Kurzfassung

Das aktuelle Projekt ist um das Bauteil Flachdach zentriert, einen in Österreich und generell weltweit weitverbreiteten Dachtyp, der sich in den vergangenen Jahrzehnten bezüglich Feuchteschäden als sehr empfindlich erwiesen hat, wenn es zu Abweichungen bei Planung oder Ausführung kommt.

Das Projekt trägt dazu bei, eine bauphysikalische Grundlagenforschungslücke zu schließen und bewirkt damit:

  1. forschungsseitig, die Modellierbarkeit von Prozessen zu verbessern, bei denen Gebäudebauteile großflächig mit Luft durchströmt werden. Der Fokus liegt dabei auf der Übertragung von Wärme und Feuchte. Das durchströmte Flachdach als Bauteil dient als Validierungsbeispiel.

  2. unternehmensseitig, die Wahl des Zeitpunkts einer Flachdachöffnung zwecks Inspektion über einen neuen Algorithmus zu optimieren. Grundlage dafür ist ein kommerziell verfügbares Sensorsystem des Unternehmenspartners. Auf Basis der Messdaten soll die über den Nutzungszeitraum gemittelte Summe aus Invest-, Schadens- und Wartungskosten für den Dachtyp "Flachdach" gesenkt werden.

Wirkung des Projektes auf das Bauschadensrisiko

© FFG-Antrag Roof Alarm, 2020

Wirkung des Projektes auf das Bauschadensrisiko im Vergleich zum Betrieb gänzlich ohne Feuchtemonitoring und zu Monitoring ohne Einsatz eines optimierenden Algorithmus.

Projektpartner_innen

Die Arbeiten im Projekt beruhen auf Laborexperimenten sowie auf Experimenten an Flachdächern dreier realer Gebäude, eines davon ein reines Versuchsgebäude, sowie auf einem bestehenden softwarebasierten Modell zur hygrothermischen Bauteilsimulation. Projektpartner sind ein grundlagenforschungsorientierter Forschungspartner (TU Wien), ein anwendungsorientierter Forschungspartner (IFB) sowie als Unternehmenspartner ein kleines Startup-Unternehmen (BMONC, Gründung 2015), das Feuchtesensoren mit Anbindung an das LoRaWan-Netz (Internet of Things) für das Feuchtemonitoring von Flachdächern auf dem B2B-Markt anbietet.

Projektergebnisse

Zentrale Projektergebnisse sind:

  1. forschungsseitig ein Modul "Großflächige Bauteildurchströmung" einer bestehenden wissenschaftlichen Simulationssoftware samt theoretischer Grundlagen in Form einer Dissertation und mindestens einer wissenschaftlichen Publikation.

  2. unternehmensseitig ein Algorithmus, der nach Projektende zur deutlichen Verbesserung einer bestehenden Online-Visualisierung des Zustandes von Flachdächern genutzt werden kann.

  3. entsprechende Ergebnisse aus umfangreichen Versuchen an vier Prüfobjekten, drei frei bewitterten Dächern realer Gebäude und einem "Labordach".