DI Dr. Christoph Wasshuber

Ein-Elektron-Speicherbausteine

Christoph Wasshuber erhielt den Dr. Ernst Fehrer-Preis für seine Arbeit „Ein-Elektron-Speicherbausteine“. Die Arbeit befasste sich mit dem für die Halbleiterindustrie und damit die Computer- und Elektronikindustrie wesentlichen Trend zu einer Miniaturisierung des Transistors und deren sich bereits abzeichnenden physikalischen Grenzen.

Eine Möglichkeit zu einer weiteren Verkleinerung von elektronischen Bauelementen bis hin zu atomaren Abmessungen fand Christoph Wasshuber in der Ein- Elektron-Technologie. Dabei werden in Ein-Elektron-Bauelementen quantenmechanische Effekte ausgenützt, um die Bewegung und Wechselwirkung einzelner Elektronen in nanoskopischen Strukturen zu kontrollieren. Mit der erweiterten Miniaturisierbarkeit einhergehen die Reduktion des Leistungsverbrauchs und die Erhöhung der Schaltgeschwindigkeit – die Basis für den Supercomputer in der Armbanduhr!

Lebenslauf

Ausbildung

  • 1998-1993: Studium der Nachrichtentechnik an der TU Wien, Abschluss mit Auszeichnung
  • 1993-1997: Doktoraktsstudium Halbleiter- und Mikroelektronik an der TU Wien und an der Universität Tokyo (Japan)
  • 2004-2006: Master of Business Administration am MIT, Sloan School of Management (USA)

Beruflicher Werdegang

  • 1998-2004: Entwickler für Halbleitertechnologien bei Texas Instruments, Dallas (USA)
  • 2006-2008: Web-Publishing und -Strategiy bei Reed Elsevier, Cambridge (USA)
  • Seit 2000: Gründer und CEO von Library.com, Somerville, (USA)

Auszeichnungen

  • 1997: Dr. Ernst Fehrer-Preis der TU Wien

Veröffentlichungen

  • Zwei Bücher und mehrere wissenschaftliche Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften
  • Mehrere Patente im Bereich Halbleiter Technologie und Nano-Elektronische Speichereinheiten

Zur Initiative der Dr. Ernst Fehrer-Preises:

„Als ich erfuhr, dass ich in die Endrunde gekommen bin, war ich komplett aus dem Häuschen. Tagelang habe ich an meinem Vortrag gearbeitet.“

Der Dr. Ernst Fehrer-Preis ist eine ganz tolle Einrichtung. Das besondere daran ist, dass er nur einmal im Jahr an eine Studentin odereinen Studenten vergeben wird und dass er mit einem für Universitäten äußerst hohen Geldpreis ausgestattet ist. Die Feier mit Laudatio war ein Höhepunkt. Welcher Studentbekommt von seinem härtesten Professor eine Laudatio? Im Studentenleben ist das genau umgekehrt. Da wird man von seinen Professor_innen kritisiert, gerügt, ausgebessert. So soll es natürlich auch sein, denn es gibt viel zu lernen. Wenn man dann so hoch gelobt wird,dann kann man das gar nicht glauben. Ein Erlebnis, das für mich immer in Erinnerung bleiben wird.

Ziemlich stressig war die Präsentation vor dem Gremium in einem kleinen Raum an der TU. Als ich erfuhr, dass ich in die Endrunde (ich glaube, es waren insgesamt fünf Kandidat_innen) gekommen bin, war ich komplett aus dem Häuschen. Tagelang habe ich an meinem Vortrag gearbeitet. Nach dem Vortrag, ich erinnere mich noch heute, war ich komplett durchgeschwitzt. Ich habe versucht, einen schwierigen quantenmechanischen Sachverhalt leicht verständlich zu erklären.

Zum Glück hatte ich eine Trumpfkarte, da ich bereits während meines Studiums um ein Patent für meine Entwicklung angesucht hatte, das auch tatsächlich ausgestellt wurde. Damit war meine Entwicklung nicht nur eine reine akademische Angelegenheit, sondern sie hatte auch einen konkreten, durch das Patent belegbaren, realen Nutzen. Ich nehme an, dass dieser Punkt ein entscheidender war. Ich bin heute noch stolz, dass ich ein Fehrer-Preisträger bin.