MSc Immobilienmanagement & Bewertung News

Immobilienmanagement 2024 - Herausforderungen und Chancen

Entdecken Sie effektives Immobilienmanagement mit Fokus auf ESG-Kriterien und zukunftsorientierten Strategien für den Immobilienmarkt 2024.

Faculty Insights Nadja Hafez

Im Angesicht einer sich stetig wandelnden Welt steht auch die Immobilienbranche vor neuen Herausforderungen und Chancen. Rasant verändernde Marktbedingungen, steigende ökologische und soziale Anforderungen und ein wachsendes Bedürfnis nach nachhaltigen Lösungen prägen das moderne Immobilienmanagement.

Nadja Hafez, Expertin mit über 12 Jahren Erfahrung, ist in der Lage, durch diese Veränderungen zu steuern. In ihrer Rolle als geschäftsführende Gesellschafterin bei ADEQAT Investment Services, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster und als Dozentin im Master Studiengang Immobilienmanagement & Bewertung an der TU Wien bringt Hafez umfassendes Wissen mit, insbesondere im Bereich Immobilienfonds und Portfoliomanagement.

Die heutigen Herausforderungen im Immobilienmarkt

Die Immobilienwirtschaft steht vor einer Vielzahl von Aufgaben, die sowohl kurz- als auch langfristige Planung erfordern. Hafez erkennt vier große Herausforderungen, die den aktuellen Stand der Immobilienbranche prägen und zukünftige Entwicklungen beeinflussen werden.

"Wir beleuchten die Auswirkungen der veränderten Marktbedingungen auf Immobilienportfolien und den Umgang damit. Das reicht von der Analyse, Planung, Umsetzung, Kontrolle und vor allem der Optimierung von Portfolien. Dazu kommt die legislative Regulatorik die Investoren beachten müssen (vom Immobilien-Investmentfondsgesetz bis zu Verordnungen hinsichtlich Nachhaltigkeit, wie der EU-Taxonomie etc.). Dabei werfen wir immer einen Blick auf das aktuelle Marktgeschehen und diskutieren Handlungsempfehlungen sowie Trends. Ein jahrelanger Immobilienzyklus ist seit dem Zinsanstieg zu Ende gegangen und birgt Herausforderungen, aber auch Chancen.", meint Nadja Hafez.

Steigende Zinssätze

Herausforderungen durch steigende Zinssätze

Durch den Anstieg der Zinsen erhöht sich der finanzielle Druck auf Immobilieninvestitionen, was zu einer vermehrten Belastung der Immobilienwirtschaft führt. Investoren müssen sich nun auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen und ihre Strategien anpassen, um weiterhin erfolgreich am Markt agieren zu können. Die Bewältigung dieser Aufgaben erfordert nicht nur ein tiefgreifendes Verständnis des österreichischen Marktes, sondern auch ein hohes Maß an Flexibilität und Innovationskraft, um langfristig im Wettbewerb bestehen zu können.

Chancen durch steigende Zinssätze

Durch die veränderten Marktbedingungen werden sich sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch nachhaltige Immobilienprojekte langfristig durchsetzen. Marktteilnehmer, die diese Projekte umsetzen bzw. dahingehend managen können, werden auf lange Sicht profitieren.

Liquiditätsanforderungen

Herausforderungen bei größeren Liquiditätsanforderungen

Die steigenden Zinssätze und restriktivere Vorgaben von der Bankenseite bringen für Immobilieninvestoren zunehmend größere Liquiditätsanforderungen mit sich. Neben alternativen Finanzierungsmöglichkeiten, spielt insbesondere die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen eine entscheidende Rolle in dieser Situation, da der Perfomancedruck auf Immobilieninvestitionen aktuell steigt. Die Fähigkeit, auf veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen flexibel reagieren zu können, wird somit zum Schlüsselfaktor für den Erfolg in der Immobilienbranche.

Chancen durch gestiegene Liquiditätsanforderungen

Unternehmen können sich stärker auf die Optimierung ihrer internen Prozesse konzentrieren und somit eine effizientere Nutzung vorhandener Ressourcen erreichen. Insgesamt führen die gestiegenen Liquiditätsanforderungen zu einer verstärkten Fokussierung auf langfristige Strategien und eine verbesserte Risikosteuerung im Immobilienmanagement, was letztendlich zu einer stabilisierten Branche beiträgt.

