Stephanie Alice Leitner

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März 2025

Das erste Mal war ich bereits im Januar über ein Wochenende mit meiner Familie in Parma, um mir die Stadt etwas anzuschauen und um eine Unterkunft zu buchen. Sofort habe ich mich in diese Stadt verliebt und wäre am liebsten gleich hiergeblieben. Mitte Februar ging es dann endlich in Richtung Italien und meinem Erasmus+-Semester los. Gut hier angekommen, bin ich ganz zu Beginn gleich in ein Café gegangen und habe in der Sonne einen italienischen Kaffee genossen, einer meiner größten Träume ist endlich wahr geworden; ich lebe über längere Zeit in Italien!

Parma ist eine kleine, aber feine Stadt in der Region Emilia Romagna. Die Stadt ist bekannt für ihre beeindruckende Architektur, reiche Geschichte und kulinarischen Köstlichkeiten. Die Stadt ist die Erfinderin des weltberühmten Parmigiano, des Parmaschinkens, welche zu den wichtigsten Delikatessen Italiens zählen, außerdem ist die Barilla Fabrik unweit von ihr entfernt und der Lambrusco ein fruchtiger Rotwein stammt ebenfalls aus dieser Region. Zudem hat Parma auch vieles an Kunst und Kultur zu bieten, wie das Teatro Regio, den Palazzo della Pilotta welcher fünf Museen beherbergt, unter anderem die Galleria Nazionale, unzählige Kirchen und einen Dom mit Baptisterium.

Die Stadt an sich und das Leben im Allgemeinen sind vom Lebensstandard eher gehoben, was wahrscheinlich auch auf die kulinarische Bedeutung der Stadt zurückzuführen sein kann. Die Unterkunftssuche war für mich, bis ich hier angekommen bin sehr chaotisch, aber schlussendlich habe ich im Stadtzentrum von Parma unweit des berühmten Pilotta, in einem wunderschönen alten Haus, welches 2023 renoviert wurde, eine Suite mieten können. Das Kennenlernen von neuen Leuten und hier Anschluss zu finden ist mir besonders einfach gefallen und hat mir auch sehr viel Spaß gemacht, obwohl ich eigentlich ein sehr zurückhaltendes und schüchternes Gemüht bin. Die Leute in der Stadt sind im Allgemeinen sehr gesprächig, aufgeweckt und hilfsbereit. Dadurch entstehen recht einfach, teilweise sehr interessante Gespräche. Das Stadtzentrum von Parma ist ähnlich wie der erste Bezirk in Wien von einer Art „Ring“ umgeben, nur viel kleiner und innerhalb dieses Ringes ist eine sogenannte Zona Traffica Limitata, also eine verkehrsberuhigte Zone. Außerhalb dieses Ringes ist der Autoverkehr hier kaum mit dem in Wien zu vergleichen, jeder und jede besitzt ein Auto und fährt mit diesem auch überall hin. An die Art wie die Italiener_innen Auto fahren, gewöhnt man sich sehr rasch. Viele Leute fahren auch mit ihrem Fahrrad, was oft um einiges schneller ist, als mit dem Auto an sein Ziel zu gelangen. Der öffentliche Verkehr besteht hier hauptsächlich aus Bussen, Taxis gibt es nur sehr wenige und diese sind oft überteuert.

Mein Universitätscampus ist etwas außerhalb der Stadt etwa 7 km vom Stadtzentrum entfernt und da zahlt es sich wirklich aus, ein Fahrrad zu besitzen, denn mit dem Auto kann es schon vorkommen in der Früh eine Stunde im Stau zu stehen und mit dem Fahrrad ist man in 25 min am Campus. Mein Universitätscampus ist von den Gebäuden her nicht besonders schön und ähnelt eher einer Baustelle, aber wahrscheinlich bin ich da aus Wien mit dem Hauptgebäude am Karlsplatz auch einfach etwas verwöhnt. Es ist relativ leicht sich hier am Campus zurecht zu finden und falls man mal nicht weiß, wohin man muss, sind die Leute überaus freundlich und hilfsbereit und kommen meist schon auf einen zu, um zu fragen, ob man Hilfe benötigt. Die „Lezioni“ sind auf Italienisch und meistens dauern diese vier Stunden am Stück was schon auch sehr anstrengend sein kann, aber man kann ihnen durchaus gut folgen.

Was den administrativen Teil der Stadt und Universität betrifft, kommen die Italiener_innen ihrem Vorurteil sehr gut nach. Alles geht sehr langsam voran und das in einem kompletten Chaos, aber wenn es wirklich dringend und wichtig ist, kann es doch überraschend schnell funktionieren.

