Bericht 2018

Altes Elektrotechnisches Institutsgebäude (CF)

Im Sommer wurde am alten Elektroinstitutsgebäude, nach der letztjährigen Sanierung der Innenhofseite, mit der straßenseitigen historischen Fassade begonnen.

ZMNS – Zentrum für Mikro- und Nanostrukturen (CI)

Zu Jahresbeginn wurde der Feinausbau der Reinräume für das neue Zentrum für Mikro- und Nanostrukturen abgeschlossen. Danach wurde vor allem die hochkomplexe Reinrauminstallation und Ausstattung fertiggestellt und die aufwendige Einregulierungsphase (insbesondere die Einstellung der hochkomplexen Reinrauminstallation) mit den Testläufen begonnen.

Mit Ende des zweiten Quartals wurde das neue Laborgebäude an die TU Wien übergeben. Parallel zu den Restarbeiten und Mängelbehebungen startete die Übersiedlung der Anlagen und Einrichtungen aus der Floragasse.

Das neue Zentrum für Mikro- und Nanostrukturen in den zum Teil historischen Räumen des ehemaligen Gußhauses bietet die Möglichkeit für fakultätsübergreifende Spitzenforschung. So wird an eigenen Projekten von der Grundlage bis zur Anwendung geforscht und daraus abgeleitet Bauteile auch für andere Forschungsgruppen der TU Wien hergestellt. Internationale Kooperationen mit Wissenschaft und Industrie liefern neue Ansätze und fördern den Know-how-Transfer.

Das technische Herzstück des ZMNS sind die sechs Reinräume, in denen durch hochmoderne Haustechnik und einer Raum-in-Raum Konstruktion die Konzentration der luftgetragenen Teilchen so gering wie möglich gehalten wird. Diese Reinräume, samt den jeweils vorgelagerten Zugängen, wurden innerhalb der vorhandenen bzw. neu errichteten Gebäudestruktur eingebaut. In der Decke erfolgt die Zuluft, die über einen Doppelboden wieder abgesaugt wird. Die technischen Anlagen zum -Betrieb der Reinräume nehmen das gesamte -darüber liegende Geschoß ein.

Der danebenliegende denkmalgeschützte Kuppelraum und der sogenannte Südtrakt aus dem 18. Jahrhundert wurden in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt umfangreich dokumentiert, restauriert und partiell adaptiert.

Die Dokumentation und Auswertung der Ausgrabungen und bauhistorischen Untersuchungen wurden seitens der Stadtarchäologie Wien publiziert: Der 14. Band der Serie „Wien Archäologisch“ vereint die Ergebnisse und ist im Buchhandel oder beim Phoibos Verlag online erhältlich: ISBN 978-3-85161-186-1

ZMNS – Zentrum für Mikro- und Nanostrukturen 

Nach Aktivierung werden u. U. Daten an Dritte übermittelt. Datenschutzerklärung., öffnet in einem neuen Fenster

TU Wien Campus Gußhaus

Bildergalerie

Frontalansicht Campus Gußhaus

Campus Gußhaus

Aula - Mensa und Lernbereich

Aula - Mensa und Lernbereich

Aula - Computerbereich

Aula - Computerbereich

Sanierungsarbeiten Gußhaus

Sanierungsarbeiten: Überblick über das ZMNS

Ehemalige Gußhalle

Ehemalige Gußhalle

Ehemaliger Ofen im Gußhaus

Ehemaliger Ofen im Gußhaus

Archäologische Grabungen

Archäologische Grabungen

Visualisierung des neuen Zentrums für Mikro- und Nanostrukturen

Visualisierung des neuen Zentrums für Mikro- und Nanostrukturen

Bisherige Meilensteine 2006 bis 2017

2009/10 wurden im Gußhaus der Eingangsbereich und die öffentliche Verkehrswegezone zu den Hörsälen neugestaltet. In Fortsetzung wurde der Verbindungsgang zum Bauteil CC adaptiert und eine helle weiträumige Pausenzone geschaffen.

2013 wurde mit der BIG die thermische Sanierung des Neuen Elektrotechnischen Institutsgebäudes (Gußhausstraße 27- 29) fixiert. Aufgrund von Sonderfinanzierungen konnte neben der thermischen Sanierung auch ein Fenstertausch erfolgen. Dadurch soll die Energieeffizienz des Objekts, derzeit Energieeffizienzklasse „D“, auf Klasse „B“ verbessert werden.

