Das erste feministische Netzwerk der TU Wien stellt sich vor
Der Weg zu mehr Gleichstellung an der Fakultät für Technische Chemie - Die Entstehung von FemChem
Es ist Zeit etwas zu ändern
Wusstest du, dass mehr als 30% aller Studierenden an der TU Wien weiblich sind?
Das bedeutet, dass jeder dritte Platz in einem Hörsaal oder jeder Arbeitsplatz in einem Labor von einer Frau besetzt ist. In den Bachelor- und Masterstudiengängen der Technischen Chemie ist dieses Verhältnis sogar noch höher: Der Anteil der Studentinnen erreicht nahezu 50%.
Bis 2016 gab es tatsächlich keine einzige ordentliche Professorin an der Fakultät für Technische Chemie!
Es war an der Zeit, etwas zu ändern – und so wurde FemChem, ein Netzwerk von Wissenschaftlerinnen, ins Leben gerufen.
FemChem Zeitleiste
Nach der Gründung 2016, konnten wissenschaftliche Workshops, Jahrestreffen, Weiterbildungskurse und Studien erfolgreich durchgeführt werden. Homepage, Newsletter und Social Media Präsenz geben uns Sichtbarkeit.
Erfolge von FemChem: Meilensteine für Gleichstellung und Sichtbarkeit
Das FemChem-Netzwerk wurde gegründet, nachdem die Fakultät für Technische Chemie einen Wettbewerb der TU Wien zur Erstellung nachhaltiger Gleichstellungskonzepte gewonnen hatte. Dabei erarbeitete eine Gruppe von motivierten Wissenschaftlerinnen einen Aktionsplan zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft.
Dieser Plan beinhaltete unter anderem Reisestipendien für Konferenzen, die Erhöhung der Anzahl von habilitierten Frauen in universitären Positionen und die Verbesserung der Kommunikation innerhalb der Fakultät.
Seitdem sind die Auswirkungen des FemChem-Aktionsplans deutlich sichtbar geworden und viele Ideen konnten erfolgreich in die Tat umgesetzt werden.
Die folgende Liste hebt einige unserer Meilensteine hervor:
- Nach 100 Jahren wurde Ruth Birner-Grünberger die erste Professorin an der Fakultät für Technische Chemie.
- In den Jahren 2020 und 2021 wurden Martina Marchetti-Deschmann, Golta Khatibi Damavandi, Katharina Schröder, Maria Cruz Sanchez Sanchez und Astrid Mach-Aigner habilitiert.
- Drei Kandidatinnen (Anne Conibear, Irina Delidovich und Maren Podewitz) haben eine Tenure-Track-Stelle inne.
- Als eine direkte Konsequenz aus den gesetzten Aktionen kann auch die Ernennung von Martina Marchetti-Deschmann im Frühling 2024 zur ersten weiblichen Institutsvorständin (Institut für chemische Technologien und Analytik) gesehen werden.
- Der wissenschaftliche Workshop und die Jahrestagung wurden eingeführt, um die Sichtbarkeit zu erhöhen und die Vernetzung zwischen den Instituten zu verbessern.
- Das ganze Jahr über werden maßgeschneiderte Workshops und Seminare angeboten, um die Hard- und Soft-Skills unserer Studenten zu verbessern. Je nach Thema sind diese Kurse entweder nur für Frauen oder offen für alle Geschlechter.
- Mehr als 32 Reisestipendien wurden an Studentinnen für die Teilnahme an Konferenzen in der ganzen Welt vergeben.
- Die FemChem-Vorlesung (LVA 034.028) über geschlechtssensible Zusammenarbeit und Projektmanagement, in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Genderkompetenz, wurde eingerichtet.
- Eine Studie über die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Fakultät wurde mit Erfolg durchgeführt. Dadurch wurde auch der Weg für die Folgeuntersuchung (PARENT) bereitet, und Aktionen werden im Moment (Sommer 2024) zur Umsetzung gebracht.