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Maschinenbau – virtuell und real

Prof. Detlef Gerhard ist neuer Dekan der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften.

Detlef Gerhard

Detlef Gerhard

Detlef Gerhard

Prof. Detlef Gerhard, Dekan der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften, wuchs in Nordhessen auf. Er studierte in Paderborn Maschinenbau, promovierte an der Ruhr-Universität Bochum und sammelte dann Erfahrung in der Industrie, zunächst in der Softwarebranche bei myview technologies dann im Sondermaschinenbau bei der Lödige Industries Group. Im Jahr 2006 wurde er zum Universitätsprofessor für Maschinenbauinformatik an die TU Wien berufen. Von 2007 bis 2011 war er Vorstand des Instituts für Konstruktionswissenschaften und Technische Logistik.

Zunächst virtuell, dann real
Wer heute Maschinen, Anlagen oder Fahrzeuge entwickelt, muss mit Hilfe moderner CAD/CAE Werkzeuge vorher sorgfältig modellieren und analysieren, welche Eigenschaften das Produkt haben wird. Durch rechnergestützte Modellierung und Simulation kann man heute das Verhalten von Produkten sehr genau bestimmen, bevor sie überhaupt gebaut werden. So lassen sich Kosten einsparen und Entwicklungszeitenverkürzen, beispielsweise, wenn man statt eines teuren Crash-Tests die Verformungen einer Autokarosserie bei einem Aufprall schon vorher virtuell bestimmen kann.

Die Forschungsgruppe von Detlef Gerhard (Forschungsbereich Maschinenbauinformatik und Virtuelle Produktentwicklung, MIVP) beschäftigt sich mit neuen Computermethoden und IT-Werkzeugen zur Absicherung und Verifikation von Produktfunktionen, die dabei helfen, wichtige Entscheidungen im Entwicklungsprozess zu treffen. Insbesondere arbeitet Prof. Gerhards Team auch im Bereich Product Lifecycle Management (PLM).

Effiziente Energiebereitstellung und innovative Produktionssysteme
Zwei inhaltliche Schwerpunkte werden in den nächsten Jahren für die Fakultät für Maschinenbau und Betriebswissenschaften besonders wichtig sein, erklärt Detlef Gerhard: Einerseits die effiziente Bereitstellung und Nutzung von Energie, andererseits die Weiterentwicklung von Produktionstechnologien und die Gestaltung von Innovationsprozessen in Industrieunternehmen.

Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes "Energie und Umwelt" legt die TU Wien ein besonderes Augenmerk auf Energieeffizienz und umweltschonende Stromerzeugung. Gerade im Maschinenbau kann man große Wirkungsgradsteigerungen und Emissionsreduktionen erzielen, zum Beispiel durch Optimierung von Strömungsvorgängen oder effektivere Energienutzung in der Verkehrs- und Transporttechnik.

Die Weiterentwicklung von Produktionstechnologien ist ein weites Forschungsfeld. Wie kann man neue physikalische Technologien nutzen – etwa Laser-Fertigungstechnik oder Plasmaverfahren? Wie geht man mit speziellen Werkstoffen um? Wie optimiert man z.B. durch moderne IT-Unterstützung Wertschöpfungsprozesse im Unternehmen aber auch in der Supply Chain? Solche Forschungsfragen sind für die Industrie heute von entscheidender Bedeutung – an der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften werden dazu Antworten gefunden.