Mit Jahresbeginn 2015 wurde die thermische Sanierung des Bauteiles CD und des Verbindungstraktes (zwischen Alt- und Neubaugebäude) begonnen und im Herbst vorzeitig fertiggestellt. Dadurch leistete die TU Wien in Kooperation mit der Bundesimmobiliengesellschaft einerseits einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Immobilienbewirtschaftung und andererseits wurden Einsparungen bei den Verbrauchskosten, insbesondere Heizung und Kühlung, erzielt. Darüber hinaus wurde das Erscheinungsbild des neuen Elektrotechnischen Institutsgebäudes deutlich aufgewertet.

Für unternehmenskritische Services wird ein hohes Maß an Verfügbarkeit und Ausfallssicherheit gefordert. Daher ist es notwendig, die IT-Infrastrukturkomponenten der TU Wien auf zwei Standorte zu verteilen. Redundante Serverpaare bestehen aus möglichst gleichen Hardwarekomponenten, sodass im Falle des Ausfalls einer der beiden Server die Arbeiten und Services mit dem anderen Server möglichst ohne Verzögerung fortgesetzt werden können.

Das primäre Rechenzentrum des ZID befindet sich im Freihaus, das Ausweichrechenzentrum wurde im ehemaligen Öltanklager, unter der Zufahrt zum Gußhaus-Innenhof in der Gußhausstraße, eingerichtet. Die beiden Standorte werden von unterschiedlichen Umspannwerken mit Strom versorgt, sind aber miteinander durch Hochleistungsleitungen verbunden. Das Ausweichrechenzentrum ist auch der zweite Standort der TU-Telefonanlage.

Im Herbst/Winter 2015 konnte die Entwicklung eines LED-Beleuchtungseinsatzes für die Verwendung in den bestehenden Metallkassettendecken abgeschlossen werden, die aufgrund der größtenteils zu geringen Beleuchtungsstärken in den Büros notwendig wurde. Die neue Beleuchtung wurde zunächst in den im Sommer 2015 sanierten Bereichen eingesetzt.

Im Sommersemester 2015 wurde der Kontaktraum im fünften Obergeschoß saniert und erhielt neben einer Sanierung der Oberflächen eine Teeküche und eine moderne Medientechnik. Die begleitenden Dachterrassenflächen wurden ebenfalls saniert und mit wetterfesten Pausenmöbeln ausgestattet.

Im Rahmen einer Neuberufung im Fachgebiet für Kommunikationsnetze wurde über die Sommermonate 2013 das oberste Stockwerk des Nachrichtentraktes (Altes Elektrotechnisches Institutsgebäude, Gußhausstraße 25, sechsten Obergeschoß) saniert, die Laboreinrichtung erneuert und ein neuer Seminarraum samt Schulungsinfrastruktur eingerichtet. Die Baumaßnahmen konnten zu Beginn des Wintersemesters 2013/14 beendet werden.

2016 erfolgte die Sanierung der straßen- und der hofseitigen Fassaden des Historischen Elektrotechnischen Institutsgebäudes (Gußhausstraße 25) durch die Bundesimmobiliengesellschaft.

Seit 1993 verfügt die TU Wien über das Zentrum für Mikro- und Nanostrukturen (ZMNS), das im Kern aus Reinräumen und der zugehörigen Infrastruktur besteht, die damals aus Sondermitteln des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung finanziert wurden. Es wird von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik betrieben und ist derzeit in der Floragasse situiert.

Das ZMNS stellt die notwendige Infrastruktur für die Erforschung und Entwicklung funktioneller Mikro- und Nanostrukturen bereit, die je nach Fragestellung und Projektinhalt neuartige elektronische oder photonische Bauelemente oder Sensorelemente betreffen. Die Realisierung solcher Bauelemente und Komponente für die Grundlagenforschung und die angewandte Forschung ist nur durch die Aufrechterhaltung einer anspruchsvollen technologischen Infrastruktur möglich.

