Prof. Johannes Bernardi: Mit Leidenschaft für die kleinsten Strukturen

Ein Wegbereiter der modernen Elektronenmikroskopie an der TU Wien tritt in den Ruhestand

Portrait von Prof. Bernardi

Bernardi Johannes

Mit Ende September trat Prof. Dr. Johannes Bernardi in den Ruhestand, nach fast zwei Jahrzehnten an der Spitze von USTEM und einem beruflichen Lebenswerk, das die Mikroskopie-Infrastruktur der TU Wien nachhaltig geprägt hat.

Seit 2006 leitete Dr. Bernardi die Universitäre Serviceeinrichtung für Transmissions-Elektronenmikroskopie (USTEM) und trieb deren kontinuierlichen Ausbau voran. Unter seiner Führung wuchsen sowohl das Team als auch der Gerätepark, von der Erweiterung des TEM-Portfolios bis hin zu innovativen FIB, und analytischen Systemen. Besonders stolz ist er darauf, USTEM als gemeinsame Plattform vieler Fachbereiche weiterzuentwickeln und so die interdisziplinäre Forschung an der TU Wien zu fördern.

Neben seinen organisatorischen Aufgaben blieb Dr. Bernardi stets ein aktiver Forscher: mit 188 wissenschaftlichen Publikationen, seiner Mitwirkung an internationalen Projekten und als Impulsgeber auf Konferenzen.

Kolleg:innen und Mitarbeitende schätzen ihn für seinen integrativen Führungsstil und seine technologische Weitsicht. Für Dr. Bernardi waren High-End-Instrumente nie nur ein Service, sondern immer auch ein Motor für methodische Weiterentwicklungen. Gerätezugang, Kompetenzaufbau und Grundlagenforschung gehen für ihn stets Hand in Hand.

Mit seinem Ruhestand endet zwar eine Ära, doch die von ihm initiierten Projekte und Investitionen wirken weiter. Der neue USTEM-Standort neben dem Atominstitut mit modernsten Labors und einzigartigen Geräten, darunter aberrationskorrigierte und ultraschnelle TEMs, werden die Zukunft der Einrichtung prägen.

Seine Nachfolge übernimmt Assoc. Prof. Philipp Haslinger. Er tritt in große Fußstapfen, kann dabei aber auf das solide Fundament bauen, das Dr. Bernardi gelegt hat. Die neuen Labors am USTEM sind zwar noch im Aufbau und der Zeitplan sehr knapp, doch wie Dr. Bernardi wohl sagen würde: Frohes Schaffen!