Veranstaltungen

22. April 2009, 18:00 bis 00:00

Von der Materie zum Leben: Chemie? Chemie!

Vortrag

Sowohl unbelebte als auch belebte Materie, sowohl lebende Organismen als auch künstliche Materialien bestehen aus Molekülen und deren übergeordneten Strukturen, die durch die Wechselwirkung der Moleküle ermöglicht werden. Die Chemie schlägt hierbei die Brücke zwischen den Molekülen der unbelebten Materie und den hoch komplexen molekularen Anordnungen und Systemen, die lebende Organismen ausmachen. In der Molekularen Chemie sind mittlerweile eine Vielzahl leistungsfähiger Methoden entwickelt worden, die den Aufbau immer komplexerer Moleküle erlauben. In der Supramolekularen Chemie wird hingegen versucht, die Erzeugung übergeordneter molekularer Anordnungen durch die nicht kovalenten Wechselwirkungen der Moleküle untereinander zu ermöglichen und zu kontrollieren. Der geplante Aufbau dieser organisierten Strukturen erfordert die Handhabung von Informationen auf molekularer Ebene durch eine Art molekulare Programmierung, wodurch die Chemie auch mit den Informationswissenschaften verknüpft wird. Somit repräsentiert das Feld der Chemie die Gesamtheit aller möglichen molekularen und supramolekularen Spezies, von denen die in der Natur bereits erschaffenen Strukturen nur einen kleinen Teilbereich darstellen. Die anderen warten weiterhin darauf, an den Händen der Chemie, ebenfalls erschaffen zu werden.

Vortrag von Jean-Marie Lehn, Nobelpreis für Chemie 1987, im Rahmen der Carl Auer von Welsbach Lectures 2008/2009 der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).

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