Andreas Deutschmann-Olek am Rednerpult

DI Dr. Andreas Deutschmann-Olek

Wie man Laserpulse richtig verstärkt

Ultrakurze, hochenergetische Laserpulse lassen sich vielseitig einsetzen. Sei es zur hochpräzisen Bearbeitung von Oberflächen, dem Abtragen von Gewebe bei Augenoperationen, der Beobachtung von besonders schnellen Abläufen in Molekülen oder der Entschlüsselung von fragilen Proteinstrukturen. Die dazu eingesetzten Lasersysteme sind jedoch meist komplex und für einen sehr spezifischen Zweck konstruiert. Im Zuge seiner Dissertation beschäftigte sich Andreas Deutschmann-Olek daher mit der Frage, wie sich die Erzeugung hochenergetischer Laserpulse durch kontrollierte Manipulation mittels mathematischer Algorithmen verbessern, flexibilisieren und automatisieren lässt.

Ein wesentliches Hindernis bei der Erzeugung größtmöglicher Spitzenenergien stellt die Selbstzerstörung des Mediums durch die enormen Leistungsdichten ultrakurzer Laserpulse dar, welche durch bekannte Techniken der gechirpten Pulsverstärkung umgangen werden. Dabei werden die zu verstärkende Pulse eines Oszillators zuerst durch positive Dispersion zeitlich gedehnt, danach verstärkt und letztlich durch entsprechende negative Dispersion wieder rekomprimiert. Solche Verstärker weisen für ultra-kurze Laserpulse jedoch ein zunehmend komplexes und nichtlineares Verhalten auf, welches eine vollständige Rekompression verhindert und zu stark deformierten Pulsen mit viel geringeren Spitzenenergien führt. Die intrinsische Verkopplung aufeinanderfolgender Pulse kann darüber hinaus zu einer Destabilisierung des Verstärkungsprozesses und chaotischem Verhalten durch periodenverdoppelnde Bifurkationen führen, wodurch ein sicherer und stabiler Betrieb bei hohen Ausgangsleistungen verhindert wird. Dies ist besonders bei schnell aufeinander folgenden Pulsen der Fall, welche durch den erzielbaren Durchsatz in vielen Anwendungen vorteilhaft wären.

Maßgeschneiderte Quellenpulse könnten sich durch die optischen Nichtlinearitäten des Lasermediums just zu einem gewünschten Ausgangspuls deformieren. Sie sind jedoch vorab nur schwer zu berechnen und anfällig gegenüber kleinsten Abweichungen im Verhalten des Lasers. In seiner Arbeit hat Andreas Deutschmann-Olek gezeigt, dass solche Pulse auch durch iterativ lernende Algorithmen auf Basis von Messungen der resultierenden Ausgangspulse möglich sind, wobei sich der Algorithmus laufend an den Zustand des Lasers anpasst. Zusätzlich reagiert der Algorithmus auf Energiefluktuationen der erzeugten Pulse und kann so Bifurkationen unterdrücken und den Verstärker durch Rückkopplung künstlich stabilisieren.

Lebenslauf

Ausbildung

  • 2007-2011: Bachelorstudium Bauingenieurwesen und Infrastrukturplanung an der Technischen Universität Wien
  • 2011: Masterstudium Konstruktiver Ingenierbau an der TU Wien
  • 2012-2014: Doktoratsstudium der technischen Wissenschaften – Bauingenieurwesen
  • 2015: Ziviltechnikerprüfung
  • 2021: Habilitation an der TU Wien

Beruflicher Werdegang

  • 2012-2015: Universitätsassistent – Prädoc an der TU Wien Institut für Tragkonstruktionen, Betonbau
  • Seit 2014: Selbstständiger Bauingenieur und seit 2021 staatlich vereidigter Ziviltechniker für Bauingenieurwesen
  • 2015-2018: Universitätsassistent – Postdoc am Institut für Tragkonstruktionen – Betonbau an der TU Wien
  • 2016: Forschungsaufenthalt am Institut für Leichtbau – Entwerfen und Konstruieren (ILEK) an der Universität Stuttgart
  • Seit 2018: Universitätsprofessor an der Universität für Bodenkultur Wien (2018-2022 Professor für Biobasiertes Konstruieren, seit 2022 Professor für ressourceneffiziente Hochbau)
  • Seit 2020: Sprecher der BOKU Doktoratsschule BUILD.NATURE
  • Seit 2022: Gründer und Leiter des Instituts für Hochbau, Holzbau und kreislaufgerechtes Bauen

Auszeichnungen

  • 2010: Verleihung eines Leistungsstipendiums für ausgezeichnete Studienerfolge an der Fakultät für Bauingenieurwesen der TU 2011: 3. Platz bei der Concrete Student Trophy mit dem Projekt „Urban Shells“
  • 2012: 1. Platz beim Concrete Design Award mit dem Projekt „Donauwelle“ 2014: Top Ten beim deutschen Greentec Award mit dem Projekt „Eine Betonkuppel zum Aufblasen“
  • 2015: Top Ten beim Science To Business Award des Rudolf-Sallinger-Fonds
  • 2015: Dr. Ernst Fehrer-Preis der TU Wien
  • 2016: Bundespreis für Ecodesign, Auswahl durch das Expertengremiums und Zulassung zur Jurysitzung
  • 2019: Achievement Award for Young Engineers (AAYE) Fédération internationale du béton (fib)
  • 2022: Niederösterreichischer Innovationspreis – Beste Innovation aus NÖ Forschungseinrichtungen

    Zur Initiative des Dr. Ernst Fehrer-Preises:

    „Der Dr. Ernst Fehrer-Preis ist mehr als eine akademische Auszeichnung. Er ist die Aufnahme in eine Familie, die mit jedem Jahr ein bisschen größer und ein bisschen vertrauter wird.“