Im Horizon 2020 EU-Projekt GEECCO, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (Gender Equality in Engineering through Communication and Commitment) wurden an der TU Wien unter Leitung von Dr. Brigitte Ratzer vom Fachbereich Genderkompetenz, öffnet in einem neuen Fenster, systematische Literaturrecherchen zum derzeitigen Stand der Forschung in Bezug zum sozialen Geschlecht (Gender) in den Themenbereichen Energie, Mensch-Computer Interaktion, Mobilität, Robotik und Inklusives Design durchgeführt.
Unser Alltag wird zunehmend von neuen Technologien durchdrungen und somit geprägt. Garagentore, die sich für tiefe Stimmen öffnen und für hohe Stimmlagen unbeweglich bleiben. Medikamente, die bei Frauen weniger erfolgreich wirken als bei Männern, smarte Fahrzeuge, deren Airbags nur von einem „männlichen“ Gewicht ausgelöst werden können: Der gemeinsame Nenner dieser Beispiele ist das Fehlen eines gendersensiblen Forschungsansatzes bei der Technologieentwicklung. Mit der Forschungsarbeit in GEECCO trägt die TU Wien dazu bei, dass Gender als eine relevante und wichtige Kategorie bei technologischen Innovationen wahrgenommen und noch stärker in unterschiedlichen Forschungsbereichen berücksichtigt wird. „Das Miteinbeziehen der Genderdimension in Forschungsvorhaben lohnt sich. Forschungsprojekte werden dadurch zwar komplexer, führen jedoch zu differenzierten und qualitativ hochwertigen Ergebnissen“, unterstreicht Brigitte Ratzer.
Genau hinschauen
Auf Basis umfassender, wissenschaftlicher Arbeiten wurden 5 Erklärvideos produziert. Sie dienen dazu, den derzeitigen Forschungsstand in den oben genannten Themenbereichen in aller Kürze zu vermitteln. Eines der Videos widmet sich dem Aspekt der Intersektionalität, also der Überschneidung mehrerer verschiedener Ungleichheitskategorien wie Hautfarbe, soziale Herkunft, Alter etc., was häufig zu einer verstärkten Form von Diskriminierung führt. Der Ansatz dahinter: Um inklusive Technologien zu entwickeln, die von allen Menschen gleich gut genutzt werden können, ist es notwendig zu verstehen, wer mögliche Nutzer und Nutzerinnen sind und welche Voraussetzungen und Bedürfnisse sie haben. In Lehrveranstaltungen an der TU Wien werden die Videos dazu genutzt, Studierende auf den wichtigen Stellenwert von Gender in ihrer fachlichen Ausbildung hinzuweisen.