Kurztitel: CoMeMak

Langtitel: Cobot Meets Makerspace: Demokratisierung der kollaborationsfähigen Robotertechnologie in öffentlichen Werkstätten

Sponsor: FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH)

Laufzeit: April 2019 - März 2022

Abstract:

Trotz des großen Potenzials und steigenden Absatzes von kollaborationsfähigen Robotern (Cobots) werden diese derzeit nur in einer sehr begrenzten Anzahl industrieller Anwendungen eingesetzt. Gründe dafür sind die hohen Sicherheitsanforderungen, die vergleichsweise langsamen Bewegungen der Roboter im schutzzaunlosen und kollaborativen Betrieb und dementsprechende Grenzen eines wirtschaftlichen Einsatzes. Zudem fehlen intuitiv nutzbare Hilfsmittel zur Roboterprogrammierung sowie dokumentierte und nutzbringende Best Practice-Anwendungen, die einfach übertragen und im industriellen Umfeld eingesetzt werden können.

Vor diesem Hintergrund richtet das vorliegende Projektvorhaben den Blick auf österreichische Makerspaces. Diese sind gemeinschaftliche Werkstätten, in denen Menschen auch ohne eine einschlägige Ausbildung (die sog. „MakerInnen“) der Zugang zu industriellen Maschinen kostenlos oder gegen eine Gebühr gewährleistet wird. Makerspaces bieten Basisschulungen für interessierte Personen an, die anschließend bei der Arbeit sich selbst überlassen werden. Mit dem Entstehen des Formats der Makerspaces existiert ein geschützter Raum für kreative technische Aufgaben- und Lösungsfindung für ein breites interessiertes Publikum von Nichtexperten. Durch die Einführung der Cobot-Technologie in die GRAND GARAGE® in Linz adressiert das Projekt eine Reihe von Problemstellungen im Bereich der intuitiven Roboterprogrammierung, der Robotersicherheit und der Erkenntnisgewinnung aus der Anwendung von Cobots durch interessierte Laien.

Ziel des Projektes ist es, die soziotechnischen Grundlagen für die Einführung kollaborativer Roboter in Makerspaces zu schaffen, sodass österreichischen Privatpersonen und Unternehmen ein uneingeschränkter Zugang zu dieser Technologie gewährleistet wird.

Der Einsatz der Crowdsourcing Methode im Umfeld der Makerspaces erlaubt es, dank der kreativen Energie der MakerInnen, das Werkzeug Cobot komplett neu zu denken und seine Anwendungsmöglichkeiten neu erfinden zu lassen. Dies beginnt bei der Art der Programmierung, geht über die Art und Weise der Gestaltung der Mensch-Roboter-Zusammenarbeit bis hin zur Kombination mit anderen Werkzeugen und Maschinen. Dabei werden die MakerInnen von den ExpertInnen der beteiligten Projektpartner zu den Themen Sicherheit und Roboterprogrammierung durchgehend betreut.

Ergebnisse:

Die geplanten Projektergebnisse umfassen eine neue webbasierte intuitive Programmier- und Simulationsumgebung für Cobots, die von der Maker-Community weiterentwickelt und verbessert wird, sowie eine online-Wissensbasis mit Anwendungsfällen und Entwurfsmuster für die Mensch-Cobot-Interaktion in der Produktion. Dabei wird der Transfer dieser Ergebnisse in die Industrie angestrebt, etwa durch deren Evaluation im Schulungszentrum eines österreichischen Motorenherstellers sowie durch den Aufbau von Kontakten zu anderen produzierenden Unternehmen.

Partner:

  • JOANNEUM Research Forschungsgesellschaft mbH
  • GRAND GARAGE, CAP.future GmbH
  • RIC (Regionales Innovations Centrum) GmbH

Kontakt:

Dr.-Ing. Tudor B. Ionescu, M.Sc., M.A.

Telefon: +43 1 58801 33058

E-Mail: tudor.ionescu@tuwien.ac.at