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Digitale Transformationsprozesse brauchen zukunftsweisende Infrastruktur

Funktionierende Infrastruktur ist das Rückgrat der digitalen Transformation. An der TU Wien befasst sich eine Fokusgruppe mit Zukunftsthemen und Pilotprojekten in diesem Bereich.

Ein kleiner Screen vor einem TUW-Hörsaal mit folgendem Text: "Digital Media Classroom – Vorlesung"

Der Digital Media Classroom ist ein Prototyp für den Lehrraum der Zukunft, der im Rahmen eines .dcall-Infrastrukturprojekts an der TU Wien umgesetzt und erprobt wurde.

Allen digitalen Themen liegt eine funktionierende Infrastruktur zugrunde, aber erst durch den Transformationsgedanken entwickeln sich daraus neue Themen – „Technik für Menschen“ eben. So treibt die TU Wien die digitale Transformation als übergreifendes Thema voran, die Aspekte aus verschiedenen Bereichen der Universität zusammenbringt. Digitalisierung braucht Rahmenbedingungen, Infrastruktur stellt die Basis dafür dar: Ob es sich um speziell ausgestattete Räumlichkeiten handelt, die vom Server bis zum Lehrraum baulich adaptiert werden müssen, oder ob es um IT-Infrastruktur geht, die den geschützten Fernzugriff aus dem Homeoffice erlaubt, High Performance Computing die Unterstützung wegweisender Forschung ermöglicht oder um virtuelle Lehrsituationen und Videostreaming zur Unterstützung tausender Studierenden. Infrastruktur ist dadurch besonders an einer Universität ein Bereich, der während der Pandemie durch die sich laufend ändernden Anforderungen stark gefordert ist. Blickt man über den eigenen „Tellerrand“ hinaus, zeigt sich beispielsweise an der Digital Roadmap Austria, wie wichtig Infrastrukturthemen sind, um die digitale Transformation gemeinsam schneller und besser voranzutreiben. Daher hat die TU Wien als technische Universität Infrastruktur als wichtiges Themenfeld in ihrer Digitalisierungsstrategie verankert.

Infrastrukturthemen in die Zukunft gedacht

Um den digitalen Transformationsprozess zu unterstützen, finden sich wichtige Querschnittsthemen in Fokusgruppen wieder, in denen wiederum Mitarbeiter_innen aus verschiedensten Bereichen der TU Wien Themen mitgestalten. Die Fokusgruppe Infrastruktur behandelt einige grundsätzliche Themen: Wie müssen Gebäude und vor-Ort-Ressourcen aussehen, um ein zeitgemäßes Arbeiten und Lernen sinnvoll zu ermöglichen? Wie muss eine zukunftsweisende IT-Infrastruktur aussehen, damit ein ortsunabhängiger Arbeitsplatz flexibel und sicher möglich ist? Und welche Infrastruktur brauchen rechenintensive Forschungsthemen wie Data Science oder Simulationen? „In unserer Fokusgruppe Infrastruktur sind viele Themen repräsentiert, die für das Funktionieren einer Universität unabdingbar sind“, erklärt Thomas Rothen, Leiter der Fokusgruppe Infrastruktur und Fachbereichsleiter bei Information Technology Solutions der TU Wien. „Umso wichtig ist, dass wir in unseren Bereichen guten Austausch und Zusammenarbeit haben, um Schnittstellen optimal nutzen zu können und Zukunftsthemen zu identifizieren. Die Pilotprojekte unserer Fokusgruppe setzen auf Themen, die das Potential einer uniweiten Umsetzung haben.“

Gemeinsam Pilotprojekte gestalten

Das Digitalisierungsprojekt Digital Media Classroom ist ein gutes Beispiel dafür, wo an der Universität überall Infrastruktur verankert ist und wie wichtig es ist, diese interdisziplinären Themen gemeinsam zu planen. In diesem Projekt wird ein neuer Seminarraum geplant und umgesetzt, der technisch „alle Stück’l spielt“, die Entwicklung und Umsetzung digitaler Lehrmethoden erlaubt und sich gleichzeitig an den Bedürfnissen von Lehrenden und Studierenden orientiert. Da geht es sowohl um Anforderungen der IT, bauliche Gegebenheiten wie auch Bedürfnisse von Nutzenden. Kurz gesagt: Geplant und verbaut wird nur, was tatsächlich genutzt wird und im Lehrkontext Sinn macht. Gleichzeitig müssen Service- und Wartungsprozesse genauso wie Kommunikationskaskaden bei Problemstellungen mitbedacht werden. Im Projekt arbeiten Kolleg_innen aus verschiedenen Bereichen mit und die beteiligten Lehrenden testen und evaluieren parallel mit Studierenden die entwickelten Lösungen. Das Projekt läuft noch bis Ende des Sommersemesters 2021. Sollte sich dieser im Projekt entwickelte Prozess bewähren, könnte er als Blaupause für weitere Infrastrukturplanungen dienen.

 

Digitalisierungsstrategie
Als erste Universität Österreichs hat die TU Wien in ihrer Digitalisierungsstrategie ein klares Bekenntnis zu Maßnahmen und Projekten für die Umsetzung eines digitalen Transformationsprozesses abgegeben, der alle Bereiche der Universität und alle TU-Angehörigen einschließt. Ziel der Strategie ist es, digitale Kompetenzen und Fähigkeiten auf allen Ebenen gezielt zu fördern und alle Angehörigen der TU Wien zu befähigen Alltag, Studium und Arbeit in einer digitalen Gesellschaft zu bewältigen, zu prägen und innovativ mitzugestalten.

Fokusgruppen des digitalen Transformationsprozesses
Die Fokusgruppen des digitalen Transformationsprozesses der TU Wien bilden sämtliche großen Themenbereichen einer Universität ab: Forschung, Lehre, Verwaltung, Infrastruktur und Studierende. Die Fokusgruppen identifizieren relevante Zukunftsthemen, vernetzen Interessierte und begleiten die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten.