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Zwei Studenten der TU Wien gewinnen internationalen Architekturwettbewerb - Symbiose zwischen energiewirtschaftlichen und städtebaulichen Überlegungen gab den Ausschlag

Zwei Studenten der Technischen Universität Wien wurden bei einem internationalen Architekturwettbewerb unter 34 eingereichten Projekten mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Mit dem Wettbewerb, an dem sich Universitäten aus Deutschland und Österreich beteiligten, sollte für einen Stadtteil Stuttgarts demonstriert werden, daß der Einsatz von Solarenergie im städtischen Bereich möglich und sinnvoll ist.

Wien (TU). - Ziel des Studenten-Wettbewerbs, an dem sich rund 40 Studentinnen und Studenten der Universität Stuttgart und der Technischen Universitäten München und Wien beteiligten, war die Entwicklung zukunftsweisender Ideen für die Gestaltung eines Wohnprojektes für ein ungenutztes Güterbahnhofsgelände in Stuttgart. Die Projekte für die "Solarstadt am Rosensteinpark" sollten dabei so ausgearbeitet werden, daß eine Umsetzung in die Praxis 1:1 möglich ist und daher unabhängig vom jeweiligen Architekten und Bauherrn erfolgen kann. Die Kriterien für die Prämierung der Studentenarbeiten lagen insbesondere in der Berücksichtigung energierelevanter Aspekte und in der Entwicklung eines prägnanten städtebaulichen Konzeptes mit hoher Bebauungs-, Nutzungs- und Realisierungsflexibilität.

Erfreulicherweise beleuchteten die Studenten das Thema Solarenergie im Wohnbau ganzheitlich und vermieden dadurch eine einseitige konzeptionelle Optimierung. Vor allem die Gestaltung zukünftiger Arbeitsformen (z. B. Telearbeitsplatz), die Bedeutung von Mobilität und die Anforderungen ans Wohnen im nächsten Jahrtausend wurde von den Studenten in ihren Arbeiten miteinbezogen. Simone Burtscher und Reinhard Weber, beide Architektur-Studenten an der Technischen Universität Wien, erhielten für ihr Projekt den ersten Preis zugesprochen, der mit rund öS 15.000,- dotiert war. Gelobt wurde von der Jury das städtebauliche und energetische Gesamtkonzept des Entwurfs sowie der sehr gut gestaltete Einsatz unterschiedlicher Bautypologien. Die für den Wettbewerb geforderte architekten- und bauherrenunabhängige Realisierung sei in hohem Maß gewährleistet, urteilten die Fachleute. Der zweite Preis ging an Studenten der Universität Stuttgart, der dritte an die TU München. Stefan Linsinger, Alexander Angermaier und Markus Woschnagg von der TU Wien wurde für ihre Arbeiten jeweils eine Anerkennung ausgesprochen. Den Jury-Vorsitz führte Prof. Kunibert Wachten, Dekan der Fakultät für Architektur und Raumplanung an der Technischen Universität Wien.

Der prämierte Entwurf von Simone Burtscher und Reinhard Weber wird derzeit in einer zweiten Wettbewerbsphase in Wien, Stuttgart und München vertieft. Es soll eine Art virtuelle Baustelle entstehen, die für den Standort am Rosensteinpark den Stand der Diskussion um innovativen Städtebau und zukunftsfähige Architektur dokumentiert. Das Bahngelände, das bis vor einigen Jahren noch als Tabufläche galt, könnte sich zur kraftvollen Reserve für die Stadtentwickliung entpuppen. Die nun vorliegenden Studienarbeiten leisten einen wertvollen Diskussionsbeitrag.