Inflation und Baukosten

Herausforderungen durch Inflation und steigende Baukosten

Inflation und steigende Baukosten stellen das Immobilienmanagement vor zusätzliche Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Projektentwicklung und Immobilienfinanzierung. Durch erhöhte Kosten für Materialien, Arbeitskräfte und Dienstleistungen wird es immer schwieriger, rentable Projekte zu realisieren und gleichzeitig die Anforderungen der Immobilienwirtschaft zu erfüllen.

Investoren und Projektentwickler müssen daher ihre Planungen sorgfältig überdenken und in der Lage sein, flexibel auf Preisschwankungen zu reagieren. Zudem kann eine effektive Kostenkontrolle sowie die ständige Suche nach Optimierungspotenzialen in der Wertschöpfungskette entscheidend sein, um trotz Inflation und steigender Baukosten erfolgreich am Markt bestehen zu können.

Chancen durch Inflation und steigende Baukosten

Trotz der Herausforderungen, die Inflation und steigende Baukosten mit sich bringen, ergeben sich auch Chancen für das Immobilienmanagement. Diese Veränderungen können als Antrieb für Innovationen in der Branche dienen.

Beispiele für Chancen

  • Kosteneffizientere Baumaterialien: Die Suche nach kosteneffizienteren Baumaterialien oder technologischen Lösungen zur Verbesserung der Bauprozesse kann dazu führen, dass Projekte langfristig rentabler und umweltfreundlicher werden.

  • Stärkere Zusammenarbeit: Das gestiegene Kostenbewusstsein fördert eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren im Immobilienmarkt, wie Architekten, Ingenieuren und Bauunternehmen, um gemeinsam nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu entwickeln.

  • Synergieeffekte und neue Geschäftsmöglichkeiten: Durch die Zusammenarbeit können sowohl Synergieeffekte entstehen als auch neue Geschäftsmöglichkeiten erschlossen werden, die das Potenzial haben, die gesamte Branche positiv zu beeinflussen.

EU-Taxonomie-Konformität

Herausforderungen durch die Integration von EU-taxonomiekonformen Immobilienprodukten

Die Einführung der EU-Taxonomie stellt das Immobilienmanagement vor zusätzliche Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Fachwissen und Engagement. Um den Anforderungen der Taxonomie gerecht zu werden, müssen Akteure in der Immobilienwirtschaft ein tiefgreifendes Verständnis für die neuen Kriterien und Standards entwickeln, die sich auf nachhaltige Investitionen und Finanzierung beziehen.

Dies erfordert eine umfassende Schulung und Weiterbildung im Immobilienwesen sowie eine enge Zusammenarbeit mit Experten aus verschiedenen Bereichen wie Umwelttechnik, Energieeffizienz und Architektur. Darüber hinaus müssen Unternehmen in der Immobilienbranche ihr Engagement für Nachhaltigkeit unter Beweis stellen, indem sie ihre Geschäftspraktiken anpassen und transparente Berichterstattung über ihre Fortschritte bei der Einhaltung der EU-Taxonomie gewährleisten.

Chancen durch EU-Taxonomie-Konformität im Immobilienmanagement

Die Notwendigkeit, die EU-Taxonomie-Konformität zu erreichen, bietet dem Immobilienmanagement zahlreiche Chancen für Wachstum und Innovation. Die Zusammenarbeit mit Expertinnen aus verschiedenen Disziplinen ermöglicht den Zugang zu neuem Fachwissen und führt zu einer verbesserten Projektentwicklung und -steuerung.

Durch die Integration von nachhaltigen Kriterien in das Projektmanagement können Immobilienunternehmen zukunftsfähige Lösungen entwickeln, die sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch rentabel sind. Diese Projekte ziehen vermehrt umweltbewusste Investoren an, was langfristig die Finanzierungsmöglichkeiten der Branche erweitert. Insgesamt trägt dies dazu bei, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten.

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Was bedeutet ESG und wodurch unterscheidet sich ESG zur EU - Taxonomie?

