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Beeindruckende Schenkung an das Archiv der TU Wien

Übergabe der historischen Tagebücher und Notizen des Professors Josef Stummer (1808–1891)

Tagebücher nebeneinander

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Angeregter Austausch: Das Überbringerduo Dietmar und Leopoldine Auer, Vizerektor Josef Eberhardsteiner, Bettina Kunnert, TU-Archivmitarbeiterin Alexandra Wieser von links nach rechts

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Angeregter Austausch: Das Überbringerduo Dietmar und Leopoldine Auer, Vizerektor Josef Eberhardsteiner, Bettina Kunnert, TU-Archivmitarbeiterin Alexandra Wieser (v.l.n.r.)

Angeregter Austausch: Das Überbringerduo Dietmar und Leopoldine Auer, Vizerektor Josef Eberhardsteiner, Bettina Kunnert, TU-Archivmitarbeiterin Alexandra Wieser (v.l.n.r.)

Josef Eberhardsteiner, Dietmar und Leopoldine Auer, Paulus Ebner vom TU-Archiv von link nach rechts

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Josef Eberhardsteiner, Dietmar und Leopoldine Auer, Paulus Ebner vom TU-Archiv (v.l.n.r.)

Josef Eberhardsteiner, Dietmar und Leopoldine Auer, Paulus Ebner vom TU-Archiv (v.l.n.r.)

Kleinod-Übergabe: Kirschkernschnitzerei der Künstlerin Emilie Prechtl (1817–1848), der Tochter von Johann Prechtl und Schwägerin Josef Stummers, Foto: Thomas Györik

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Kleinod-Übergabe: Kirschkernschnitzerei der Künstlerin Emilie Prechtl (1817–1848), der Tochter von Johann Prechtl und Schwägerin Josef Stummers

Kleinod-Übergabe: Kirschkernschnitzerei der Künstlerin Emilie Prechtl (1817–1848), der Tochter von Johann Prechtl und Schwägerin Josef Stummers, Foto: Thomas Györik

Bücher

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Josef Stummer von Traunfels (die Erhebung in den Ritterstand erfolgte 1866) war nicht nur mehr als 30 Jahre Professor am k.k. polytechnischen Institut (heute TU Wien), er ist auch wegen seiner Tätigkeit als Bahnpionier und Architekt beim großen Ausbau des TU-Hauptgebäudes am Karlsplatz von herausragender Bedeutung: 1836–1839 gestaltete er die Quertrakte und den Mitteltrakt zwischen Hof 1 und 2, den Panigltrakt, den Lammtrakt und den Pavillon im Hof 2, heute Hörsaal VII.

Überdies war Josef Stummer Schwiegersohn von Johann Joseph Prechtl, dem ersten Direktor des polytechnischen Institut Wien.

Nun wurden die Tagebücher von Josef Stummer dem Archiv der TU Wien übergeben.

Die Schenkung besteht aus insgesamt 16 handgeschriebenen Bänden: In 12 Tagebüchern dokumentierte Stummer das Familienleben und Vorgänge, die ihm interessant erschienen. Zeitlich erstrecken sich die Tagebücher über die Jahre 1849 bis 1890. Erschlossen sind sie durch einen vom Autor erstellten zweibändigen Index.

Dazu kommt noch ein Reisejournal mit ausführlichen Beschreibungen von Dienstreisen, Kuraufenthalten oder Sommerfrischen aus den Jahren 1877 bis 1887.

Zusätzlich hat Josef Stummer ab 1860 literarische Werke, vor allem Szenen aus Theaterstücken und Gedichte, abgeschrieben: In diesem Band finden sich Texte von Molière, Shakespeare, Byron (jeweils in Originalsprache), Eichendorff, Uhland und anderen.

Geschenkt wurde das Konvolut von Prof. Stummers Urenkelin, Eleonore Stummer-Traunfels, die heute in Kärnten lebt. Frau Stummer-Traunfels hat schon in den letzten Jahrzehnten immer wieder Teile des Familiennachlasses dem Archiv der TU Wien geschenkt und Kontakt mit dem Archiv, namentlich mit Dr. Alfred Lechner und Dr. Juliane Mikoletzky, gehalten. Dass jetzt auch die Tagebücher an die TU gelangt sind, ist auch das Verdienst der mit Frau Stummer eng befreundeten Familie Auer.

Als Bonus zu den Tagebüchern übergaben Leopoldine und Dietmar Auer im Auftrag von Frau Stummer-Traunfels noch ein ganz besonderes Kleinod: Eine so genannte "Kleinigkeitsarbeit" (Mikroschnitzerei an einem Kirschkern) der Künstlerin Emilie Prechtl (1817–1848), der Tochter von Johann Prechtl und Schwägerin Josef Stummers.

Zur Biographie

Josef Stummer von Traunfels wurde am 18. März 1808 in Korneuburg geboren, besuchte das Schottengymnasium und studierte in den Jahren 1823/24 bis 1826/27 an der technischen Abteilung des polytechnischen Instituts. Von 1827 bis 1831 führte er sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste bei Peter Nobile fort. 1831 wurde er Assistent für Baukunst am polytechnischen Institut und hier 1836 zum Professor für Bauwissenschaften und Baubuchhaltung berufen. 1867 erfolgte auf eigenen Wunsch die vorzeitige Versetzung in den dauernden Ruhestand. In diesem widmete er sich weiteren Bahnbauprojekten. Er starb am 12. Februar 1891 in Wien und wurde am Zentralfriedhof bestattet.

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