch neue technologische Ideen noch erweitern. Erst kürzlich wurde zu diesem Zweck an der TU Wien das interdisziplinäre Doktoratskolleg „MEIBio“ (Molecular and Elemental Imaging in Biosciences) ins Leben gerufen, das von Marchetti-Deschmann geleitet wird.

Fritz-Feigl-Preis
1950 wurde der Fritz-Feigl-Preis der Austrian Society of Analytical Chemistry (ASAC) gestiftet, seither wird er in unregelmäßigen Abständen vergeben. Der Namensgeber dieses Preises, Fritz Feigl, zählt zu den bedeutendsten Analytikern Österreichs. Er ist der Begründer der Tüpfelreaktionen und der Tüpfelanalyse, die vielfach auch heute noch in verschiedenen Bereichen der Chemie und Pharmazie Anwendung findet. Der Feigl-Preis soll bevorzugt an jüngere ForscherInnen vergeben werden, die sich in der akademischen Forschung ausgezeichnet haben.

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