Michael Fehringer, Absolvent des Instituts für Angewandte Physik der TU Wien, hat im Laufe seiner Karriere maßgeblich zur Entwicklung und Umsetzung bedeutender ESA-Missionen beigetragen. Nach seinem Studium an der TU Wien – Diplomarbeit 1984 unter Betreuung von Hannspeter Winter und Fritz Aumayr sowie Dissertation 1987 unter Hannspeter Winter und Peter Varga – arbeitete er zunächst am Forschungszentrum Seibersdorf (heute AIT). Dort war er in der Gruppe von Friedrich Rüdenauer an der Entwicklung von Flüssigmetallionenquellen für Satellitenantriebe beteiligt.

Später wechselte er zur Europäischen Weltraumagentur ESA, wo er unter anderem als System Manager die Mission GOCE (Gravity field and steady-state Ocean Circulation Explorer) leitete. Ziel dieser Mission war die hochpräzise Vermessung des Erdschwerefelds. Ein in besonders niedriger Umlaufbahn operierender Satellit, ausgestattet mit einem neuartigen Gradiometer und einem elektrischen Antriebssystem zur Kompensation des Luftwiderstands, ermöglichte dabei unverfälschte Messdaten von bisher unerreichter Genauigkeit.

Derzeit ist Michael Fehringer Projektleiter der ESA-Mission BIOMASS, die 2025 erfolgreich gestartet wurde. Mit dem weltweit ersten P-Band-Radar im All erlaubt BIOMASS beispiellose Einblicke in tropische Regenwälder und deren Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf. Die Mission erstellt hochaufgelöste 3D-Modelle der unter dem Blätterdach verborgenen Biomasse und liefert essenzielle Daten zur CO₂-Speicherung und zur langfristigen Entwicklung von Waldökosystemen (orf.at Artikel, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster).

Im September 2024 nahm Michael Fehringer am Alumni-Treffen des Forschungsbereichs Atom- & Plasmaphysik an der TU Wien teil, wo er den BIOMASS-Satelliten vorstellte. Das Institut für Angewandte Physik – und insbesondere der Forschungsbereich Atom- und Plasmaphysik – ist stolz auf die beeindruckende internationale Karriere seines Absolventen und dessen Beiträge zur Erforschung und Bewahrung unseres Planeten. 
 

F. Aumayr