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3 sub auspiciis Promotionen für die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik

Sechs Absolvent_innen der TU Wien wurden am 22. November 2022 im Rahmen der sub auspiciis Promotionen für ihre herausragenden Leistungen in Schule und Studium geehrt. Bundesminister Dr. Martin Polaschek verlieh ihnen in Vertretung des erkrankten Bundespräsidenten Dr. Alexander Van der Bellen den Ehrenring der Republik Österreich.

Theresia Knobloch, Robert Plachy, Alexander Toifl, Rektorin Sabine Seidler, Bundesminister Martin Polaschek, Vizerektor Kurt Matyas, Magdalena Schneider, Georg Hofstätter und Gerhard Freudenthaler (von links)

© Klaus Ranger

Theresia Knobloch, Robert Plachy, Alexander Toifl, Rektorin Sabine Seidler, Bundesminister Martin Polaschek, Vizerektor Kurt Matyas, Magdalena Schneider, Georg Hofstätter und Gerhard Freudenthaler (von links)

Im Kuppelsaal der TU Wien wurden zum_zur „Doktor_in der Technischen Wissenschaften“ promoviert:

Dipl.-Ing. Gerhard Freudenthaler, BSc BSc
Dissertation: Formationsregelung von Multi-Agenten-Systemen auf Basis von Kontinuums­Modellen.
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Dissertationsbetreuer: Prof. Dr.-Ing. habil. Thomas Meurer

Dipl.-Ing. Georg Hofstätter, BSc BSc
Dissertation: Isoperimetric Problems for Minkowski Valuations
Fakultät für Mathematik und Geoinformation
Dissertationsbetreuer: Univ.Prof. Dr. Franz Schuster

Dipl.-Ing. Theresia Knobloch, BSc
Dissertation: Über die elektrische Stabilität von 2D-materialbasierten Feldeffekttransistoren
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Dissertationsbetreuer: Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Tibor Grasser

Dipl.-Ing. Robert Plachy, BSc
Dissertation: „Numerische Simulation der Strangaufweitung von Kautschuk basierend auf einer hypoviskoelastischen Thermodynamik für weiche Festkörper, sowie Kompressibilitäts-, Viskositäts- und Extrusionstests“.
Fakultät für Bau und Umweltingenieurwesen
Dissertationsbetreuer: Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Christian Hellmich, Assoc.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Stefan Scheiner

Dipl.-Ing. Magdalena Schneider, BSc
Dissertation: Statistical analysis of biomolecular clustering and oligomerization
Fakultät für Physik
Dissertationsbetreuer: Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Gerhard J. Schütz

Dipl.-Ing. Alexander Toifl, BSc
Dissertation: Numerical Methods for Three-Dimensional Selective Epitaxy and Anisotropic Wet Etching Simulations
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Dissertationsbetreuer: Associate Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Josef Weinbub, O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Dr.h.c. Siegfried Selberherr

 

Dipl.-Ing. Gerhard Freudenthaler, BSc BSc

Geboren und aufgewachsen in Luftenberg an der Donau in Oberösterreich, entschied sich Freudenthaler nach Abschluss der HTBLA der Fachrichtung Mechatronik (Linzer Technikum) für ein Bachelorstudium Elektrotechnik an der TU Wien (Abschluss 2008), gefolgt von einem Bachelorstudium Wirtschaftsingenieurwesen – Maschinenbau an der TU Wien (Abschluss 2011) sowie ein Masterstudium Automatisierungstechnik (Abschluss 2011).

Sein Doktoratsstudium absolvierte er ebenfalls an der TU Wien und schrieb seine Dissertation in Zusammenarbeit mit der Christian­Albrechts-Universität zu Kiel zum Thema „Formationsregelung von Multi-Agenten-Systemen auf Basis von Kontinuums-Modellen“. Darin beschäftigt sich Freudenthaler mit der Formationsregelung von Multiagentensystemen, wobei das zugrundeliegende dynamische Schwarmmodell auf einer kontinuierlichen Formulierung basiert. In diesem Zusammenhang werden Beschreibungen von verteilt-parametrischen Systemen verwendet, um die Dynamik des Gesamtsystems zu modellieren. Die Formationsregelung erfolgt anhand der sogenannten Zwei-Freiheitsgrade-Methodik. Mithilfe von Simulationsstudien wurde die Anwendbarkeit des entwickelten Modellierungsansatzes auf diskrete Netzwerksysteme verifiziert. Die durchgeführten praktischen Tests untermauern und validieren die Aussagen der theoretischen Ergebnisse.

Derzeit arbeitet Freudenthaler als Software-Projektleiter und Entwicklungsingenieur bei der ZF Friedrichshafen AG in Deutschland.

„Wenn ich an meinen akademischen Abschluss denke, fühle ich vor allem Dankbarkeit. Auch, wenn die Auszeichnung eine persönliche ist, ist man von vielen Weggefährten abhängig und benötigt eine gewaltige Portion Glück, um diesen Weg erfolgreich gehen zu können. Ich möchte mich daher nochmals bei meinen Wegbegleitern während all dieser Jahre herzlich bedanken“, meint Freudenthaler anlässlich seiner Auszeichnung.

