Campusbetrieb
Grundlage für eine nachhaltige Betriebsführung ist die Erfassung und das kontinuierliche Monitoring der Betriebszustände und des daraus ableitbaren Nutzungsverhaltens.
Alle relevanten Daten aus den Mess-, Steuer- uns Regelungssystemen der BIG werden über einen eigenen MQTT-Broker erfasst, gespeichert und systematisch ausgewertet. Ergänzend fließen schrittweise Echtzeitdaten von Strom-, Kälte-, Wärme-, Wasser- und Gaszählern ein. Auf dieser integrierten Datenbasis können gezielte Maßnahmen zur Ressourceneffizienz und Emissionsreduktion abgeleitet werden. Visualisierte Dashboards für Kundenservice, Betriebsführung, Sicherheitsdienst und Nutzende ermöglichen jederzeit den direkten Zugriff auf alle relevanten Kennzahlen zu Gebäuden oder Campusbereichen.
Durch die Reduktion der Anzahl von Restmüllbehältern an Arbeitsplätzen können auch weniger Plastiksäcke benötigt werden – pro Büroraum werden nur ein bis zwei gemeinsame Behälter aufgestellt. Abfallfraktionen mit Sicherheitsrelevanz, wie Li-Ionen-Batterien, werden gesetzkonform erfasst und entsorgt. Die Fachgruppe Arbeitssicherheit übernimmt nicht nur die Organisation der Sammlung und Entsorgung, sondern berät auch zu den Nachhaltigkeitsaspekten eines sorgfältigen Umgangs mit diesen Materialien.
Zur gezielten Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen wird in jeder Fakultät eine Ansprechperson als Energiebeauftragte_r benannt. Die GUT schult diese regelmäßig, damit Energiesparmaßnahmen direkt abgestimmt und innerhalb der Fakultät effektiv kommuniziert werden können.
Die Lüftungsanlagen in den Laboren bewegen derzeit mehr Luft, als bei nicht durchgehend genutzten Räumen nötig ist. Sie laufen rund um die Uhr, auch nachts und am Wochenende. Durch eine automatische Reduktion außerhalb der Nutzungszeiten ließen sich etwa 50 % der Energie einsparen – das entspricht rund 250.000 bis 325.000 Euro pro Jahr. Bewegungs- oder Präsenzmelder könnten die Lüftung zusätzlich nur bei tatsächlicher Nutzung aktivieren und die Effizienz weiter steigern.
Im Rahmen der digitalen Transformation erfasst die Betriebsführung mittels einer spezialisierten CAFM-Software alle Gebäude und deren technische Anlagen nach einer Dokumentationsrichtlinie, die sowohl internen Anforderungen als auch den Vorgaben der Vermieterin Bundesimmobilien GmbH (BIG) entspricht. Ergänzend werden schrittweise alle Räumlichkeiten mit einem Matterport Pro 3D-Scanner digital abgebildet, um Störungen präzise orten, Maßnahmen effizient vorplanen und Nutzende vor Ort möglichst wenig zu beeinträchtigen. Die Fachgruppe unterstützt Projektleiter_innen, Planer_innen und ausführende Firmen bei der Erstellung und Prüfung technischer Unterlagen und stellt diese zentral in der CAFM-Software für alle berechtigten Nutzenden zur Verfügung.
Aktuell sind 667 kWp installiert, weitere 600 kWp befinden sich in Planung. Nicht alle Flächen sind statisch nutzbar; die Umsetzung erfolgt in Kooperation mit der BIG.
Alte Beleuchtungskörper werden durch moderne LED-Leuchten ersetzt, beispielsweise in den Büros der Treitlstraße oder in den Hörsälen des Campus Freihaus. Bei Gebäuden, deren Sanierungsbedarf oder Nutzungsdauer begrenzt ist, werden nur die Leuchteinsätze kostengünstig ausgetauscht.
Die TU Wien setzt auf moderne, nachhaltige Lern- und Lehrumgebungen. Seminarräume, Hörsäle und Lernbereiche werden kontinuierlich technisch aufgerüstet und akustisch verbessert, um den Komfort und die Effizienz beim Lehren und Lernen zu steigern. Dabei werden unter anderem Medientechnik und Präsentationssysteme erneuert, Anschlüsse wie USB-C flächendeckend nachgerüstet und Touchpaneele sowie Infoscreens modernisiert. So entsteht eine zeitgemäße, nachhaltige Infrastruktur, die den Campus zukunftsorientiert unterstützt.