Im Zuge des Projektes „TU UniverCity“ startete die TU Wien einen Neuaufbau der Reinräume für das ZMNS. Sie sollten im Verband der Fakultät am Campus Gußhausstraße gemeinsam mit dem Institut für Festkörperelektronik (Floragasse) im historischen Objekt Gußhaus untergebracht werden. Dementsprechend galt es die baulichen und vor allem haustechnischen Anforderungen auf das neue Büro- und Laborgebäude mit besonderer Rücksichtnahme auf die denkmalgeschützten Gebäudestrukturen umzusetzen.

Sowohl der Teilabbruch der denkmalgeschützten Bauhallen (Altes Gußhaus) als auch der Neu- und Zubau für das ZMNS wurden 2012/13 bei der Behörde eingereicht, nachdem eine intensive Abstimmung mit den Nutzer_innen hinsichtlich der hochtechnisierten Gebäudeausrüstung durchgeführt wurde.

Bis 1721 war das Gebäude Sommersitz von Ferdinand Fürst Lobkowitz und dann Teil des kaiserlichen Lustschlosses „Favorita“. 1750 wurde hier das „Artillerie-Gußhaus“ errichtet, in dem Kanonenkugeln gegossen wurden. Daher der Name „Gußhaus“ bzw. Gußhausviertel. Ab 1861 erfolgte die Umwandlung in eine „Kunstgießerei“ samt Wohn- und Ateliergebäude des bekannten Ringstraßenmalers Hans Makart.

Das heutige „Gußhaus“ besteht aus einem historischen denkmalgeschützten Kern und mehreren später errichteten Zubauten, in denen in den letzten Jahrzehnten die Technische Versuchs- und Forschungsanstalt (TVFA) einen Teil ihrer Werkstätten hatte.

Für das neue Projekt wird der Kern von allen späteren Zubauten befreit und rund um diesen das ZMNS mit den zugeordneten Labor-, Büro- und Nebenräumen angeordnet. Dabei wird, soweit dies möglich und sinnvoll ist, die historische Substanz saniert und in den Neubau integriert. Speziell mit den noch ursprünglich erhaltenen Bereichen des Kuppelraums und Westtraktes (Gewölberaum) -bilden diese historischen Räume, Elemente und Motive einen spannenden Kontrast zu den -direkt angrenzenden hochtechnisierten Labor- und Reinräumen.

Der scheidende Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik Prof. Gottfried Magerl gab gemeinsam mit dem Vorsitzenden des TU-Universitätsrates Veit Sorger und der Rektorin Sabine Seidler am 17. Dezember 2013 vor Ort den Startschuss für die Umsetzung.

Parallel zu den Sicherungs- und Schutzmaßnahmen für den historischen Bestand erfolgte der Abbruch der nicht nötigten Bauteile. Im Bereich der Rampe zum „alten Elektroinstitut“ wurden dabei weitere archäologische Funde, insbesondere einer der ehemaligen Brennöfen, freigelegt und von Archäolog_innen des Bundesdenkmalamtes (BDA) dokumentiert. Die gesamte im Auftrag des BDA begleitende archäologische Bauforschung wurde im Herbst 2015 erledigt. Neben dem der TU Wien vorliegenden Abschlussbericht wird im Bezirksmuseum Wieden auch eine Zusammenfassung mit ausgewählten Schaustücken ausgestellt.

Aufgrund eines Zustellgebrechens seitens der Baupolizei musste die behördliche Verhandlung, die bereits im Juli 2014 stattgefunden hatte, für bestimmte Anrainer_innen wiederholt werden. Nach Vorliegen des rechtskräftigen Baubescheides haben 2015 die Bauarbeiten unmittelbar eingesetzt. Bis Ende des Jahres konnte der Aushub inklusive Spezialfundierungen (Düsenstrahlverfahren) weitgehend abgeschlossen und die Sauberkeitsschicht für die neue Bodenplatte hergestellt werden. Parallel dazu wurden die technischen Gewerke (Technische Gebäudeausrüstung inklusive Reinraumtechnik und Elektrotechnik) beauftragt.

