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Vortrag: Rudern über den Atlantik

Am 20. Oktober 2022 fand um 17:30 Uhr ein Vortrag von Ciara Burns, Studentin im Masterstudium Biomedical Engineering, und Prof. Eugenijus Kaniusas im EI 8, Gusshausstraße 27, 1040 Wien statt.

Vortrag: Rudern über den Atlantik

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Vortrag: Rudern über den Atlantik

Mit diesem autarken Ruderboot ging es einmal quer über den Atlantik.

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Mit diesem autarken Ruderboot ging es einmal quer über den Atlantik.

Warum fährt man auf einem gerade einmal 25 Quadratmeter großen Ruderboot zusammen mit elf fremden Menschen 6 Wochen lang einmal quer über den Atlantik? „Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Abenteurerin sein könnte wie in den Romanen, die ich in meiner Kindheit las“, antwortet Ciara Burns. Eines Tages beschloss sie, ein Abenteuer zu bestehen und machte sich auf die Suche nach einer geeigneten Herausforderung. Sie wollte ihre Komfortzone verlassen und sich über ihre eigenen Grenzen wagen, die sie sich gesetzt hatte. Sie fand ihr Abenteuer: mit einem autarken Ruderboot einmal quer über den Atlantik.

Dazu bewarb sie sich mit einem Aufsatz beim Veranstalter Rannoch Adventure um einen Bootsplatz. Nachdem sie den Anbieter überzeugte, begann die fast zwei Jahre lange Vorbereitungszeit. Ciara hatte nie in ihrem Leben zuvor über längere Strecken gerudert. Von Fitnesslevel bis zur Ersten Hilfe: Ciara musste viele Zertifikate vorweisen, bevor sie die Reise antreten durfte. COVID-bedingt lernte sie ihre elf anderen Mitreisenden erst eine Woche vor der Abfahrt kennen. Gemeinsam ruderten sie über fast 6000 km in 42 Tagen auf einem Ruderboot mit insgesamt 25 Quadratmetern, in einer 3-Stunden-Schicht von Teneriffa bis Antigua. Das heißt: abwechselnd drei Stunden rudern, drei Stunden schlafen und davor bzw. danach andere Sachen erledigen wie Essen, Hygiene, oder schnell ein Foto auf den Blog laden, was mit dem Satellitentelefon schon einmal wertvolle 5 Minuten dauerte, die man mit dem Halten des Telefons in Richtung Satellit verbrachte.

Was Ciaras Abenteuer für uns Elektrotechniker:innen noch einmal zusätzlich spannend macht, ist ihre Leidenschaft für Biomedizintechnik. Deshalb hat sie aus ihrer Reise auch gleich eine Studie gemacht. Zusammen mit Eugenijus Kaniusas vom Institut für Biomedizinische Elektronik wollte sie die extreme Belastung, der sie körperlich und vor allem mental ausgesetzt war, messen. Dazu trug sie ein Pulsmessgerät, das ihre Herzratenvariabilität maß. Gleichzeitig führte sie regelmäßig ein Tagebuch und beantwortete sechs  Fragen zu ihrer Schlafqualität und zu ihrem Befinden. Diese beiden Datensätze wurden dann analysiert und miteinander verglichen.

Es gab drei subjektiv empfundene physische und psychische Einbrüche:

  • Nach der ersten Woche überwältigt: einsetzender Schlafmangel und Kraftlosigkeit durch ungewohnte Belastung
  • Mitte der Reise: die Müdigkeit summiert sich auf und macht ihr immer mehr zu schaffen, das Ende ist nicht in Sicht
  • 3-4 Tage vor Ende: die Kräfte sind am Ende, die Reise dauert aber noch einige Tage

Die Messdaten bestätigen teilweise diese subjektiven Einbrüche. Am Anfang konnte sie sich im kurzen Schlaf noch einigermaßen regenerieren, zum Schluss fast gar nicht mehr. Die 3-Stunden-Schicht mindert massiv den natürlichen 24-Stunden Rhythmus, der wesentlich für die Fitness und das Wohlbefinden ist. Die Balance zwischen der aktivierenden sympathischen Aktivität und der schützenden parasympathischen Aktivität verschob sich zugunsten der parasympathischen Aktivität, um das Herz von Ciara vor der extremen Überbelastung zu schützen. Ihre körperliche Fitness sank.

 

 

Rückfragen an:

Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Eugenijus Kaniusas, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Studiendekan
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Gußhausstr. 25-29, 1040 Wien, Österreich
+43 1 58801 35122
eugenijus.kaniusas@tuwien.ac.at

Senior Scientist Dipl.-Ing. Dr.in techn. Lara Lammer, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Leiterin, Fachgruppe PR und Kommunikation
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Gußhausstr. 25-29, 1040 Wien, Österreich
+43 1 58801 376665
lara.lammer@tuwien.ac.at