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Die Hacker und ich: Scamming

Hunderte Milliarden Euro gehen jährlich durch Cyberkriminalität verloren. Internetbetrug ist vielfältig, betroffen können wir alle sein. In dieser Serie befragen wir Expert_innen zu den Formen von Internetkriminalität und wie wir uns davor schützen können.

Flimmernder Bildschirm auf Schwarz mit Informationen zur Serie.

Scamming“, das bedeutet großes Drama: die wahre Liebe, verheißungsvolle Erbschaften, lockende Gewinne, vorgetäuschte Notlagen oder falsche Identitäten. „Scamming“, zu Deutsch: „betrügen“, nennt sich eine Praxis der Betrugsversuche über das Internet, die zur persönlichen Tragödie für die Opfer werden kann.

Prof. Matteo Maffei, IT-Experte für Security und Privacy der TU Wien, gibt Auskunft

Ist „Scamming“ eine neue Praxis und was verstehen wir darunter?

Matteo Maffei:Scamming“, also Betrug, ist nichts Neues, und er ist nicht auf digitale Technologien beschränkt. Schon immer haben Menschen versucht, andere zu betrügerischen Zwecken von bestimmten Tatsachen zu überzeugen.

Wie sieht „Scamming“ im Internet aus und wer ist die Zielgruppe der Betrüger_innen?

MM: Es gibt drei häufige Arten von Betrugstechniken, die wir in der digitalen Technologie beobachten. Ihre Zielgruppen sind:

  • Die Masse von Menschen: Hier handelt es sich um betrügerische E-Mails, die an riesige Mailinglisten geschickt werden, um Menschen zur Eingabe von Kreditkartendaten, Passwörtern usw. zu bewegen.
  • Einzelne Unternehmen: Dabei werden betrügerische E-Mails an Mitglieder einer Organisation versendet. Diese Angriffe können ebenfalls auf Kreditkartendaten sowie Passwörter abzielen oder auf die Installation von Malware innerhalb des Unternehmens. Das ist besonders gefährlich, denn wenn Schadsoftware auf einem Gerät innerhalb eines Unternehmens installiert ist, hat sie mehr Rechte und wird weniger kontrolliert, da sie beispielsweise Firewalls umgeht.
  • Einzelne Personen: Diese Art von Scamming ist so sorgfältig gestaltet, dass sie für eine einzelne Person glaubwürdig erscheint. Das Ziel besteht meist darin, die Kontrolle über den Computer dieser Person zu erlangen.

Prof. Maffei rät

  • Prüfen Sie E-Mail-Adressen sorgfältig: Wenn Sie sonderbare Domains sehen (die seriös wirken, aber etwa zwei Buchstaben verdreht haben) – wie z.B. kureir.at – handelt es sich um Scam.
  • Prüfen Sie die Links in der empfangenen E-Mail bevor Sie sie aufrufen: Seien Sie skeptisch bei fremden Domainnamen. Wenn Ihnen diese ungewöhnlich erscheinen, ist es Scam.
  • Öffnen Sie keine Datei, wenn Sie nicht sicher sind, dass die Quelle seriös ist!

 

Matteo Maffei ist seit 2016 Professor für Security and Privacy am Institut für Informationssysteme der TU Wien. 2017 wurde er mit einem ERC Consolidator Grant, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster ausgezeichnet. 2013 wurde er Associate Professor an der Universität des Saarlandes, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, 2009 gewann er ein Emmy Noether Stipendium, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster der DFG. 2006 schloss er sein Doktoratsstudium an der Universität Ca‘ Foscari, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, Venedig (Italien) ab.