Die ÖGNI - Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft - erklärt den Unterschied zwischen ESG und EU Taxonomie.

ESG im Immobilienmanagement: Bedeutung und Relevanz

Integration von ökologischen, sozialen und unternehmerischen Aspekten in Entscheidungsprozessen

ESG steht für Environmental, Social und Governance - drei Kernaspekte, die bei der Bewertung von Unternehmen und Investitionen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle spielen. Im Kontext des Immobilienmanagements bedeutet dies, dass sowohl ökologische als auch soziale und unternehmerische Aspekte in den Entscheidungsprozessen berücksichtigt werden müssen.

Ökologische Faktoren umfassen beispielsweise den effizienten Umgang mit Ressourcen, die Reduzierung von CO2-Emissionen oder die Nutzung erneuerbarer Energien. Soziale Aspekte beziehen sich auf Themen wie faire Arbeitsbedingungen, Inklusion oder die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Governance-Faktoren betreffen unter anderem transparente Entscheidungsstrukturen und ethisches Handeln innerhalb eines Unternehmens.

ESG-Kriterien in Strategie- & Projektplanung

Im Immobilienmanagement gewinnt das ESG-Konzept zunehmend an Bedeutung, da Investoren verstärkt Wert auf nachhaltige Projekte legen und regulatorische Anforderungen steigen. Um im Wettbewerb zu bestehen und langfristig erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, ist es für Immobilienunternehmen unerlässlich, ESG-Kriterien in ihre Strategie- und Projektplanung zu integrieren.

Hafez' Kurs "Immobilienfonds & Portfoliomanagement" bietet einen spannenden Einblick in die Bedeutung von ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) für ein erfolgreiches Portfoliomanagement institutioneller Investoren Teilnehmerinnen lernen, wie sie nachhaltige und verantwortungsbewusste Strategien zur Optimierung von Immobilienportfolios entwickeln – vom Einzelobjekt bis hin zum Gesamtportfolio. Dabei werden auch innovative Ansätze wie der "Manage-to-Green"-Ansatz vorgestellt und Methoden zur Identifizierung von Risiken durch gestrandete Vermögenswerte erläutert. Dieser Kurs vermittelt wertvolle Kenntnisse, um zukunftsorientierte und nachhaltige Entscheidungen im Immobilienbereich zu treffen.

Expert_innen für den gesamten Lebenszyklus von Immobilien vorbereiten

Das Master Studium "Immobilienmanagement & Bewertung" an der TU Wien bereitet Fachleute darauf vor, den gesamten Lebenszyklus von Immobilien zu verstehen und zu gestalten. Dies ist wichtig, da Immobilienmanager_innen von der Planung bis zur Verwaltung eines Projekts alle Aspekte abdecken müssen, um effiziente, marktgerechte Lösungen zu bieten.

"Einen Schwerpunkt legen wir im Portfoliomanagement auf das Thema ESG und betrachten dieses über den gesamten Portfoliomanagementprozess hinweg. Was ist ein Stranded Asset oder was bedeutet der manage to green-Ansatz in der Praxis? Die Lerninhalte erproben wir gemeinsam mittels Case Studies aus der Praxis", meint Nadja Hafez, "Der Bedarf an Expert_innen, die mit Herausforderungen über den gesamten Lebenszyklus umgehen können, werden immer gefragte Marktteilnehmer sein.“

Fazit

Die Einblicke und das Fachwissen von Nadja Hafez bieten eine Wegweiser für diejenigen, die in der komplexen Welt des Immobilienmanagements und der Bewertung erfolgreich sein wollen. Ihr praxisorientierter Lehransatz und ihre bedeutende Rolle bei der Durchführung von großangelegten Immobilientransaktionen machen sie zu einer  wertvollen Ressource für jeden/jede, der sich für das Feld interessiert.

Das Immobilienmanagement Studium integriert praxisorientierte Projekte, wie die Erstellung von Bewertungsgutachten für reale Immobilien und die Bearbeitung von Durchführungsprojekten in interdisziplinären Teams, um das theoretisch erlernte Wissen in realen Situationen anzuwenden. Durch diesen starken Praxisbezug werden Absolvent_innen umfassend auf die Herausforderungen im Immobilienmanagement vorbereitet.

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