Elternschaft stellt eine strukturelle Herausforderung für wissenschaftliche Karrieren dar – insbesondere für Frauen, deren Forschungstätigkeit durch Mutterschutz, Still- und Karenzzeiten statistisch gesehen häufiger unterbrochen wird. In laborintensiven Disziplinen wie der Technischen Chemie führt dies zu erheblichen Nachteilen im Karriereverlauf, da zahlreiche wissenschaftliche Tätigkeiten an die physische Präsenz im Labor gebunden sind. Mit Beginn einer Schwangerschaft ist die Arbeit in Laboren jedoch nur sehr eingeschränkt möglich. Für schwangere Wissenschaftlerinnen bedeutet dies eine Unterbrechung der Forschungs- und damit auch Publikationstätigkeit, was zu erheblichen Nachteilen im Karriereverlauf führen kann. Besonders unter Berücksichtigung befristeter oder projektgebundener Finanzierungen entsteht ein Gender-spezifisches Karriererisiko, dem die Fakultät für Technische Chemie entgegenwirken möchte. 

Ziel des vorliegenden Projekts war daher die Konkretisierung und Pilotierung fakultätsspezifischer Implementierungsvorschläge zur Verbesserung der Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Arbeit und Elternschaft. Die Ergebnisse basieren auf Interviews mit Forscher:innen, Führungskräften sowie dem Arbeitsmedizinischen Dienst; Workshops mit TU-Angehörigen sowie der Analyse struktureller und kultureller Rahmenbedingungen.

Die Ergebnisse konzentrieren sich auf die drei zentralen Themenbereiche Infrastruktur, bestehende Prozesse und Personalausstattung sowie den Bereich der Unternehmens- und Führungskultur, und werden bei der Veranstaltung am 13. Juni vorgestellt und ausführlich diskutiert.