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Aus Ideen der akademischen Welt werden über Forschungsprojekte Prototypen und Pilotprojekte.

Vom 9. bis 11. November 2022 findet bereits zum 21. Mal die Viennahydro in Laxenburg statt.

Begrüßung durch Dekan Bauer

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Begrüßung durch Dekan Bauer

Eröffnung Viennahydro Sprecher auf Bühne und Publikum sitzend

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Eröffnung der Viennahydro 2018

Breakout Session: Publikum sitzend mit Leinwand und Sprecher

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Interessierte Zuhörer_innen bei einer der Info-Sessions.

Hersteller

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Hersteller und Betreiber präsentieren sich an ihren Ständen.

Gespräche mit den Herstellern und Betreibern an ihren Ständen

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Gespräche mit den Herstellern und Betreibern

Netzwerken am Abend des ersten Veranstaltungstages

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Netzwerken am Abend des ersten Veranstaltungstages

Ausklang des zweiten Konferenztages beim Heurigen

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Ausklang des zweiten Konferenztages beim Heurigen

Heute startet die Viennahydro, eine internationale Veranstaltung zum Thema Wasserkraft, die seit mehr als 40 Jahren alle zwei Jahre in Österreich veranstaltet wird. Seit 2008 ist Prof. Dr.-Ing. Christian Bauer, Dekan der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften an der TU Wien, mit seinem Team die treibende Kraft hinter der Veranstaltung. Im Interview verrät er uns, warum das Thema Wasserkraft gerade heutzutage so wichtig ist, warum es Internationalität braucht und was Teilnehmer_innen bei der diesjährigen Veranstaltung in Laxenburg erwartet.

Die Viennahydro findet heuer bereits zum 21. Mal statt. Wie haben sich die Aufmerksamkeit für das Thema Wasserkraft bzw. das Thema selbst über die Jahre gewandelt?

Dekan Bauer: Wasserkraft und Energie aus Wasserkraft ist heute aktueller denn je, denn Wasserkraft ist ein nachhaltiges Energiesystem, ein Lösungsweg, um aus den fossilen Energieträgern herauszukommen. Was die wenigsten Österreicher_innen wissen ist, dass in Österreich 60% des Stroms aus Wasserkraft gewonnen werden. Nur wenige Länder in Europa schaffen mehr, wie z.B. Norwegen mit mehr als 95% Strom, der aus Wasserkraft gewonnen wird.

In Flüssen kann durch Wasserkraftanlagen, wie z.B. durch eine Kaplanturbine, sehr gleichmäßig Strom erzeugt werden. Bei den neuen regenerativen Energiesystemen, wie Windkraft oder Fotovoltaik wird teilweise mehr Energie erzeugt als verbraucht wird kann durch Pumpspeicheranlagen der Überschuss gespeichert werden und zu einem späteren Zeitpunkt wieder in das Stromnetz eingespeist werden.

Welchen Einfluss hat so ein großes internationales Event auf Praxis und Forschung bzw. welche Auswirkungen hat es für die TU Wien?

Dekan Bauer: Die Viennahydro ist die ideale Plattform für einen einfachen und schnellen Austausch zum Thema Wasserkraft. In Österreich ist die Community, also Ausbildungsstätten wie Universitäten, Hersteller, Betreiber und Consultants sehr gut vernetzt und wird durch die Tagung auch auf den internationalen Raum ausgedehnt.

Dieses Jahr werden an drei Tagen rund 80 Fachvorträge und 15 Präsentationen von angehenden Doktorand_innen der Fachwelt vorgestellt und diskutiert. Nach der Eröffnung der Tagung wird in einer Podiumsdiskussion zum Thema „Nachhaltige Versorgungssicherheit durch regenerative Energiesysteme" Vertreter_innen aus Politik, Energiewirtschaft und E-Control, sowie von der Organisation Fridays for Future diskutieren. Mit der Veranstaltung haben die TU Wien mit der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften, sowie dem Forschungsbereich Strömungsmaschinen eine hohe Sichtbarkeit in Österreich und auf international Ebene erreicht.

Inwiefern kann die Wasserkraft Teil eines „Green New Deal“ sein? Können technologische Neuerungen dazu beitragen, dass in Zukunft auch ökologischen Kriterien Rechnung getragen werden kann?

Dekan Bauer: Es ist eine große Herausforderung Energie zu speichern und danach wieder in das Stromnetz bei hoher Effizienz zurückzuführen. Hier wollen wir unterstützen. Es geht nicht darum, neue Infrastrukturen aufzubauen, sondern bereits vorhandene Infrastrukturen, wie beispielsweise bestehende Wasserreservoirs, zu nutzen. In Salzburg werden zum Beispiel künstlich angelegte Speicherseen für Beschneiungsanlagen ca. 11 Monate im Jahr nicht genutzt, mit einer neuen Entwicklung modulare Pumpturbinen kann dezentral ohne neue Stromleitungen Energie gespeichert und wieder in das Netz zurückgeführt werden.

Warum ist es wichtig, das Thema Wasserkraft international zu betrachten?

Dekan Bauer: Die Wasserkraftpotentiale in Österreich sind zu einem Großteil schon erschlossen, die restlichen Kapazitäten sollen zukünftig nach einem Aktionsplan ausgebaut werden. Trotz alledem ist Österreich leider nichtmehr autark hinsichtlich der Stromversorgung und muss aus dem Ausland Strom dazu kaufen.

Das hohe Know-How das Österreich in dieser Community über viele Jahrzehnte aufgebaut hat, kann nun durch die Tagungen zu dem Thema Wasserkraft auf internationaler Ebene eingebracht werden. Wir müssen diskutieren, wie wir Energie sinnvoll nutzen und nachhaltig ausbauen können. Es geht um Wissensaustausch, Vernetzung und wir müssen voneinander lernen, damit wir nachhaltig miteinander wachsen können. Es geht aber auch darum zu zeigen, dass aus Ideen, die wir an Universitäten und Hochschulen, hervorbringen über geförderte Forschungsprojekte schließlich zu Pilotprojekten werden lassen.

 

Die Viennahydro findet heuer vom 9. bis 11. November im Conference Center in Laxenburg statt. Mehr Infos zur Veranstaltung sowie das Programm gibt es unter https://www.viennahydro.com/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Rückfragehinweis

Dekan Prof. Christian Bauer
Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften
Technische Universität Wien
+43 1 58801 302401
christian.bauer@tuwien.ac.at