Wien (TU) Die Klagen über den schlechten Straßenzustand in Österreich, insbesondere der Autobahnen, nehmen ständig zu. Der Ruf nach einer flächendeckenden Sanierung wird immer lauter. Derzeit werden in Österreich für die bauliche Straßenerhaltung jährlich rund 2,9 Mrd. Schilling ausgegeben. Je älter aber das Straßennetz, desto höher müssen die jährlichen Sanierungsausgaben ausfallen. Nur um einen österreichweit angemessenen Straßenzustand sicherzustellen, müßte das Straßenerhaltungsbudget auf 6 Mrd. Schilling pro Jahr ansteigen, also verdoppelt werden. Mit Pavement Management Systemen will man das Problem in den Griff bekommen.

Nur durch eine systematische Planung der Erhaltungsmaßnahmen kann ein effektiver Einsatz der vorhandenen Erhaltungsmittel und eine zweckmäßige Baustellenabfolge sichergestellt werden. Mittels sogenannter Pavement Management Systeme kann der wirtschaftlich optimale Zeitpunkt für die Durchführung von Erhaltungsmaßnahmen ermittelt und eine Dringlichkeitsreihung der durchzuführenden Straßensanierungsmaßnahmen vorgenommen werden.

Pavement Management Systeme helfen aber auch, die Verschlechterung des Straßenzustands bei einer Verringerung der verfügbaren Geldmittel zu verdeutlichen. Ein derartiges Erhaltungsmanagement, bei dem auch Brücken und Tunnel berücksichtigt werden, wird derzeit für den Einsatz auf dem Autobahn- und Schnellstraßennetz Österreichs erprobt.

Das Symposium "Herausforderung Straßenerhaltung" (11.-12. November 1999, Technische Universität Wien) thematisiert diese Problematik. Herausgestellt wird zum einen die Notwendigkeit der systematischen Straßenerhaltung. Zum anderen wird über den Status quo der Umsetzung von Erhaltungsmanagement-Systemen in Österreich und im benachbarten Ausland informiert. Ein besonderer Themenblock ist dem Baustellenmanagement gewidmet. Baustellenmanagement beschäftigt sich damit, wie Baumaßnahmen möglichst rasch und sicher umgesetzt werden können, ohne dabei die Autofahrer baustellenbedingten Staus auszusetzen.