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Elektrotechnik als Bakkalaureats- und Magisterstudium an der TU Wien

(OM) - Wien (TU). - Das neue Bakkalaureats- und Magisterstudium der Elektrotechnik an der Technischen Universität Wien beweist, dass auch Universitätsstudien die Bedürfnisse der Industrie und die Lebensplanung von Studierenden berücksichtigen.

"Europäisierung" des Elektrotechnik-Studiums

Ein "dreigliedriges" Studium (Bakkalaureat - Magisterium - Doktorat) ist seit der "Bologna-Erklärung" (1999) das deklarierte Ziel der EU. Durch eine vergleichbare Studienstruktur soll die Mobilität von StudentInnen gefördert werden. Die Fakultät für Elektrotechnik hat auf Grundlage des Universitätsstudiengesetzes per 1. Oktober 2001 den Studienplan modernisiert. Nachdem sich auch Österreich den Zielen von Bologna verschrieben hat, wird das Studium nun auf ein Bakkalaureats-/Magisterstudium umgestellt. Dabei bleibt die "Trademark" Diplom-Ingenieur/in als akademischer Grad erhalten. Allerdings haben die Studiosi nun schon nach sechs Semester die Chance, einen universitären Abschluss ihr Eigen zu nennen.

Die neue Studien-"Architektur" bietet auch die Möglichkeit, verschiedene Bakkalaureats- und Magisterstudien miteinander zu kombinieren und damit vielfältige und attraktive Qualifikationsprofile zu erwerben. Im neuen Studienplan der Elektrotechnik umfasst das Bakkalaureatsstudium 135 Semesterstunden an Pflicht- und Wahlfächern.

Bakkalaureat als Grundlagenstudium für langfristigen Erfolg

Der "Bakk. techn." - so die Abkürzung des neuen akademischen Titels nach Abschluss des dreijährigen Bakkalaureatsstudiums der Elektrotechnik - muss sich im österreichischen Berufsfeld erst etablieren. Die Chancen dafür sind aber gut:

Im Unterschied zu anderen Ausbildungsgängen kurzer Dauer bietet es keine enge Spezialausbildung sondern vermittelt breit die wissenschaftlichen Grundlagen und Methoden im Bereich der Elektrotechnik.

Dieses Wissen ist eine sehr gute Ausgangsbasis für die berufliche Tätigkeit in einem weiten Feld elektrotechnischer Anwendungen und technischer Dienstleistungen.

Das Gelernte behält für lange Zeit seine Gültigkeit und ist die Grundlage für lebenslanges Lernen sowie das Verständnis neuer Technologien. Die von der Industrie zu Recht geforderten "Soft Skills" zählen im neuen Studium ebenso zur "Pflicht" wie wirtschaftliche Grundlagen.

Vorschusslorbeeren kommen daher auch von einem prominenten Absolventen: "Mit diesen Studien wird es der Fakultät besser gelingen, auf die breitgefächerten Bedürfnisse der Wirtschaft einzugehen. Die Studenten werden noch früher die Möglichkeit haben, praxisorientiert zu lernen - dafür gibt es auch anspruchsvolle Angebote aus der Wirtschaft," meint Boris Nemsic, CEO mobilkom austria und COO Wireless Telekom Austria.

Fünf Magisterstudien zur Vertiefung

Die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik bietet mit dem neuen Bakkalaureatsstudium eine hochwertige akademische Ausbildung mit kurzer Studiendauer an. Trotzdem wird damit gerechnet, dass die meisten Studierenden nach diesem ersten Abschluss eines der angebotenen Magisterstudien aufnehmen. Es sind dies:

  • Energietechnik
  • Automatisierungstechnik
  • Telekommunikation
  • Computertechnik
  • Mikroelektronik

In den für zwei Jahre angesetzten Magisterstudien mit 58 Semesterstunden an Pflicht- und Wahlfächern erfolgt eine spezifische Fachausbildung in einem Teilbereich der Elektrotechnik und Informationstechnik. Die abschließende Diplomarbeit - eine umfangreiche, selbständig durchzuführende Arbeit, für die im Studienplan ein halbes Jahr vorgesehen ist - ist ein wichtiger Teil dieser Ausbildung und führt zum begehrten "Dipl.Ing."

Für wissenschaftlich Ambitionierte steht im Anschluss - wie bisher nach Absolvierung des Diplomstudiums - der Weg zum Doktorat der technischen Wissenschaften offen.

Änderung mit "Köpfchen" zur Vermeidung von Studienverzögerungen

Durch Übergangsbestimmungen wird allen derzeit Studierenden die Möglichkeit geboten, auf das neue Studienmodell umzusteigen. Die Umstellung auf das Bakkalaureats-/Magisterstudium wurde bei der letzten Studienplanänderung 2001 bereits vorbereitet. Für Studierende, die das Diplomstudium 2001 oder 2002 begonnen (das sind 544 von 1.685 Studierenden) haben, ist der Umstieg damit besonders einfach und wird auch empfohlen. Abgesehen von noch auslaufenden älteren Studienplänen wird es damit in naher Zukunft nur mehr das neue Studienmodell geben und die ersten Bakkalaureatsabschlüsse von UmsteigerInnen können bereits in einem Jahr erwartet werden.