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Begegnung mit 300.000 Bienen!

Am 19.07. begleiteten wir Bezirksimkerin Adriana Traunmüller bei ihrer Honigernte aufs Dach des TUW-Freihauses.

Imkerin Adriana neben einem Bienenstock, hält lächelnd eine voll gefüllte Wabe in die Kamera. Sie trägt ein lila Top. Im Hintergrund ein Impker mit Schutzkleidung, Ausblick auf die Dächer Wiens.

© TUW

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Zwei junge Imker sind gerade dabei die Bienenstöcke zu öffnen. Einer trägt ein kurzärmeliges weißes T-Shirt, der andere lange Ärmelt. Beide schützen ihren Kopf mit Schutzbekleidung.

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Frühmorgens um 6:45 treffen wir uns zur Honigernte, denn im Juli wird es schnell sehr heiß auf dem Dach des Freihauses der TU Wien. Die erfahrene Imkerin Adriana Traunmüller führt die sechsköpfige Gruppe an, die sich mit etlichen Kisten auf das Dach des Freihauses zur Honigernte begibt.

Die drei Kollegen der Imkerin machen sich gleich mit ihrer Hilfe an die Arbeit: öffnen die Stöcke, holen die mit Honig gefüllten Wabenrähmchen heraus und kehren die Bienen beherzt herunter. Denn, so sagt Adriana, mit Bienen müssen wir oft gegen unsere Intention arbeiten: Also besser eher entschieden und resolut als zurückhaltend und schüchtern.  
Nervös weggescheucht zu werden mögen Bienen genauso wenig wie Wespen.

Adriana ist es ein Anliegen, Begegnungen zwischen Bienen und Menschen zu fördern. Wir Menschen hätten zu viel Distanz zur Natur, so auch zu Bienen und anderen Insekten, vor denen sich viele fürchten. Zu Unrecht, meint sie. Und tatsächlich: Die 300.000 Bienen in ihren sechs Stöcken lassen sich durch unsere Anwesenheit und die ersten Arbeiten nicht stören und wir können in Ruhe Fotos vom Geschehen machen.

Der Geschmack des Freihaushonigs

Zitrusnoten und einen leichten Mentholgeschmack erkennt Adriana und lässt uns auch gleich den Finger in die Waben stecken, um selbst probieren zu können. Es sind die Linden, die gerade in Blüte gegangen sind, die diese Geschmacksrichtung hervorbringen.

Eine gute Ernte wird es auch dieses Jahr nicht geben, denn das Wetter und der Klimawandelt spielt auch den Bienen übel mit. Hitze könnten die Bienen gut vertragen, aber der Regen und die Kälte in diesem Frühjahr hat auch ihnen die Ernte verdorben. So etwa blühten die wichtigen Robinien gar nicht und andere Bäume nur wenig. Die letzte wirklich gute Ernte liegt übrigens schon einige Jahre zurück, im Jahr 2019, berichtet Adriana.

Bio-Honig aus der Stadt?

Die Wiener Bezirksimkerei ist der „urbanste Bauernhof“ in Wien. Die Produktions- und Büroräumlichkeiten der Imkerei befinden sich in Margarethen, dem am dichtesten besiedelten Bezirk der Stadt. Aber dennoch: Bienen finden meist genügend Blüten in der Stadt: auf Bäumen, Parkwiesen und Blumen in den Stadtgärten sowie auf den Balkonen und Terrassen der Wiener_innen. Glücklicherweise setzt das Stadtgartenmanagement auch keine giftigen Pestizide ein. So bleiben die Bezirksbienen gesund und der Honig rein. Beides wird durch jährliche Analysen im Labor überprüft.
Der Wiener Bezirkshonig ist ein zertifiziert biologischer Honig. Wie das geht? Die biologische Zertifizierung in der Imkerei setzt Haltungs- und Umgangsformen der Bienen voraus. Das sind:

  • geeignete Standorte
  • bienenfreundliche Behandlung
  • biologisches Futter in der Zufütterung
  • zugelassene Wirkstoffe zur Krankheitsbekämpfung
  • Bienenstöcke aus natürlichen Materialien

„Geeignete Standorte“ bedeutet in der biologischen Imkerei, dass in näherer Umgebung Pollenquellen vorhanden sind, die nach biologischen Kriterien gepflegt werden. In der Stadt Wien werden so geringe Mengen an synthetischen Spritzmitteln verwendet, dass diese keine Auswirkungen auf die biologische Zertifizierung haben.

Zu kaufen gibt es den Honig des TUW-Freihauses im INTU-Shop, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster im Freihaus sowie im Geschäft der Wiener Bezirksimkerei (hier, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster).