Expert*innenbeirat betont Dringlichkeit der Umsetzung der UNESCO-Empfehlung zur Ethik der Künstlichen Intelligenz

Neuer Fachbeirat zur Ethik der KI an der Österreichischen UNESCO-Kommission konstituiert

Wien (OTS) - Wie kann es angesichts der rasanten Entwicklungen digitaler Technologien gelingen, Grund- und Freiheitsrechte zu wahren? Wie lässt sich sicherstellen, dass Entwicklung und Einsatz von KI-Systemen im Sinne der Menschenwürde und einer nachhaltigen Entwicklung erfolgen? Welche Maßnahmen müssen speziell in besonders sensiblen Bereichen wie beispielsweise Umwelt, Bildung, Geschlechtergerechtigkeit und Gesundheit gesetzt werden?

Dies sind einige der zentralen Fragen, denen sich der Fachbeirat Ethik der Künstlichen Intelligenz der Österreichischen UNESCO-Kommission widmen wird. Das interdisziplinäre Expert*innengremium hat sich am 5. Juli 2023 konstituiert und wird die Umsetzung der im Jahr 2021 von allen 193 Mitgliedstaaten verabschiedeten UNESCO-Empfehlung zur Ethik der Künstlichen Intelligenz, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster in Österreich begleiten. Die Empfehlung ist der erste von einer großen Staatengemeinschaft, darunter Länder des Globalen Südens und China, angenommene Text zum Thema KI und zeichnet sich durch klar definierte ethische Prinzipien und eine starke Orientierung an den Menschenrechten aus. Sie beinhaltet zudem konkrete Ziele und Handlungsempfehlungen in elf Politikfeldern.

In einer Stellungnahme anlässlich seiner Konstituierung betonte der Fachbeirat die Dringlichkeit der Umsetzung der UNESCO-Empfehlung. Lesen Sie die Stellungnahme hier, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.

Mitglieder des Fachbeirats

  • Univ.-Prof. Mag. Dr. Matthias Kettemann, LL.M. (Harvard) | Stellvertretender Vorsitzender
    Universität Innsbruck
  • Mag.a Dr.in Doris Allhutter
    Österreichische Akademie der Wissenschaften
  • Univ.-Prof. Dr. Mark Coeckelbergh
    Universität Wien
  • Associate Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Peter Knees
    Technische Universität Wien
  • Univ.-Prof.in Dr.in Barbara Prainsack
    Universität Wien
  • Mag. Gerfried Stocker
    Ars Electronica
  • Prof.in Sandra Wachter
    Universität Oxford
  • Dr.in Rania Wazir
    Mathematikerin und Data Scientist

Vertreter*innen ausgewählter Bundesministerien und der Bundesländer bringen sich als assoziierte Mitglieder in einer beobachtenden Rolle in den Fachbeirat ein.

"ChatGPT hat die Diskussion über die Künstliche Intelligenz (KI) noch einmal belebt – insbesondere auch im Bildungs- und Wissenschaftsbereich. Klar ist: Wir müssen uns mit den Potenzialen und Gefahren von Künstlicher Intelligenz intensiv auseinandersetzen. Wohin die Entwicklung geht und wo Grenzen sind, ist dabei nicht immer leicht zu benennen. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung bringt sich mit großer Aufmerksamkeit in die Diskussion ein und ist selbst bemüht, neueste Entwicklungen einzuordnen. Das BMBWF verfolgt laufende und proaktive Kommunikation mit Lehrenden, der Bildungsverwaltung, Wissenschafter/inne/n und anderen Personen des Bildungssystems."

Bundesminister ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek

"Um das enorme transformative Potenzial neuer Technologien, insbesondere Künstlicher Intelligenz, im Sinne des Gemeinwohls zu nutzen, bedarf es eines gesamtgesellschaftlichen Dialoges und der Regulierung. Die UNESCO ist gemäß ihres Mandats für ethische Fragen in Wissenschaft und Technologie tätig und hat mit ihrer Empfehlung zur Ethik der KI einen wichtigen Beitrag zu entsprechenden Diskussionen geleistet. Der neue Fachbeirat der Österreichischen UNESCO-Kommission hat sich daher zum Ziel gesetzt, entsprechende Debatten anzustoßen und seine Expertise bei der Ausgestaltung der Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz einzubringen."

Mag. Martin Fritz, Generalsekretär der Österreichischen UNESCO-Kommission

Der Fachbeirat konnte dank finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung eingerichtet werden.

(Quelle: OTS, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, vom 11.07.2023)