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Wien wird zur Logik-Hauptstadt

Diesen Sommer finden in Wien diverse Veranstaltungen zur Logik statt. Führende Expert_innen aus aller Welt kommen hier zusammen, um über Logik zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu finden.

Gruppenfoto, mit Drohne fotografiert, in einem historischen Saal mit sichtbarer Dachkonstruktion

© TUW/M. Heisler

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Geballtes Logikwissen beim „Logic Colloquium“ und der europäischen Sommertagung der Association for Symbolic Logic, die als wichtigste Logikkonferenz weltweit gilt.

Hörsaal mit roten Wänden und Publikum mit vortragender Person

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Vortragender im hellen Hemd vor Tafel mit Formeln

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Saharon Shelah

Drei Personen unter vielen, die miteinander sprechen. Frontal eine lächelnde Person mit verschränkten Armen

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Das Networking mit Kolleg_innen aus aller Welt war wichtiger Bestandteil des Colloquiums

Klebetatoo auf dem Hals einer Person, die lächelt. Eine Mischung aus Adler und Eule in Orange.

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Allerorts beim Colloqium zu sehen - das “Wappentier” 

Bunte kleine Tartes

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Auch das Buffet sorgte für Highlights!

Dass Wien diesen Sommer zum Treffpunkt für Logiker_innen wird, ist kein Zufall – man könnte auch sagen, es ist „logisch“. Denn der Österreicher Kurt Gödel war der bedeutendsten Logiker des 20. Jahrhunderts. Im Alter von 18 Jahren zog der Mathematiker und Philosoph nach Wien und schrieb sich für ein Studium der theoretischen Physik an der Universität Wien ein. Sein wissenschaftlicher Fokus lag auf der Untersuchung von Vollständigkeit und der Beweisbarkeitslogik. Kurt Gödel war der erste, der die Möglichkeit beschrieb, dass einige Probleme keine Lösung haben – und sich folglich doch nicht alle mathematischen Probleme lösen lassen. Ein Problem, mit dem sich Logiker_innen noch heute beschäftigen. 

Die Logik reicht bis in den Alltag hinein

„In diesem Sommer werden die führenden Expert_innen für Logik aus der ganzen Welt in Wien zusammenkommen, um darüber zu diskutieren, warum die Mathematik so ist, wie sie ist, was sie kann und was sie nicht kann, und was wir von der Zukunft des Rechnens und der künstlichen Intelligenz erwarten können", so Juan Aguilera, Teil des Programmkomitees von Logic in Vienna.

Während sich diesen Sommer mehrere hundert Logiker_innen aus den Bereichen Mathematik, Philosophie oder Informatik in Wien mit komplexen Problemen wie diesen beschäftigen, ist Logik ein fester Bestandteil unserer alltäglichen Welt. „Die Logik ist die Wissenschaft, die erklärt, wie unsere moderne Welt funktioniert“, weiß Logiker Juan Aguilera. Weiter: „Ohne Wissenschaft keine Technologie, ohne Mathematik keine Wissenschaft, ohne Logik keine Mathematik.“ 

Start von Logic in Vienna

Der Logik-Sommer startete am 23. Juni mit „Reverse Mathematics“ – einem zehnwöchigen Programm, das aus drei Workshops und einer Sommer School besteht. Reverse Mathematics beschäftigt sich mit der Frage, welche Axiome der Mathematik – also Grundsätze, die keinen Beweis erfordern – notwendig sind, um ein bestimmtes Theorem zu beweisen oder einen bestimmten Zweig der Mathematik zu entwickeln.

„DEON“ fand bereits vom 1.-3. Juli statt, wobei sich die Teilnehmer_innen mit deontischer Logik und normativen Systemen befassten. Dieser Teil der Logik untersucht das Verhältnis von logischen Begriffen zueinander, die eine Pflicht implizieren – wie „sollen“, „müssen“, oder „dürfen“.

Der Höhepunkt: Logic Colloquium mit Gödel Lecture

Am 7. Juli startete nun das „Logic Colloquium“. Dieses ist gleichzeitig die europäische Sommertagung der Association for Symbolic Logic und gilt als die wichtigste Logikkonferenz weltweit. Auf der Konferenz werden Ergebnisse aus den verschiedensten Bereichen der Logik vorgestellt – darunter Beweistheorie, Modelltheorie, Mengenlehre, Berechenbarkeitstheorie, Logik in der Informatik, Logik und Leibniz sowie kondensierte Mathematik.

Ein Höhepunkt der Konferenz ist die öffentliche Gödel Lecture, die heuer von dem katalanischen Logiker und Mathematiker Joan Bagaria gehalten wird. Bagarias Kernkompetenz ist die Mengenlehre. In seiner Gödel Lecture wird er – allgemein verständlich – über Herausforderungen sprechen, die sich aus unserer Vorstellung von Unendlichkeit ergeben. Die Vorlesung findet am 9. Juli um 17:30 Uhr statt (weitere Informationen am Ende des Textes). 

Im Laufe des Sommers findet zudem eine Konferenz zu Ehren von Saharon Shelah’s 80. Geburtstag statt (14.–15. Juli) sowie eine zu Ehren von Jeff Hirst’s Eintritt in den Ruhestand (9. August). Das Finale bildet die Konferenz „Young Set Theory“, die vom 8.–12. September stattfindet. Dort treffen sich Nachwuchsforschende und diskutieren über Mengenlehre – das ist der Teil der Logik, der sich mit der Unendlichkeit befasst. 

Weitere Informationen

Die öffentliche Gödel Lecturefindet am 9. Juli 2025, 17:30–18:30 Uhr statt: HS 1, Wiedner Hauptstrasse 8-10, 1040 Wien. 
Joan Bagaria richtet sich mit seinem Vortrag explizit an ein breites Publikum. 

Weitere Infos zu Logic in Viennahttps://www.colloquium.co/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Rückfragehinweis

Dr. Juan P. Aguilera 
Technische Universität Wien
Forschungsbereich Computational Logic
+43 1 58801 104 382
juan.aguilera@tuwien.ac.at

Aussenderin: 

Sarah Link, MA
Kommunikation
Technische Universität Wien
+43 664 60588 2412
sarah.link@tuwien.ac.at