Der Lückenschluss der Baltisch-Adriatischen Eisenbahnachse zwischen Kärnten und der Steiermark durch den Koralmtunnel verbindet erstmals Klagenfurt und Graz direkt miteinander. Durch den Halt in St. Paul rückt die bisher unscheinbare, ländlich geprägte Gemeinde auf der Kärntner Seite des Tunnels näher an die zwei Landeshauptstädte heran. Somit eröffnet die Koralmbahn Potenziale nicht nur für den urbanen, sondern für den gesamten peri-urbanen Raum entlang der Achse. Insbesondere in Hinblick auf die Zersiedelung birgt der vom Ortskern entfernte Bahnhof einige Herausforderungen. Der Siedlungsdruck und die Nachfrage nach leistbarem Wohnraum und gleichzeitig der Erhalt der wertvollen landwirtschaftlichen Flächen stellen die Gemeinde und die Umgebung vor Aufgaben, eine ausgewogene Siedlungsentwicklung zu steuern und das ländliche Erscheinungsbild zu bewahren.
Als Auftakt für das Bachelorprojekt P2 (Räumliche Entwicklungsplanung) fand vom 07. bis 10. Oktober die Exkursion in die Marktgemeinde St. Paul im Lavanttal in Kärnten statt. Neben einer Gemeindevorstellung durch den Bürgermeister umfasste die Exkursion eine Diskussionsrunde mit zuständigen politischen Entscheidungsträger*innen sowie eine Führung durch das Stift St. Paul und den Leitbetrieb NCA Stahlbau. Begleitet von Fachvorträgen wurde die Zeit vor Ort auch zum Beobachten, Erforschen und Erfragen genutzt, sodass die Gruppen mit vielen Impressionen in die Ausarbeitung ihrer Projekte starten konnten. Unter Berücksichtigung der aktuellen Anforderungen im Planungsdiskurs arbeiten die Studierenden nun ihre Überlegungen und Ansätze weiter aus, um eine örtliche Entwicklungsstrategie für die Gemeinde zu formulieren. Die Ergebnisse werden im Jänner 2026 sowohl an der TU Wien als auch in der Gemeinde vor Ort präsentiert.
Wir bedanken uns hierbei für den herzlichen Empfang beim Bürgermeister Stefan Salzmann, beim Wirtschaftsdirektor Johann Steiner (Stift St. Paul), sowie für wertvolle Einblicke ins Regional-, Klima- und Energiemanagement bei Johannes Gastrager und Stephan Stückler.
Das PR Räumliche Entwicklungsplanung, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster wird von Andreas Voigt, Werner Tschirk, Helena Linzer (ifoer), Bardo Hörl (move), Johann Bröthaler, Antonia Schneider (ifip) und Amila Smajlović-Pleschberger (Amt der Kärntner Landesregierung) betreut.