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Spinresonanzspektroskopie im Elektronenmikroskop: Eine neue Dimension der Materialanalyse

Philipp Haslinger erhält hochdotierte Förderung der CDG für sein Projekt.

P. Haslinger

Michael Seifner, Toni Jaros und Philipp Haslinger (von links)

Elektronenmikroskope erlauben faszinierende Einblicke in die Struktur von Materialien, bis auf die atomare Ebene. Doch ihre Möglichkeiten stoßen dort an Grenzen, wo quantenmechanische Eigenschaften, wie Spins, mit atomarer Auflösung untersucht werden könnten. Genau hier setzt das Forschungsprojekt „Advancing Spin Spectroscopy in TEM for Quantum and Materials“ an: Ziel ist es, Spinresonanzspektroskopie, also die präzise Vermessung quantenmechanischer magnetischer Wechselwirkungen, direkt in einem Transmissionselektronenmikroskop (TEM) zu ermöglichen.

Damit würde erstmals eine Technik verfügbar, die Elektronenmikroskopie und Spinresonanz vereint. Bislang war es keinem TEM-System möglich, Verfahren wie Elektronen- (ESR) oder Kernspinresonanz (NMR) zu integrieren. Mit der Entwicklung eines speziell angepassten Probenhalters will das Team diese Lücke schließen. So sollen künftig mikroskopische Proben im TEM untersucht werden können, während gleichzeitig ihre magnetischen Spin-Eigenschaften sichtbar werden.

Das Projekt geht aus einem FWF START-Preis, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster und einem FWF-Einzelprojekt hervor, in dessen Rahmen Projektleiter Philipp Haslinger die Grundlagen für diese Forschung untersuchte. Ab 1. Jänner 2026 wird das Vorhaben über drei Jahre mit rund 750.000 Euro gefördert. 

Haslinger studierte Mathematik und Physik und habilitierte sich 2022 auf dem Gebiet der Experimentellen Physik. Seit 2018 forscht und lehrt Philipp Haslinger an der TU Wien.