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BA-CA unterstützt Forschungsinitiative der TU Wien

Das von der Forschungsgruppe Finanz- und Versicherungsmathematik der Technischen Universität (TU) Wien gegründete Christian-Doppler-Labor PRisMa entwickelt Forschungsstrategien gegen Finanzrisiken aller Art. Geforscht wird gemeinsam mit der Bank Austria Creditanstalt vorerst einmal zwei Jahre lang.

Wien (TU) - Während die einen bei einem Prisma an geometrische Formen denken, fällt den anderen dazu die Lichtbrechung ein. Eine neue inhaltliche Dimension erhält das Prisma durch die Gründung des Christian-Doppler-Labors "Portfolio Risk Management" - kurz PRisMa Lab. Das von der Forschungsgruppe Finanz- und Versicherungsmathematik am Institut für Wirtschaftsmathematik der TU Wien in Kooperation mit der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) gegründete Christian-Doppler-Labor konzentriert sich - nomen est omen - auf das Management von Finanzrisiken unterschiedlichster Art - von Kreditrisiken über Preissprünge bei Wertpapieren bis zu operationellen Risiken. Aktiv gestartet wurde die perfekte Symbiose zwischen finanzmathematisch-wissenschaftlichem Know-how der TU Wien und der Bank Austria Creditanstalt am 1. Jänner 2006. Christian-Doppler-Labors (CD-Labors) werden an Universitäten und außeruniversitären Forschungsstellen in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft eingerichtet. Deren Ziel liegt in der Erschließung von Forschungs-Know-how für die Wirtschaft, wobei beide Seiten profitieren. Durch die Kooperation mit dem CD-Labor PRisMa will die BA-CA insbesondere die Messung des operationellen Risikos und die Modellierung ihres Kreditportefeuilles weiter optimieren. Uwe Schmock, Professor am Institut für Wirtschaftsmathematik der TU Wien und Leiter der Forschungsgruppe für Finanz- und Versicherungsmathematik, erwartet sich, "dass die finanzmathematische Grundlagenforschung - fokussiert auf die aktuellen praktischen Probleme des Risikomanagements - vorangetrieben wird." Als Leiter des CD-Labors will Schmock exzellenten Doktoranden und Postdocs dabei die Möglichkeit geben, sich für eine Karriere in der Finanzwirtschaft oder im Universitätsbereich zu qualifizieren.

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Zielsetzungen des PRisMa Labs Vorrangig bietet PRisMa Lab aufgrund seines "Designs" - der engen Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft - eine ausgezeichnete Möglichkeit, den Wissensaustausch zwischen Universität und Bank weiter zu intensivieren und somit Theorie und Praxis enger miteinander zu verknüpfen. Für die BA-CA ist die Kooperation mit dem CD-Labor PRisMa ein wertvoller Beitrag, ihre Risikomessmethoden am neuesten Stand der Forschung zu halten. In den nächsten Jahren - zwei Jahre sind bereits fix vorgesehen, die weitere Laufzeit hängt von der Evaluierung und damit vom Erfolg der Forschung ab - soll das CD-Labor PRisMa der TU Wien konkrete Aufgabenstellungen beantworten. Nach Forschungsschwerpunkten gegliedert werden acht Module von erfahrenen Modulleitern aus der Forschungsgruppe geführt. So geht es beispielsweise im PRisMa Lab darum, die Frage nach dem Zusammenhang der zeitlichen Entwicklungen von Zinsstrukturkurven für verschiedene Währungen, Aktienkurse in- und ausländischer Unternehmen, Kreditrisiken für verschiedene Schuldner sowie Wechselkurse zu klären. Ein Auszug aus den umfangreichen Aufgabenstellungen des PRisMa Labs zeigt, was auf die ForscherInnen an der TU Wien in den nächsten Jahren zukommt: Wie kann die zeitliche Entwicklung der Zinsstrukturkurve in konsistenter Weise modelliert und an die Daten angepasst werden? Welche Auswirkungen hat dies für die Preise von Zinsderivaten und die zugehörigen Absicherungsstrategien? Wie können Wertpapierkurse mit Preissprüngen modelliert werden, wie berechnen sich damit die entsprechenden Preise von Derivaten und die zugehörigen Absicherungsstrategien? Inwieweit sind sie überhaupt berechenbar? Welche numerischen Methoden gibt es hier, die schnell und trotzdem numerisch stabil sind?

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Risikophilosophie der BA-CA Spricht man über die Ziele des PRisMa Labs, so ist damit untrennbar auch die "Risikophilosophie" der BA-CA zu nennen. Die BA-CA setzt im Risikomanagement seit Jahren modernste Verfahren und Prozesse zur Risikoanalyse und Risikomessung ein. In diesem Zusammenhang spielt auch die Qualifikation für die jeweils komplexesten Verfahren zur Bemessung der Eigenmittelunterlegungen im Markt- und Kreditrisiko eine wichtige Rolle. So wendet die BA-CA im Marktrisiko seit mehr als sieben Jahren ein internes Modell zur Risikomessung an und arbeitet nunmehr auch im Kreditrisiko an der Umsetzung des fortgeschrittenen IRB-Ansatzes (Internal Ratings-Based Approach) nach den Richtlinien des Basler Komitees für Bankenaufsicht (Basel II).

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Finanzielle Ausstattung des PRisMa Labs Die Christian-Doppler-Forschungsgesellschaft (CDG) ist ein gemeinnütziger Verein, der von österreichischen Unternehmen getragen und im Rahmen einer Public-Private-Partnership durch das Wirtschaftsministerium unterstützt wird. Die von der Wirtschaft bereitgestellten Mittel werden von der CDG durch Förderungen der öffentlichen Hand verdoppelt. Das Jahresbudget des PRisMa Labs beträgt 2006 knapp 400.000,- Euro und soll im kommenden Jahr auf rund 480.000,- Euro anwachsen, die Hälfte dieses Budgets wird also via CDG von der BA-CA geschultert. Website des PRisMa Labs (im Aufbau):

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