News

03. November 2022
Der Hofmathematiker Marinoni und seine Korrespondenz mit Leibniz und Euler

Historische Karte von Wien

Abstract

Karriere und wissenschaftliches Werk des kaiserlichen Hofmathematikers Johann Jakob von Marinoni (1676-1755) werden dargestellt. Seine unter den Auspizien des Kaiserhauses Österreich erstellten Karten und Pläne, von denen viele noch erhalten sind, stellen nicht nur eine technische Meisterleistung dar, sondern sind auch unschätzbare Kulturgüter von unübertroffener Schönheit. Über 300 Jahre sind seit der Gründung der Ingenieur-Akademie von Anguissola und Marinoni im Jahre 1717 vergangen. Die bekannteste Schöpfung von Marinoni ist der 300 Jahre alte Mailänder Kataster, der erste auf Grundlage der Vermessung eines gesamten Landes erstellte Grundsteuerkataster.

Die Korrespondenz Marinonis gibt Einblick in sein Denken und das seiner Zeit. Erhalten sind 20 Briefe zwischen Marinoni und Euler von 1736-1751. Aus dem St. Petersburger Schriftwechsel bis 1740 gibt es 3 Schreiben von Euler, darunter das in der mathematischen Literatur berühmte vom 13.März 1736 mit der Lösung des Königsberger Brückenproblems, und 2 Antworten Marinonis, alle in lateinischer Sprache. Die Berliner Periode 1746-1751, mit 14 bis dato unveröffentlichten Briefen Marinonis und einem in Florenz aufbewahrten, mehrfach gedruckten Schreiben Eulers über die astronomische Bedeutung des Obelisken am Marsfeld, enthält französische Briefe. Über Themen aus Kartographie, Astronomie und Mathematik hinaus geht es vor allem darum, die persönliche wie wissenschaftliche Beziehung zweier Mathematiker unterschiedlicher Generationen in der 1. Hälfte des 18.Jahrhunderts zu beleuchten.

Bilder vom Vortrag

Links