Philipp Haslinger: 
The Sound of Entanglement – Anton Bruckner trifft auf Quantenphysik

 

Am 4. September findet im Linzer Mariendom eine Weltpremiere statt. Bei “BruQner - The Sound of Entanglement” begegnen sich die Welten der Musik und der Wissenschaft auf ganz neue Weise. Das Werk Anton Bruckners, das international Musikgeschichte geschrieben hat, trifft auf das faszinierende Reich der Quantenphysik, für die Österreich wegen seiner Beiträge auch weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.

Ein österreichweites Team aus KünstlerInnen und Wissenschaftlern – dem Musiker Clemens Wenger, der bildenden Künstlerin Enar de Dios Rodríguez sowie den experimentellen Physikern und theoretischen Informatikern Martin Ringbauer (Universität Innsbruck), Johannes Kofler, Richard Küng, Alexander Ploier (Universität Linz), Benjamin Orthner und Philipp Haslinger (TU Wien) – hat sich zum Ziel gesetzt, das quantenmechanische Phänomen der Verschränkung hörbar zu machen. Mithilfe eines Lasers werden im Dom verschränkte Paare von Lichtteilchen, sogenannte Photonen, erzeugt. Verschränkte Teilchen verlieren ihre individuellen Eigenschaften, stehen dafür aber in ganz besonders starker Beziehung zueinander, egal wie weit sie voneinander entfernt sind. Sie sind stärker aneinander gekoppelt als es für zwei klassische Systeme möglich ist. Für Experimente, die dieses Verhalten nachgewiesen haben, erhielt Anton Zeilinger 2022 den Nobelpreis für Physik.

Im Linzer Mariendom übernehmen die verschränkten Photonen-Paare die Rolle des Dirigenten: Von jedem Paar wird das Messresultat des einen Photons zur Seitenorgel gesendet und das Resultat des Partnerphotons zur Hauptorgel. An diesen Orgeln sitzen die beiden Organisten Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab, die anhand ihrer empfangenen Messdaten gleichzeitig und live Anton Bruckners Werk “Perger Präludium” variieren. So entsteht für das Publikum im verschränkten Schall der beiden Kirchenorgeln ein einzigartiges Musikerlebnis, das es so noch nicht gegeben hat. Kein menschlicher Dirigent oder klassischer Computer könnte solche Musik instruieren – das kann nur die sonderbare Physik der Quantenteilchen.

Untermalt durch visuelle Effekte, entsteht eine sinnliche Symbiose aus Musik, bildender Kunst und moderner Forschung – ganz treu dem Motto “Tradition, Innovation und Avantgarde” des diesjährigen Ars Electronica Festivals. “BruQner” ist ein Eröffnungsevent des Festivals und wird im Rahmen der “OÖ KulturEXPO Anton Bruckner 2024” veranstaltet. Die Premiere findet am Mittwoch, den 4. September um 22:00 Uhr mit einem englischen Einführungsvortrag statt. Am Freitag, den 6. September gibt es eine zweite Vorstellung zu familienfreundlicher Zeit um 16:00 Uhr und auf Deutsch. Der Eintritt ist in beiden Fällen kostenlos und ohne Anmeldung möglich.

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© Richard Küng, Alexander Gotter, Enar de Dios Rodriguez, Benjamin Orthner, Johannes Kofler, Philipp Haslinger, Martin Ringbauer, Elisabeth Peheim

Das BruQner-Team v.l.o.: Richard Küng, Clemens Wenger, Philipp Haslinger, Benjamin Orthner, Johannes Kofler, Enar de Dios Rodríguez, Martin Ringbauer, Alexander Ploier

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Die zweite Quantenrevolution als Musikspektakel im Linzer Mariendom: Laser, Spiegel, Polarisatoren, nichtlineare Kristalle – ein Experimentalaufbau aus dem High-Tech-Labor mitten im Linzer Mariendom. Verschränkte Photonen – die Quanten des Lichts – werden zu Dirigenten und variieren Bruckners Perger Präludium auf eine Weise, wie es niemand im Hier und Jetzt könnte.Zwei schallende Kirchenorgeln spielen live und füllen den spektakulären Klangraum des Doms. BruQner zeigt uns eineneue Sicht auf unsere Realität – eine Weltpremiere!

Anordnung elektronischer Bauteile

© Deniz Lindenberg

Laser, Spiegel, Polarisatoren, nichtlineare Kristalle – ein Experimentalaufbau aus dem High-Tech-Labor mitten im Linzer Mariendom. Im Experiment werden verschränkte Photonenpaare erzeugt und deren zufällige, aber korrelierte Messergebnisse von den Domorganisten musikalisch live umgesetzt.

Anordnung elektronischer Bauteile zur generierung von elektronischer Musik

© Martin Ringbauer, Philipp Haslinger, Enar de Dios Rodriguez

Schnappschuss aus dem Labor

Picture of an Organ at the 'Linzer Mariendom' from below.

© weitblickfilm

Der Linzer Mariendom ist mit seinen zwei gleichzeitig bespielbaren Orgeln (im Bild die Rudigierorgel) einer der wenigen Orte in Europa, an dem dieses Musikevent durchgeführt werden kann.

Visuelle Eindrücke von “BruQner – The Sound of Entanglement”

  • eine besondere Aufführung unseres Projektes zum 200. Geburtstag des Komponisten Anton Bruckner, die im Linzer Mariendom vor 3100 Menschen stattfand
  • in diesem Fall wurde die Quantenmusik live von zwei Domorgeln gespielt und bezog sich auf Bruckners Orgelwerk „Perger Präludium“
The Cathedral from insde, it's bright. Infornt of the (also on the floor) sitting audience the artists.

The Cathedral from insde, it's dark. Seen from above a lightshow with fog brings Bruckners music made to quantum music to live.

The Cathedral from insde, it's bright. Seen from above the artists in the middle of the (also on the floor) sitting audience.

picture of the quantum music machine from the insde.

The Cathedral from insde, it's dark. Seen from within the audience lightshow with fog brings Bruckners music made to quantum music to live.

The Cathedral from insde, it's bright. in the middle of the audience one of the artists (a black man) watching. Infront of him a the quantum music machine, lightened up.

The Cathedral from insde, it's dark. in the front one of the artists (a black man) is watching the crowd while -in the back - a lightshow with fog brings Bruckners music made to quantum music to live.