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land.mobil:LAB – das Mobilitätslabor im Waldviertel

Das land.mobil:LAB unterstützt Projekte im ländlichen Raum, die zu einer nachhaltigen Mobilität beitragen.

Mehrere Tische und Personen - sitzend und stehend - im Raum.

© Michael Pollak

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Kick-off-Event des land.mobil:LAB.

Personen sitzen im Halbkreis, eine Person präsentiert

© Angelique Hallmann

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land.mobil:LAB in der Lehre.

Auto mit Aufschrift "Nachbarschaftsauto, rafings.at/auto". Danaben eine Straße und im Hintergrund Häuser und eine Kirche

© Michael Pollak

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Nachbarschaftsauto Rafings.

Eine Tankstelle

© Daniel Mayerhofer

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Tankstelle wird zum multifunktionalen Raum für die Langauer Jugend, Co-Working und Veranstaltungen.

Karte von Wien und Niederösterreich, mit dem Waldviertel und den Projektstandorten eingezeichnet.

© land.mobil:LAB

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Das land.mobil:LAB im Waldviertel.

Menschen bewegen sich in ihrem Alltag fort – auf verschiedensten Strecken und mit verschiedensten Fortbewegungsmitteln. Vom Fußweg zum nahegelegenen Supermarkt bis hin zum Arbeitsweg, der mit dem Auto oder dem Zug beschritten wird. Wie lang die zurückgelegten Strecken sind und welches Fortbewegungsmittel genutzt wird, hängt stark davon ab, wo eine Person wohnt. Das Waldviertel ist in dieser Hinsicht besonders interessant, denn dort ist die Bevölkerungsdichte besonders gering, und entsprechend auch das Netz des öffentlichen Nahverkehrs. Viele Haushalte besitzen daher nicht nur ein Auto, sondern häufig auch zwei oder drei. Gleichzeitig wird Menschen am Land, die kein Auto (mehr) fahren können, die selbständige Fortbewegung und somit auch die gesellschaftliche Teilhabe erschwert. 

Das land.mobil:LAB hat sich unter anderem aus diesem Grund im niederösterreichischen Waldviertel angesiedelt. Das land.mobil:LAB ist eines von österreichweit zehn Mobilitätslaboren. Als Mobilitätslabor unterstützt das interdisziplinäre Team Einzelpersonen, Gemeinden und lokale Unternehmen dabei, Projekte im Sinne der Mobilitätswende umzusetzen. Damit der Wandel hin zu nachhaltigen Fortbewegungsmitteln gelingt, müssen Ideen sowohl von Anbieter_innen als auch den potenziellen Nutzer_innen selbst kommen.

Neue Konzepte entwickeln und umsetzen

Als Mobilitätslabor verfolgt das land.mobil:LAB zweierlei Ziele: Mehr über das Mobilitätsverhalten der Waldviertler_innen lernen, als auch Projekte vor Ort mit den Ideengeber_innen verwirklichen. Erste Projekte wurden bereits gestartet, viele weitere werden noch folgen. „Klassisches Carsharing durch einen Drittanbieter ist im ländlichen Raum häufig nicht rentabel genug, weshalb Peer-to-Peer-Carsharing eine gute Alternative ist. Hier teilen Privatpersonen ihr Auto mit anderen“, erklärt Céline Schmidt-Hamburger von land.mobil:LAB. Beispielsweise in der Ortschaft Rafings gibt es bereits ein Nachbarschaftsauto, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, das niederschwellig über die Webseite oder per Telefon gebucht werden kann und wissenschaftlich vom land.mobil:LAB betreut wird. „So wird aus dem doch so häufigen ‚Steh‘-Zeug wieder ein ‚Fahr‘-Zeug. Konzepte wie diese stärken nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, auch können freiwerdende Parkplatzflächen anderweitig genutzt werden“, so Céline Schmidt-Hamburger.

Auch brachliegende Flächen oder leerstehende Gebäude können anderweitig genutzt werden, wie ein weiteres Projekt verdeutlicht. In Langau wird eine ungenutzte Tankstelle gemeinsam von der Gemeinde Langau und dem örtlichen Jugendverein umgestaltet, um dort Platz für Freizeitaktivitäten sowie einen multifunktionalen Raum für Co-Working und Veranstaltungen zu schaffen, wie etwa Mobilitätsworkshops des land.mobil:LAB. „Co-Working-Spaces im ländlichen Raum machen es möglich, auch abseits des Büros, das womöglich weiter entfernt ist, ein kollegiales Umfeld zu erfahren“, erklärt Elias Grinzinger vom land.mobil:LAB. „Aber auch Schüler_innen, an denen wir in Langau durch die Kombination von Jugendheim und Workshops des land.mobil:LABs besonders nah dran sind, sind eine wichtige Zielgruppe für uns. Wir möchten ihr Mobilitätsverhalten gerne besser verstehen und lernen, wie sich das Mobilitätsverhalten junger Menschen entwickelt und an welchen Stellen über das später primär genutzte Verkehrsmittel entschieden wird.“

Neben Peer-to-Peer-Carsharing, der Förderung von Co-Working am Land und der Erforschung der Mobilität von jungen Menschen begleitet das land.mobil:LAB Lehrveranstaltungen an der TU Wien. So auch das Masterprojekt „Transforming Spaces“, bei dem Entwürfe für die Transformation von Pkw-Parkplätzen in der Stadtregion Krems entstanden sind, oder auch das Bachelorseminar „daSEINsvorsorge“, das einen ganzheitlichen Blick auf das Waldviertel warf. Die studentischen Ideen von heute sind Teil der Mobilitätswende von morgen.

In Zukunft möchte das land.mobil:LAB verstärkt Möglichkeiten der Kulturmobilität und des regionalen Bedarfsverkehrs verbessern. Die wissenschaftliche Begleitung durch das Mobilitätslabor macht Erfolge schließlich messbar. Langfristig soll das in den Projekten generierte Wissen übertragbar gemacht und durch Wissensformate und Infomaterialien anderen Gemeinden und Akteur_innen vermittelt werden.

Eigene Ideen einbringen

Seit März können sich Interessierte mit ihren Ideen an das land.mobil:LAB, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster wenden und sich sowohl beraten als auch ihr Projekt wissenschaftlich begleiten lassen. Einreichen kann jede_r, der_die im Waldviertel wohnt oder arbeitet. Die eingereichten Ideen werden vom Team evaluiert und nach positiver Bewertung unterstützt. Das land.mobil:LAB wird über die Dauer von fünf Jahren vom Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur gefördert und von der FFG Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH abgewickelt.

Rückfragehinweis

Karoline Hadek, BSc B.A.
Technische Universität Wien
Forschungsbereich Regionalplanung und Regionalentwicklung
hallo@landmobillab.at

Aussenderin: 

Sarah Link, MA
Kommunikation
Technische Universität Wien
+43 664 605882412
sarah.link@tuwien.ac.at