Abseits vom Universitätsleben verbringt man hier in der Stadt auch eine sehr abwechslungsreiche Freizeit. Sei es, dass man sich mit anderen gemeinsam trifft und in einem Café Zeit verbringt, sich sportlich betätigt oder bei schönem Wetter im der Parco Ducale entspannt, es ist für jede_n was dabei. Natürlich darf auch der berühmte Aperitivo nicht fehlen, serviert wird hier zu jeden Glas Aperitivo eine Platte mit Häppchen. Auch über das eine oder andere Wochenende einen spontanen Ausflug in eine nahegelegene Stadt oder ans Meer gehören zu den Aktivitäten, die man hier erlebt.

Tischbuffet

Willkommens Aperitivo ESN

Kirche

Kirche beim Teatro Reggio

Historische Gebäude

Pilotta seitliche Ansicht

Historische Gebäude

Duomo und Baptisterium

Städtische Gasse

Gasse im Centro

Straße mit Leuten

Strada della Republica

Historische Gebäude

Parco Ducale Stazione Polizia

April 2025

Mit der Projektwoche Anfang April, hat der Arbeitsaufwand deutlich zugenommen. Mitte Februar hat das Semester hier eher gelassen begonnen, es bestand rein aus der Teilnahme an den Vorlesungen und dem Besuch der Übungen, aber so richtige Arbeitsaufgaben gab es nicht. Dies hat sich schlagartig geändert und ab diesem Zeitpunkt wurde jeder Tag von 9-19 Uhr am Uni Campus verbracht. Trotz des intensiven Arbeitsaufwandes, wird nicht vergessen das Leben zu genießen. Mit den italienischen Kolleg_innen wird gelacht, gescherzt, Kaffee getrunken, wir haben sehr viel Spaß miteinander.

Am Ende der ersten Aprilwoche, welche hier Projektwoche genannt wird, hatten wir eine kleine Zwischenpräsentation über den derzeitigen Stand unseres Projektes. Unsere Aufgabe ist es in Dreier- bis Vierergruppen einen Teil eines Palastes zu renovieren und dazu musste zuerst alles ausgemessen werden bevor die Pläne mit dem derzeitigen Stand begonnen werden konnten. Im nächsten Schritt müssen uns eine neue Funktion sowie alle dafür notwendigen Daten ausarbeiten. Die Innenräume, die Fassade, sowie der Innenhof müssen neugestaltet werden.

Trotz des ganzen Arbeitsaufwandes bin ich über das Wochenende mit zwei Freundinnen, nach Sizilien, Catania geflogen. Wir haben uns die Stadt angeschaut. 

Die Woche danach war ebenfalls zeit- und arbeitsintensiv. An einem Tag dieser Woche entschied sich unser „Storie del Historie“ Professor dazu, uns eine Stadtführung durch Parma zu geben. Diese Führung dauerte den gesamten Tag, aber war wirklich sehr lehrreich und hat mich wahnsinnig inspiriert.

Am Wochenende des 10.04. haben sich Freunde und ich dazu entschlossen nach Mailand zu fahren und die „Salone del Mobile Milano“ zu besuchen, was eine wirklich gute Idee war. Ich bin immer noch (zwei Wochen später) beeindruckt wie diese Messe gestaltet war, und bin überglücklich diese Besucht zu haben.

Außerdem besuchte ich das „Labirinto della Masone“, welches sich unweit von Parma entfernt befindet und das größte Bambus Labyrinth der Welt ist. Hier Leben Bambus Arten, die bis zu 15 Meter hoch werden und 300 000 Bambus Pflanzen. Teilweise hat es sich für mich angefühlt, als wäre ich in einem Film.

Der 25.04 ist ein Nationalfeiertag in Italien und traditionell wird an diesem Tag hier in Parma in den Park gegangen und ein Picknick gemacht. Am Abend ist am Piazza Garibaldi ein Konzert.

Das letzte April Wochenende haben sich Freunde und ich kurzerhand dazu entschlossen nach Florenz zu fahren. Samstagfrüh starteten wir unsere Reise und Sonntagabend ging es für uns wieder zurück nach Parma. Die Stadt ist definitiv einen Besuch wert, Dom der Stadt, mit der Kuppel von Brunelleschi, die Brücke Vecchio, welche innen, mit ihren Geschäften ein bisschen an die Realtobrücke in Venedig erinnert.

Mittlerweile ist es angenehm warm hier in der Stadt geworden und jeder Tag wird im Freien verbracht, sei es im Park, in einem Kaffee oder bei einem Spaziergang.

Historisches Gebäude in der Stadt

Catania

Blick aufs Meer

Siracusa

Salone del Mobile Milano

Salone del Mobile Milano

Salone del Mobile Milano

Salone del Mobile Milano

Salone del Mobile Milano

Salone del Mobile Milano

Blick auf eine Stadt

Dom Firenze

Brücke in der Stadt

Ponte Vecchio

Obst- und Gemüseladen

Obst- und Gemüseladen

Wand mit Blumen

Wein-Fenster