 

Dipl.-Ing.in Theresia Knobloch, BSc

Nach ihrer Schulausbildung entschied sich Knobloch 2014 für ein Bachelorstudium der technischen Physik an der TU Wien, gefolgt von einem Masterstudium Mikroelektronik und Photonik sowie einem Doktoratsstudium der Elektrotechnik, das sie 2021 abschloss.

Seit 2016 arbeitet Knobloch als Forscherin am Institut für Mikroelektronik an der TU Wien und beschäftigt sich unter anderem mit den Themen CAD-Modellentwicklung und Charakterisierung elektrischer Geräte.

In ihrer Dissertation „Über die elektrische Stabilität von 2D-materialbasierten Feldeffekttransistoren“ geht es darum, den Grundbaustein des mikroelektronischen Chips, den Transistor, zu erforschen und weiterzuentwickeln. In den letzten Jahrzehnten wurde der technologische Fortschritt zur Herstellung schnellerer, energieeffizienterer und billigerer Transistoren in erster Linie durch die Verringerung der Abmessungen realisiert. Bei kleinen Kanallängen von ca. 25 Atomen stößt die Siliziumtechnologie heute an ihre physikalischen Grenzen und zweidimensionale (2D) Materialien versprechen eine weitere Verkleinerung bis hin zu Dimensionen von ca. 15 Atomen. In der Arbeit widmet sie sich im Speziellen der Herausforderung geeignete Gate-Isolatoren für die Transistoren zu finden, welche mit dem Ziel verbunden ist, 2D FETs stabil und zuverlässig zu betreiben.

„Diese Auszeichnung ist eine besondere Ehre und vermutlich ein Ergebnis meiner generellen Neugier und meines Bestrebens alle Dinge, die ich angehe und mache, gut zu machen. Mir wurde von klein auf mitgegeben, dass erworbenes Wissen und Fähigkeiten wichtiger sind als die darüber wertenden Benotungen oder Auszeichnungen. Gleichzeitig sind Auszeichnungen meist mit einer gewissen erhöhten allgemeinen Aufmerksamkeit verbunden. Über diese freue ich mich, weil sie hilft, dem in unserer Gesellschaft und in unseren Köpfen weit verbreiteten Stereotyp entgegenzuwirken, dass die Elektrotechnik oder der Maschinenbau klassische Männerdomänen sind. Dieser Preis für mich als Absolventin der Elektrotechnik liefert dazu ein Gegenbeispiel und zeigt, dass Frauen nicht nur in der Elektrotechnik tätig sein können, sondern dass ich und viele Kolleginnen wichtige Beiträge auf dem Gebiet leisten“, betont Knobloch.

 

Dipl.-Ing. Alexander Toifl, BSc

Der geborene Niederösterreicher entschied sich nach Abschluss des Bundesrealgymnasiums in Krems für ein Bachelorstudium der Elektrotechnik und Informationstechnologie, das er 2016 abschloss. Danach folgten ein Masterstudium der Mikroelektronik und Photonik sowie ein Doktoratsstudium der technischen Wissenschaften Elektrotechnik (Abschluss 2021). Seit August 2021 ist Toifl als Software Entwicklungsingenieur TCAD bei Silvaco Europe Ltd., Cambridge, tätig.

Seine Dissertation „Numerical Methods for Three-Dimensional Selective Epitaxy and Anisotropic Wet Etching Simulations“ entstand im Rahmen seiner Tätigkeit als Projektassistent am Christian Doppler Labor für Hochleistungs-TCAD, Institut für Mikroelektronik, Fakultät für Elektrotechnik. Darin beschäftigt sich Toifl mit numerischen Methoden, die die Simulation von komplexen dreidimensionalen Halbleiterstrukturen ermöglichen. Durch vertieftes Verständnis der realisierbaren Geometrien und physikalischen Eigenschaften dieser Strukturen können beispielsweise moderne Speicherchips, Leistungshalbleiter oder Leuchtdioden mit hoher Energieeffizienz entworfen werden.

„In diesem besonders feierlichen Rahmen mit zu promovieren ist für mich eine große Ehre und ich freue mich, dass ich diesen wichtigen Moment, mit Familie, Verwandten und Bekannten, die mich auf dem Weg begleitet haben, teilen kann. Die Promotion gibt auch Anlass zurückzublicken: Bereits als Schüler habe ich eine Faszination für Halbleiter entwickelt und diese hat mich während meines gesamten Studiums und meiner wissenschaftlichen Arbeit am Institut für Mikroelekronik begleitet. Nun bin ich sogar in der glücklichen Position, dass ich meine Forschungserkenntnisse direkt beruflich als Entwickler von Halbleitersimulationen für die Industrie einsetzen kann", fasst Toifl seine Gedanken anlässlich der sub auspiciis Verleihung zusammen.

 

Rückfragehinweis und Aussenderin

Mag. Sonja Murczek
PR und Marketing
Technische Universität Wien
+43 664 60588 2888
sonja.murczek@tuwien.ac.at