Am 11. September 2025 war es wieder soweit: Der Ars Docendi wurde verliehen. Dieser Preis, vom Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung, rückt die große Bedeutung der Hochschullehre ins Scheinwerferlicht. Ministerin Eva-Maria Holzleitner betonte, wie wichtig exzellente Lehre gerade in Zeiten sei, in denen Wissenschaft und Forschung zunehmend unter Druck geraten. Sie sei entscheidend, um Studierenden das Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie benötigen, um aktiv an der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen mitzuwirken.
Für die TU Wien konnte ein Team mit einem forschungsgeleiteten, projektbasierten Lernansatz überzeugen, der wissenschaftliche Methoden mit realen Fragestellungen verbindet: Milica Vujovic, Maja Kevdzija und Gabriel Wurzer wurden in der Kategorie „Forschungsbezogene bzw. kunstgeleitete Lehre“ für ihr Modul Research-Oriented Teaching for Healthcare Architecture: Data-Driven Design for Social Infrastructure von der internationalen Fachjury mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. Gelobt wurden insbesondere die inhaltliche Tiefe, die strukturelle Innovationskraft sowie die hohe gesellschaftliche Relevanz des Moduls.
Ausgezeichnete Lehre für die Gesundheitsarchitektur von morgen
Das Team widmet sich einem Thema von großer gesellschaftlicher Bedeutung: menschengerechte Gesundheitsräume. Mit ihrem Modul schließen die Lehrenden eine wesentliche Lücke in der architektonischen Ausbildung. Sie bereiten Studierende gezielt darauf vor, evidenzbasierte, technologische und zugleich menschengerechte Lösungen für Gesundheitsräume zu entwickeln. Im Zentrum steht ein forschungsgeleiteter, projektbasierter Lernansatz, der wissenschaftliche Methoden mit realen Herausforderungen verknüpft.
Raum, Technologie und Gesundheit
Die Studierenden arbeiten aktiv mit qualitativen und quantitativen Methoden – von Interviews, Beobachtungen und Umweltdatenerhebungen bis hin zu digitalen Simulationen. Diese praxisnahe Auseinandersetzung mit Daten, Sensorik und neuen Technologien befähigt sie, konkrete architektonische Lösungen für aktuelle Herausforderungen im Gesundheitswesen zu entwerfen.
Ein besonderes Merkmal des Moduls ist seine strukturierte, modulübergreifende Gestaltung: Eine konstante Studierendengruppe durchläuft mehrere inhaltlich verzahnte Lehrveranstaltungen, die technologische Innovation, praktische Anwendung und kritische Reflexion gleichermaßen fördern. Dieser Aufbau ermöglicht ein tiefes, interdisziplinäres Verständnis für das komplexe Zusammenspiel von Raum, Technologie und Gesundheit.
Darüber hinaus regt das Modul zur kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, ethischen und gestalterischen Fragestellungen an, da die Studierenden die Rolle von Architektur in sensiblen Kontexten wie dem Gesundheitswesen diskutieren und auf diese Weise ein differenziertes Bewusstsein für Verantwortung im Entwurfsprozess entwickeln.
Damit entspricht das Modul genau der Zielsetzung des Ars Docendi, denn es zeigt beispielhaft, wie Hochschullehre über reine Wissensvermittlung hinausgehen und einen aktiven Beitrag zur Mitgestaltung gesellschaftlicher Zukunftsthemen leisten kann.
Weitere Informationen und alle prämierten Projekte: gutelehre.at/projekte-entdecken, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Kontakt
Ass.-Prof.in Milica Vujovic, PhD – milica.vujovic@tuwien.ac.at
Ass.-Prof.in Maja Kevdzija, Dr.-Ing. – maja.kevdzija@tuwien.ac.at
Privatdozent DI Dr. Gabriel Wurzer – gabriel.wurzer@tuwien.ac.at