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Besonderheiten von Familienunternehmen: Herausforderungen und Ressourcen im Übergabeprozess

Von Johanna Gruenauer und Petra Raffaseder

Familienunternehmen prägen nach wie vor das Wirtschaftsgeschehen im deutschsprachigen Raum. Aktuellen Daten zufolge, fallen rund 88% der österreichischen Unter- nehmen unter die Definition von Familienunternehmen. Werden Ein- Personen-Unternehmen außer Acht gelassen, können noch immer mehr als die Hälfte (51%) der österreichischen Unternehmen der Klassifizierung als „Familienunternehmen im engeren Sinne“ (i.e.S.) zugerechnet werden. Diese Familienunternehmen i.e.S. beschäftigen fast zwei Drittel der Erwerbstätigen (65%; 1,8 Millionen Personen) und erwirtschaften mit rund 394 Milliarden Euro ca. 57% der Umsätze.

Aufgrund dieser augenscheinlich hohen Relevanz ist ein langfristiges Weiterbestehen dieser Unternehmen von besonderem wirtschaftlichen Interesse. Eine Übergabe an die nächste Generation stellt für Familienunternehmen jedoch eine Herausforderung dar, deren Gelingen keineswegs garantiert ist: nur 44% der geplanten bzw. gewünschten Übergaben an Familienmitglieder werden erfolgreich realisiert; weniger als 10% der Familienunternehmen bleiben bis in die vierte Generation erhalten. Die besondere Herausforderung für Familienunternehmen wird dabei wesentlich durch die spezielle Charakteristik ihrer Struktur – eine enge Verflechtung von Familie, Unternehmen und Eigentum – bedingt, welche unterschiedliche Rollenan- forderungen und Paradoxien erzeugt. Um den Umgang damit zu erleichtern sowie die Planung und Durchführung von Übergabeprozessen zu unterstützen, bemüht sich dieser Artikel um eine prägnante Darstellung der besonderen Charakteristika von Familienunternehmen und die Ableitung von dementsprechenden Herausforderungen und Ressourcen.

Petra Raffaseder ist Systemische Coachin; Personalverantwortliche in der Rechtsanwaltskanzlei Raffaseder

Johanna Gruenauer ist Universitätsassistentin am Institut für Leadership & Change Management, Universität Linz

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