Inhalt:                                
Siedlungen und Infrastrukturanlagen stellen den wesentlichsten Bestandteil des anthropogenen Materiallagers dar. Das Verstehen der Materiallager und Materialflüsse ist Bedingung für effektive Bewirtschaftungsstrategien. Der effiziente Umgang mit eingesetzten Materialien setzt eine Wissensbasis voraus, welche die Konzentration der Wertstoffe, deren Mächtigkeit und Verortung umfasst.
 
Im Vortrag wird eine innovative Methode zur flächendeckenden Bestandsaufnahme von Infrastrukturanlagen und deren Komponenten vorgestellt. Dabei werden Bahnstrecken mittels helikoptergestützer Laserscantechnologie aus 200 m Höhe erfasst. Zwei Kriterien sind bei der Auswertung wesentlich: a) die geometrische Struktur und b) die materielle Zusammensetzung. Dank geometrischer Algorithmen im Analyseprozess der aufgenommenen Punktwolken können bestimmte Infrastrukturkomponenten wie Gebäude, Schienen, Masten, Ausleger und Fahrdraht aber auch Informationen über die Vegetation automatisch extrahiert werden. Darüber hinaus werden im Vortrag Möglichkeiten einer materialspezifischen Auswertung der lokalisierten Komponenten skizziert. Luftbilddaten ergänzen die anschließende Visualisierung der Infrastrukturanlagen und Komponenten und geben Aufschluss über deren exakte Lage. Damit werden traditionelle Verortungsgrundlagen deutlich erweitert und vielfache Anwendungsmöglichkeiten für den Bau und Betrieb von Eisenbahnanlagen aufgezeigt. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit dem Referenten.