Dr. Fehrer übergibt Preis an Alexander Renner

Univ.-Lektor DI Dr. Alexander Renner

Numerische Simulation von Induktiverwärmungsanlagen

Alexander Renner erhielt den Dr. Ernst Fehrer-Preis für seine Arbeit „Numerische Simulation von Induktiverwärmungsanlagen“, die auf der Forschung der finiten Elemente des Preisträgers von 1985, Gottfried Magerl, aufbaute.

Die Arbeit befasste sich mit der als besonders problematisch klassifizierten induktiven Erwärmung von Rohren und Profilen. Es wurden physikalische Modelle und numerische Verfahren angewendet, um die elektromagnetischen Felder in Induktionsanlagen zu ermitteln und das Temperaturbild im Werkstück unter Berücksichtigung der temperatur- und feldstärkeabhängigen physikalischen Eigenschaften exakt zu berechnen.

Das von Alexander Renner entwickelte System und Software-Paket ermöglichte die rasche Entwicklung neuer Induktorkonstruktionen und deren Optimierung mittels Computer.

Lebenslauf

Ausbildung

  • 1980-1985: Studium der Elektrotechnik, Zweig Nachrichtentechnik an der TU Wien
  • 1986-1990: Doktoratsstudium der Elektrotechnik

Beruflicher Werdegang

  • 1986-1990: Assistent am Institut für Nachrichtentechnik und Hochfrequenztechnik der TU Wien
  • 1990-1998: Leiter des Fachbereiches Forschung und Entwicklung bei Erne Fittings GmbH (Vorarlberg und Steiermark)
  • Seit 1998: Siemens Österreich Projektmanager für die Entwicklung von „Cellular Engines“ (GSM-Module) bei Siemens Österreich AG
  • 1999-2004: Dienststellenleiter für Hochfrequenztechnik der Siemens AG Österreich
  • 2004-2006: Business Field Manager für Verkehrstelematik
  • Seit 2006: Technischer Leiter von Siemens „Electronic Tolling“
  • 2007: Ernennung zum „Principal Expert“ für Maut und Telematik der Siemens AG
  • Seit 2011: Prokurist der Siemens Österreich AG

Auszeichnungen

  • 1991: Dr. Ernst Fehrer-Preis der TU Wien
  • 1991: Plansee-Preis der WKÖ, TU Wien und der Firma Plansee

Zur Initiative des Dr. Ernst Fehrer-Preises und Fortsetzung der Forschungen:

Oft kam mir das eine oder andere Bonmot von Dr. Ernst Fehrer in den Sinn, vor allem in Situationen, in denen unbekanntes technisches Terrain vor mir lag.“

Dr. Ernst Fehrer noch persönlich gekannt zu haben, ist alleine schon eine Auszeichnung. Sein Einsatz für junge Forscherkolleg_innen und seine pointierten Meinungen zur Rolle der Forschung und Entwicklung im wirtschaftlichen Prozess sind mir noch gut in Erinnerung.

All das ist heute so aktuell wie nie: Nicht die kurzfristigen und leichten Ziele, die „low hanging fruits“ sind es, die Wirtschaft und Technik letztlich weiterbringen, sondern mühsame, solide Grundlagenarbeit fernab vonunmittelbaren Erfordernissen. Dr. Fehrer wusste das und brachte es uns in Gesprächen und Reden nahe.

Für mich persönlich war die Verleihung des Dr. Ernst Fehrer-Preises eine Ermutigung den eingeschlagenen Weg in diesem Sinne weiterzugehen – technisch, in der Forschungs- und Projektarbeit, aber auch persönlich. In Folge habe ich die erarbeiteten Methoden auf verschiedenen Feldern eingesetzt: Für die Berechnung von Induktoren zur Erwärmung von nahtlosen Rohren im Biegeprozess bei der Herstellung von Rohrbögen, zur Erzeugung eines homogenen Wärmebildes in Sinterprozessen in stangenförmigem Sintergut sowie als wohl kuriosester Fall zur gleichmäßigen Erwärmung eines Backrades mit zwei Metern Durchmesser und einem halben Meter Breite zur Herstellung von Waffeln.

Auch wenn ich mich mit der unmittelbaren Anwendung der Algorithmen von damals seit Ende der 1990er-Jahre nicht mehr beschäftige, so habe ich vieles von Methoden und Erkenntnissen in meine anderen Tätigkeitsfelder mitnehmen können. Oft kam mir das eine oder andere Bonmot von Dr. Ernst Fehrer in den Sinn, vor allem in Situationen, in denen unbekanntes technisches Terrain vor mir lag – und wieder einmal die Entscheidungsfreudigkeit verschiedenster Gremien zur Finanzierung grundlegender Arbeiten gefragt war: Sein Rat, als Forscher und Techniker offensiv und mit erhobenem Haupt in diese oft mühsamen Prozesse hineinzugehen, hat sich dabei immer bewährt.