Titel

Professorin für Mathematische Ökonomie

Geburtsjahr und -ort

1966, Wien

Studium/Studienrichtung

Technische Mathematik, TU Wien

 

Interviewdatum

April 2010

Professorin Fürnkranz-Prskawetz im Kurzinterview

Ich beschäftige mich vor allem mit der Modellierung der Auswirkung demographischer Prozesse (insbesondere der Alterung der Bevölkerung) auf ökonomische Prozesse. Unter anderem untersuchen wir zur Zeit den Zusammenhang von Alterung und Produktivität, sowie die Auswirkungen der Bevölkerungsalterung für den Arbeitsmarkt.  Mit dem Thema „Agglomerationsprozesse in alternden Gesellschaften“ beschäftige ich mich seit 2008 nun auch im Rahmen eines gleichnamigen WWTF Projekts, das mit 517.700 € gefördert wird, schwerpunktmäßig.
Zwei anderen Schwerpunkten möchte ich mich im Rahmen meiner Tätigkeit ebenfalls widmen. Zum einen handelt es sich darum zeitdynamische Modelle in der Ökonomie um eine weitere dynamische Variable - die Altersstruktur der Bevölkerung – zu erweitern. Zum anderen untersuche ich die Interaktion von ökonomischen Prozessen zwischen der Mikro- und Makroebene. Es wäre falsch von individuellen Entscheidungsmechanismen direkt auf das Makroverhalten einer Ökonomie zu schließen. Umgekehrt wäre es falsch Makrogrößen bei Entscheidungsprozessen auf der Mikroebene zu ignorieren.  

 

Von meiner Familie wurde ich bei der Entscheidung Technische Mathematik zu studieren sehr unterstützt. Ich kann mich erinnern, dass mich speziell mein Vater zum Fortsetzen des Studiums ermuntert hat. Immer wieder denke ich auch an die Aussage Prof. Nöbauers im ersten Semester: “Es sei bei der Mathematik wie beim Bergsteigen im Nebel. Irgendwann durchbricht man den Nebel und sieht die Sonne. So war es dann auch nach einer ersten Durststrecke bei mir und die Mathematik – insbesondere ihre Anwendungen auf ökonomische Fragestellungen - hat mich nicht mehr losgelassen. Besonders wurde ich von Prof. Gustav Feichtinger, Prof. Wolfgang Lutz und Hofrat Dr. Richard Gisser unterstützt. Als ich mich vor 20 Jahre auf die Bevölkerungsökonomie spezialisierte war diese Forschungsrichtung in Österreich kaum vertreten. Die aktuelle demographische Entwicklung (geringe Fertilität und wachsende Lebenserwartung) hat dieses Bild geändert und das Interesse an der Bevölkerungsökonomie ist in den letzten Jahren stark angestiegen.

Teilweise sicherlich, da ich sehr unterstützt wurde. 

Ein starker familiärer Rückhalt und die flexible Arbeitszeit unterstützt die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben.  

Für die Forschung sind Neugierde, Ausdauer und vor allem auch die Zusammenarbeit und der Austausch mit Kollegen wesentlich.