Nach den archäologischen Sicherungs- und Schutzmaßnahmen sowie der umfassenden Dokumentation war nach der behördlichen Genehmigung das Jahr 2016 den Bauarbeiten gewidmet. Mit Jahresbeginn wurde der benötigte Turmdrehkran aufgestellt und mit den Fundierungsarbeiten begonnen. Danach starteten die umfangreichen Baumeisterarbeiten. Im November konnte die Dachgleiche erreicht werden. In rund zehn Monaten wurde das sehr weitläufige Kellergeschoß, das Erdgeschoß mit der alten Gußhalle als zukünftiger Seminarraum und den neuen Reinräumen sowie das dritte Obergeschoß im Rohbau errichtet. Dabei wurden inklusive der Anbindung an das historische Mauerwerk rund 3.500 m3 Beton und rund 430 t Stahl verbaut. 18.000 m2 Schalung kamen zum Einsatz.

Am 19. Dezember 2016 fand im Beisein von Vizerektor Josef Eberhardsteiner und Dekan Markus Rupp gemeinsam mit Vertreter_innen der Bundesimmobiliengesellschaft die Gleichenfeier statt.

Danach begannen die Fassaden- und Ausbauarbeiten für die Installationen der hochtechnisierten Reinraum- und Haustechnik. Die Ausfertigung des diesbezüglichen Bescheides erfolgte im Sommer durch die Baupolizei. Die Unterbringung der modernen Reinräume in den bestehenden denkmalgeschützten Gewölbebereich war eine besondere Herausforderung.

Die Arbeiten an der Dachabdichtung wurden im Frühjahr 2017 beendet. In der Folge wurden die Haustechnikgeräte am Dach montiert und angeschlossen. Die Installationsarbeiten wurden soweit fortgeführt.

Die Restaurationsarbeiten an der historischen Südfassade und im Kuppelraum wurden im Herbst 2017 abgeschlossen und vom Bundesdenkmalamt abgenommen. In der Endphase wurde noch ein historischer Treppenabschnitt freigelegt, der ebenfalls saniert und in das Nutzungskonzept integriert wurde.

In den Sommermonaten wurden die Hochbauarbeiten für die Büro- und allgemeinen Laborbereiche weitgehend abgeschlossen. Dabei wurden rund 7.500 Lfm. Rohrleitungen verlegt und drei Kältemaschinen (mit ca. 1.400 kW) installiert.

Nach der Anbindung der gesamten infrastrukturellen Versorgung des Objektes an den Altbestand konnte mit der Außengestaltung begonnen werden.

Im vierten Quartal wurden die Installationsarbeiten in den Büro- und Laborräumen komplettiert. Die technische Ausstattung der zukünftigen Labor- und Reinräume (Digestorium, Gefahrengutschränke, usw.) hatte begonnen und der 20 m3 große Stickstofftank wurde eingebaut. Vor Weihnachten wurden die ersten „Chemiewerkbänke“ aufgestellt.

Im Zuge der Neustrukturierung der Dekanate wurden jeweils jene der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und der Fakultät für Informatik am Erzherzog-Johann-Platz 1 organisatorisch zusammengeführt.

Das neue Dekanatszentrum Erzherzog-Johann-Platz wurde im Umfeld des zukünftigen Hauptstandortes der Fakultäten angesiedelt und verfügt nun über eine entsprechende Raumausstattung. Die neue Struktur wurde gemeinsam mit den zuständigen Dekanen entwickelt.

Begleitend dazu wurde im fünften Obergeschoß (Dachgeschoß) ein Seminar- und Besprechungsraum eingerichtet.

Die ehemaligen Werkstättenbereiche der TVFA im Trakt FC wurden geringfügig angepasst und dienen seit dem Wintersemester 2015/16 provisorisch der Fakultät für Architektur und Raumplanung als Lehrräume.

TU-Nachnutzungen

In den ehemals von der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften genutzten Bereichen wurden die Adaptierungsarbeiten für die Zusammenführung von Instituten der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik 2016 und 2017 fortgeführt. In den Bauteilen CA, CB und CD (zweites und fünftes Obergeschoß) wurden dabei Büro- und Laborräumlichkeiten saniert, adaptiert und von den neuen Nutzer_innen bezogen.

Die Arbeiten im fünften Obergeschoß wurden beendet.

Im Zusammenhang mit einer Neuberufung erfolgte 2016, in Abstimmungen mit der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, die Adaptierung des Labors für Hochfrequenztechnik.

2017 wurde der Zu- und Eingangsbereich im „Neuen“ Institutsgebäude modernisiert.