QLIP
QLIP - Qualitätssicherung beim Laserstrahlschneiden mittels in-situ-Polarisationsmessung
Gefördert im Rahmen von Sparkling Science Projektpartner: HTL Donaustadt, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster und HTL Ettenreichgasse, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Projektende: Dezember 2019
© TU Wien
Messaufbau koaxial zur Laserstrahlung
© TU Wien
Messaufbau lateral zur Laserstrahlung
© TU Wien
Optischer Pfad des Testaufbaus mit SCPEM
© TU Wien
SCPEM im Testaufbau
Laserstrahlschneiden zählt heute aufgrund der erzielbaren hohen Flexibilität, der ausgezeichneten Automatisierbarkeit und der hohen Qualität lasergeschnittener Bauteile zu den Standardverfahren der industriellen Materialbearbeitung. Das Laserstrahlschneiden ist zudem ein hochdynamischer Prozess mit einer Vielzahl von Parametern, wodurch Qualitätsüberwachungssysteme vor sehr hohen Herausforderungen stehen. Da zusätzlich eine direkte Beobachtung der Vorgänge im Schnittspalt nur sehr schwer möglich ist, wurden die thermischen Emissionen aus der Schnittfuge zur Ermittlung der Schnittqualität beim Laserstrahlschneiden herangezogen.
Hierzu wurde während des Laserstrahlschneidens von Stahlblechen die emittierte und polarisierte Wärmestrahlung aus dem Schnittspalt aufgezeichnet und ausgewertet. Durch die Verwendung eines aktiven optischen Elements (SCPEM = Single Crystal Photo-Elastic Modulator) und eines Polarisators wurde der Polarisationszustand der thermischen Strahlung in ein moduliertes Signal gewandelt und mit einer Fotodiode erfasst und anschließend aufgezeichnet. Das ausgewählte Messverfahren erlaubte es, die von der Schneidfront emittierte thermische Strahlung mit einer hohen Abtastrate zu erfassen, wodurch auch hochdynamische Vorgänge des Schmelzbads erfasst werden konnten. Mittels Auswertealgorithmen wurde das Verhältnis der Polarisationsanteile aus den Signalverläufen berechnet und damit die Neigung der Schneidfront ermittelt. Durch die Korrelation der bei Laserstrahlschneidversuchen ermittelten Schnittqualität und der berechneten Schneidfrontneigung wurde ein Qualitätskriterium gefunden. Diese Ergebnisse können zudem zur Verbesserung existierender Simulationsmodelle des Laserschneidens eingesetzt werden, wodurch in weiterer Folge das Prozessverständnis erweitert werden kann.