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Univ. Prof. i. R. Albert Hackl (1928–2025): Ein Nachruf

Die TU Wien trauert um Univ. Prof. i. R. DI Dr. techn. habil. Dr. Ing. h.c. Albert Hackl, der am 17. Juni 2025 verstorben ist.

Gedenkbild für Univ. Prof. i. R. DI Dr. techn. habil. Dr. Ing. h. c. Albert Hackl (1928–2025) mit Kreuzsymbol. Der Text ist zentriert auf weißem Hintergrund dargestellt.

© TUW

Albert Hackl

Mit tiefer Betroffenheit nehmen wir Abschied von unserem geschätzten Kollegen Albert Hackl, der am 17. Juni 2025 verstorben ist.

Er wurde am 2. November 1928 in Wien geboren, war zum Zeitpunkt seines Ablebens verwitwet und Vater eines Sohnes. Er studierte Chemieingenieurwissenschaften mit den Schwerpunkten Brennstofftechnik und Verbrennungs-/Gastechnik an der Technischen Universität Wien, wo er 1960 promovierte. 1969 wurde er Assistenzprofessor für Unit Operations an der TU Wien, 1973 erhielt er die Professur für dieses Fachgebiet. Von 1969 bis 1971 absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien. 1987 wurde Albert Hackl zum Dr.-Ing. h. c. der Technischen Universität Dresden, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster ernannt. Nach mehr als einem Jahrzehnt in Forschung und Lehre im Bereich der thermischen und mechanischen Verfahrenstechnik rückten aufgrund des Waldsterbens in den 1970er-Jahren und der ersten Ölkrise 1973 der Umweltschutz und die dafür relevanten Techniken in den Vordergrund. Entsprechend seiner brennstoff-/gasorientierten Studien befasste er sich in Forschung und Lehre fortan mit Umweltschutzproblemen und -techniken, seit 1985 auch mit Treibhausgasen.

Auf der Grundlage seiner spezifischen Studien, jährlicher Kontakte zu japanischen Wissenschaftler_innen und Techniker_innen sowie Informationsbesuchen in den USA und Japan führte er die Rauchgasentschwefelung und später die SCR-Technik zur Minderung der NOx-Emissionen für den Einsatz in österreichischen Wärmekraftwerken ein. Zuletzt setzte er sie zur Zerstörung von Dioxinen und Furanen in Müllverbrennungsanlagen ein.

Albert Hackl war in vielen wissenschaftsassoziierten Funktionen tätig. Er war Vorsitzender der CO₂-Kommission zur Beratung der österreichischen Regierung, des wissenschaftlichen Ausschusses für gesetzliche Emissionsnormen für SO₂ und NOx, des wissenschaftlichen Beirats für Abfallwirtschaft beim BMfUJF (Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie), der Akademie für Energie und Umwelt von Niederösterreich, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, der Interdisziplinären Kommission für Umwelt der Technischen Universität Wien und der Arbeitsgruppe „Saubere Luft” des Österreichischen Instituts für Normung. Darüber hinaus war er stellvertretender Vorsitzender des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Mineralöle. Zudem fungierte er als österreichischer Delegierter in der Arbeitsgruppe „Abgasminderungstechniken” der ECE in Genf sowie als Sprecher der österreichischen Delegation in Japan zum Nachweis des Stands der Technik bei SCR-Techniken. Zudem war er Mitglied des Vorstands des Europäisches Forschungszentrum für Maßnahmen zur Luftreinhaltung (PEF) in Straßburg/Karlsruhe, der Kommission für Klima und Luftqualität der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster sowie des Rats der Sachverständigen für Umweltfragen der Stadt Wien. Er arbeitete er als offizieller Senior-Experte für Verbrennungstechnik und Rauchgasreinigung für österreichische Abfallverbrennungsanlagen und thermische Kraftwerke sowie als offiziell entsandter Senior-Experte zur Beratung von Behörden in Paris und Zagreb bei der Einführung von Rauchgasreinigungssystemen in Industrieanlagen.

Seine umfassende und sehr erfolgreiche wissenschaftliche Tätigkeit wurde durch zahlreiche hochrangige Auszeichnungen gewürdigt, darunter der Theodor-Körner-Preis, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (1970) und das Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich (1990). 1991 avancierte er zum Ehrenmitglied der Akademie für Umwelt und Energie des Landes Niederösterreich. 1996 wurden ihm die Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien und die Goldene Medaille der Filtration Society of England, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster verliehen. 1997 wurde er mit dem Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet, 2010 erhielt er den Verdienstpreis des Landes Niederösterreich für wissenschaftliche Forschung in Museen.

Die überaus erfolgreiche wissenschaftliche Tätigkeit von Albert Hackl ist zudem durch über 200 Veröffentlichungen zur thermischen und mechanischen Verfahrenstechnik, Rauchgasreinigung und Treibhausgasproblematik in der einschlägigen deutschen, englischen, französischen und tschechischen Fachliteratur repräsentiert. Er war Herausgeber von zwei Fachbuchreihen und Halter von vier erteilten Patenten.

In Dankbarkeit und Anerkennung verabschieden wir uns von Albert Hackl. Er hinterlässt eine Lücke, aber auch ein Erbe, das bleiben wird.

Im Namen aller Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften,

Robert Mach, Institutsvorstand