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Präsentation der neuesten Erkenntnisse in digitaler Bildverarbeitung und Mustererkennung an der TU Wien

Das Außeninstitut der TU Wien veranstaltet im Rahmen des Kooperationsabkommens mit der Wirtschaftskammer Wien zum Thema “Digitale Bildverarbeitung und Mustererkennung” zu den neuesten Erkenntnissen in diesem Bereich einen Info-Abend.

Wien (TU). - Referiert wird zu den Themen Mustererkennung und 3D-Scanner, Photogrammetrie sowie Deformationsmessung und Qualitätskontrolle. Wie vielfältig der Einsatz digitaler Bildverarbeitung und Mustererkennung ist, wird bereits ersichtlich, wenn man den Adressatenkreis der Veranstaltung berücksichtigt. Angesprochen werden die für Produktion und Qualitätskontrolle verantwortlichen Personen, Technische- und Ingenieur-Büros, Automatisierungstechniker, Bauingenieure, Medizintechniker, Multimediaentwickler, Raumplaner und Vermessungstechniker.

Den Teilnehmern der Veranstaltung wird demonstriert, in welchen Einsatzgebieten Mustererkennung und 3D-Scanner zur Anwendung kommen können. Vorgestellt werden digitale Anzeigegeräte (z. B. Wasserzähler), die eine automatische Ablesung erlauben, wobei das System an sich jederzeit problemlos auf ein anderes Gerät übertragen werden kann. Jeder Bereich, in dem analoge Anzeigegeräte verwendet werden, profitiert von dieser Technologie. Großen Nutzen für die Wirtschaft bringt auch der 3D-Scanner, so zum Beispiel in der Archäologie. Bei Ausgrabungen gefundene Scherben können in der Regel nicht exportiert werden, sodaß eine Bearbeitung vor Ort erfolgen müßte. Die Scannung mit dem 3D-Verfahren erlaubt dem Archäologen eine Nach- und Weiterbearbeitung im Heimatland - es entsteht ein virtuelles Objekt.

Welche Ergebnisse mit Hilfe der Photogrammetrie erzielt werden können, wird eindrucksvoll anhand der berührungsfreien Belastungsmessung von Türen gezeigt. Die auf Gesamtflächen anwendbare Deformationsmessung mittels digitaler Kamera erlaubt eine exakte Messung auf Zehntelmillimeter. Auch die Medizin zieht die Photogrammetrie heran. So profitieren beispielsweise Gesichtschirurgen von dem neuartigen Verfahren, indem das Gesicht mit 4 Videokameras aufgenommen und vermessen wird. Die Operationsplanung und -erfolgskontrolle wird dadurch erheblich erleichtert. Die Photogrammetrie erlaubt aber auch dreidimensionale Photomontagen und Visualisierungen. Stadtplaner können relativ einfach eruieren, wie sich bauliche Veränderungen optisch auswirken. Wie verändert sich z. B. die Aussicht aus dem Fenster im 4. Stock, wenn im Haus gegenüber der Dachstuhl gehoben wird? Vor allem in der Planungsphase erweist sich diese Vorgehensweise als überaus hilfreich. Eine ähnliche Vorgangsweise wurde im Bereich der Landesvermessung entwickelt. Hier erfolgt die Vermessung auf traditionelle Weise mit einem Theodoliten, wobei nicht das menschliche Auge sondern die Kamera durch die Linse schaut und Aufnahmen macht. Objekte werden mittels rotierender Digitalkameras von Punkt zu Punkt abgetastet. Der Unterschied zur Photogrammetrie liegt darin, daß es eher um die Aufnahme einer Folge einzelner Punkte geht, bei der Photogrammetrie hingegen um eine Momentaufnahme der Gesamtsicht des Objektes.

Datum und Ort der Veranstaltung:
20. Jänner 1998, 17:00 Uhr - 19:00 Uhr
Hörsaal El VIII, Elektrotechnisches Institutsgebäude, Gußhausstraße 27-29, 1040 Wien